Charaktere in Bewegung zeichnen: So setzen Sie Figuren realistisch in Szene
Es ist gut, Figuren zeichnen zu können, aber sie in Szenen zu setzen, um eine echte Illustration zu schaffen, ist noch besser. Eine Figur in Bewegung zu zeichnen, ist an sich nicht besonders kompliziert. Wichtig ist jedoch, genügend Details und Elemente hinzuzufügen, damit der Betrachter die Bewegung und die laufende Aktion sofort erkennt.
Für diesen Artikel habe ich mich entschieden, eine Person darzustellen, die fällt. Als Inspiration diente mir „Alice im Wunderland“.
DEN CHARAKTER IN BEWEGUNG SKIZZIEREN
Ich werde nicht erklären, wie man eine Figur zeichnet, denn ich gehe davon aus, dass Sie bereits zeichnen können und nun lernen möchten, wie Sie diese Figuren wirkungsvoll in Szene setzen.
Um zu beginnen, zeichne ich den Körper meiner Figur. Da mein Charakter gerade fällt, liegen die Füße nicht flach auf dem Boden, sondern sind frei beweglich.
Gleiches gilt für die Arme, die sich meist zur Seite bewegen, um eine Art Gleichgewicht zu finden. Probieren Sie es selbst aus: Springen Sie von einer Bank und beobachten Sie, wie Ihre Arme automatisch zur Seite gehen, um Ihren Körper zu balancieren und die Landung abzufedern.
Zögern Sie nicht, selbst solche Bewegungen zu üben und zu zeichnen, um besser zu verstehen, wie der Körper funktioniert und wie seine Reflexe sind. Nutzen Sie auch Videos oder Fotos als Referenzen, um so viel wie möglich über Bewegungen zu lernen!
Sobald der Körper steht, füge ich ein Element hinzu, das die Bewegung betont: die Haare. Wenn Sie lernen möchten, wie man Haare zeichnet, finden Sie dazu einen hilfreichen Artikel auf unserem Blog!
Auch bei kurzen Haaren wird die Bewegung sichtbar sein.
VERSTEHEN DER BEWEGUNG
Die Elemente, die Sie hinzufügen – wie Haare, Kleidung oder Accessoires – bewegen sich immer entgegengesetzt zur Richtung des Charakters.
Wenn Ihr Charakter also fällt, also nach unten bewegt, werden diese Elemente nach oben gehen.
Bewegt sich Ihr Charakter nach links, werden die Elemente nach rechts zeigen.
Dieses Prinzip gilt für alle Bewegungen und beruht auf den Einflüssen von Schwerkraft und Geschwindigkeit.
Je langsamer die Bewegung, desto weniger dynamisch und flüchtig erscheinen die bewegten Elemente.
CHARAKTERZEICHNUNG ABSCHLIESSEN
In meiner Zeichnung fällt Alice in einen sehr langen Tunnel. Ihr Fall ist schnell und lang, weshalb die Haare und andere Elemente mit hoher Geschwindigkeit sowie dem Effekt der Schwerkraft konfrontiert werden: Sie werden nach oben gezogen.
Bei hoher Geschwindigkeit werden Haare zum Beispiel nach hinten gezogen.
Allerdings reagieren verschiedene Materialien unterschiedlich auf Bewegung und Geschwindigkeit!
Haare sind weich und leicht und reagieren daher sehr stark auf Geschwindigkeit. Kleidung hingegen kann steifer oder schwerer sein und folgt daher weniger stark den Gesetzen der Schwerkraft.
Achten Sie deshalb darauf, die verschiedenen Elemente nicht mit derselben Geschwindigkeit und Dynamik zu zeichnen!
In meiner Zeichnung sind die Haare fast horizontal nach oben gezogen, da sie der Fallbewegung sehr schnell folgen. Die Kleidung ist dicker und hebt sich etwas schwerfälliger, sie bildet Falten, als ob der Stoff mit dem Fall kämpfte.
Jetzt, da Sie das Prinzip verstanden haben, wünsche ich Ihnen viel Freude beim Zeichnen von Charakteren in Bewegung!
Vergessen Sie nicht, sich auf Referenzen zu stützen, um Ihre Zeichnung realistischer und überzeugender zu machen.
Übertreiben Sie die Bewegung ruhig ein wenig, damit sie sofort erkennbar ist!
Illustratorin und Redakteurin: Coralie
