Den weiblichen Körper zeichnen – Proportionen und Grundlagen
Nachdem Sie bereits gelernt haben, weibliches Gesicht zu zeichnen, wenden wir uns nun dem Körper zu. Hier werden die grundlegenden Proportionen erläutert. Für ein vollständig realistisches Ergebnis ist ein vertieftes Studium der menschlichen Anatomie – Muskeln, Skelett, Gelenke – empfehlenswert. In diesem Artikel halten wir es jedoch bewusst einfacher, sodass Sie einen soliden Einstieg erhalten und bei Interesse später tiefer in die Anatomie einsteigen können.
VERSCHIEDENE KÖRPERFORMEN
Frauen haben zahlreiche unterschiedliche Körperformen. In unseren Beispielen orientieren wir uns an in Europa allgemein anerkannten Normen.
DIE PROPORTIONEN DES WEIBLICHEN KÖRPERS
- Durchschnittliche Körpergröße: 7,5 Köpfe
- Schulterbreite: entspricht etwa dem Doppelten der Kopfbreite
- Scheitel bis Schambein: ca. 4 Köpfe
- Fußsohle bis Hüfte: ca. 3,5 Köpfe
- Hüften sind in der Regel breiter als die Schultern
EINEN FRAUENKÖRPER ZEICHNEN - SCHRITT FÜR SCHRITT
DER FRAUENKÖRPER VON VORNE
Kopf und Hals: Beginnen Sie mit dem Kopf und einem Hals, der etwa ein Drittel bis ein Viertel der Kopflänge beträgt. Markieren Sie die ersten vier Köpfe, Knielinie und Fußposition. Vergessen Sie die Schulterbreite nicht.
Schultern: Zeichnen Sie die Schlüsselbeine, leicht geneigt und gebogen. Berücksichtigen Sie die Trapezmuskeln zwischen Hals und Schultern.
Brustkorb: Etwa drei Köpfe hoch, endet knapp unter dem Bauchnabel. Platzieren Sie Brustwarzen ungefähr in der Mitte der Brust.
Taille: Etwas schmaler als die Schultern, auf Höhe des Nabels leicht eingezogen.
Hüften und Becken: Ovale Form, gleich breit oder breiter als die Schultern, endet auf Höhe des Schambeins.
Oberschenkel: Denken Sie an Kurven und Gegenkurven; die Knie befinden sich auf halbem Weg zwischen Schambein und Fußsohle (ca. bei 5,5 Köpfen). Beine leicht geneigt, nicht starr vertikal.
Wir zeichnen die Linie des Schienbeins mit dieser Neigung.
Unterschenkel und Waden: Zeichnen Sie die Waden mit unterschiedlichen Krümmungen – innen tiefer, außen höher.
Füße: Vereinfachte rechteckige oder dreieckige Form für die Basis; detaillierte Fußdarstellung wird separat behandelt.
Dann der Absatz, um den Fuß anschließend korrekt positionieren zu können.
Arme: Ausgestreckt bis zur Mitte des Oberschenkels. Ellenbogen auf Bauchnabelhöhe, Handgelenk auf Höhe des Schambeins. Schultern und Oberarm in Volumenformen zeichnen, keine perfekt runden Kreise.
Die Arme verengen sich zum Ellenbogen hin, bevor sie sich am Beginn des Unterarms wieder erweitern. Sie verjüngen sich erneut zum Handgelenk hin.
Die Hände werden schnell platziert. Hier sind sie nicht ausgebreitet, also berühren sie die Linie, die ich gezogen habe, nicht.
Sobald die Grundform steht, können Sie Details hinzufügen und die Hilfslinien ausradieren.
DER FRAUENKÖRPER IM PROFIL
Die Proportionen stimmen größtenteils überein, doch einige Punkte sind speziell:
Der Hals liegt eher hinten, entlang der Wirbelsäule.
Brustkorb leicht nach hinten geneigt, Bauch fast vertikal, minimal nach hinten.
Hintern endet unterhalb des Schambeins.
Oberschenkel leicht vorgewölbt, Knie leicht nach vorne geneigt, Wade mit natürlicher Kurve.
Fuß im Profil: Dreieck, Länge entspricht etwa dem Unterarm.
Die Position der Schulter ist wichtig. Je nachdem, ob Sie sie eher nach vorne oder nach hinten platzieren, entsteht der Eindruck, dass die Person zusammengesunken ist oder im Gegenteil die Brust herausstreckt.
Danach folgen die Arme den gleichen Proportionen.
Wir dürfen nicht vergessen, die Trapeze ebenfalls zu platzieren.
Was die Brüste betrifft, so liegen sie über dem Oberkörper. Sie enden immer bei zwei Köpfen. Achten Sie auf ihre Form. Es sind keine perfekt runden Orangen.
Ergänzen Sie Details für mehr Realismus und radieren Sie die Hilfslinien aus. Fertig ist unsere Zeichnung!
Zusammenfassung:
- Verstehen Sie die grundlegenden Proportionen des Körpers.
- Achten Sie auf Kurven und Gegenkurven – fast nichts ist völlig gerade.
- Arbeiten Sie zuerst mit einfachen Volumenformen, um die Basis zu konstruieren.
- Foto- und anatomische Referenzen erhöhen die Genauigkeit und Glaubwürdigkeit Ihrer Zeichnungen.
Illustratorin und Autorin: Rakjah
