Schwein zeichnen leicht gemacht – Schritt-für-Schritt-Anleitung


Schwein zeichnen leicht gemacht – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schwein zeichnen leicht gemacht – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Teilen auf:

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einem Tier, das lange Zeit in unseren Breiten unterschätzt wurde: dem Schwein. Heute wird seine Intelligenz, Empfindsamkeit – und nicht zuletzt seine erstaunliche Sauberkeit – immer mehr anerkannt. Mitunter wird es sogar als Haustier gehalten.


GRUNDLAGEN DES SCHWEINS

Zunächst werfen wir einen kurzen Blick auf das Tier selbst:

Illustration des Skeletts des Schweins

Das Schwein – auch Hausschwein genannt – ist eine domestizierte Unterart des Wildschweins. Wie seine wilden Verwandten ist es ein Allesfresser. Es erreicht eine Körperlänge von durchschnittlich 90 cm bis 1,80 m und eine Widerristhöhe zwischen 70 cm und 1 m.

Typisch für Schweine sind ihre kurzen Beine, der relativ große Kopf im Vergleich zum Körper sowie auffällig große Ohren. Der Körper ist gestreckt, aber dennoch kompakt. Die Gliedmaßen weisen ähnliche Strukturen auf wie menschliche Arme und Beine.

Bilder der Struktur des Schweins

 

Schauen Sie sich den Rücken genau an: Er ist lang und relativ gerade. Aufgrund der Verbindung von Wirbelsäule und Schädel ist es Schweinen jedoch kaum möglich, den Kopf stark anzuheben. Denken Sie beim Zeichnen unbedingt daran – sonst wirkt Ihre Darstellung unnatürlich oder gar anatomisch inkorrekt.

Meistens senken Schweine ihren Kopf, auf der Suche nach Futter. Dabei treten die Halsmuskeln hervor (im Bild orange markiert). Außerdem fällt auf, dass das Hinterteil meist etwas höher liegt als die Schultern. Dies lässt sich gut an den Beinansätzen erkennen (vordere Beine = grüne Linie, hintere Beine = rote Linie). Je nach Rasse kann dieser Höhenunterschied jedoch variieren.

Bilder der verschiedenen Teile des Schweins

Zur Vereinfachung unterteilen wir den Schweinekörper in mehrere Segmente:

Kopf (dunkelblau): dreieckige Form mit quadratischer Spitze am Rüssel
Hals (hellblau): breit, fast nahtlos in den Körper übergehend
Gliedmaßen (grün): vorne hellgrün, hinten dunkler grün
Brustbereich (orange): breiter Brustkorb

vereinfachte Darstellungen des Schweinekörpers

Vereinfacht man die Form noch weiter, bleibt eine siluettenhafte Umrissform übrig – ähnlich einem horizontal gedrehten Wassertropfen, nach hinten hin etwas runder. Der Kopf wirkt wie eine direkte Verlängerung des Körpers.

Illustrationen zur Struktur des Schweineschädels

Lassen Sie uns nun etwas genauer auf den Bau des Kopfes eingehen.

In Seitenansicht:

Zur Vereinfachung unterteilen wir den Schweinekörper in mehrere Segmente:

Kopf (dunkelblau): dreieckige Form mit quadratischer Spitze am Rüssel
Hals (hellblau): breit, fast nahtlos in den Körper übergehend
Gliedmaßen (grün): vorne hellgrün, hinten dunkler grün
Brustbereich (orange): breiter Brustkorb
Vereinfacht man die Form noch weiter, bleibt eine siluettenhafte Umrissform übrig – ähnlich einem horizontal gedrehten Wassertropfen, nach hinten hin etwas runder. Der Kopf wirkt wie eine direkte Verlängerung des Körpers.

 
Seitenansicht:

A: Die rote Linie zeigt die Verbindung von Schädel und Wirbelsäule – der maximale Anhebewinkel ist durch die Anatomie begrenzt.
Die grüne Linie beschreibt den Verlauf des Rüssels – dieser verleiht dem flachen Schädel ein gebogenes Profil.
In Orange sehen Sie die Rüsselmuskulatur, in Gelb den Übergang zwischen Hals und Kinn. Hier gibt es keine klaren Grenzen zwischen Unterkiefer und Hals – die Form geht nahtlos ineinander über.
B: Das Auge liegt im hinteren Drittel des Kopfes und ist auf Höhe der Schnauzenoberkante (graue Linie).

C: Die „Hörzone“ ist der Bereich, den die Ohren bedecken. Sie wird durch zwei rosa Linien begrenzt. Die Ohransätze sind rot markiert. Die Lippenlinie (dunkelblau) und der untere Lippenrand (hellblau) schließen den Kopf ab.


Zeichnung der Vorderansichtsstruktur des Schweins

Von vorne gesehen:

Schema 1: Der Kopf passt in ein Rechteck (dunkelblau), das unten durch den Halsbereich (hellblau) abgerundet wird. Die Schnauze (violett) ist rechteckig, mit dem Rüssel am Ende.
Schema 2: Der Rüssel selbst ist nahezu dreieckig. Der Unterkiefer (grün) ist sehr schmal. Die Hörzone (rosa), Ohrenansätze (rot) und andere Markierungen sind farblich abgesetzt.


zeichne die Struktur der Pupille

Das Auge des Schweins ist dem menschlichen sehr ähnlich: schwarze, runde Pupille, braune oder graublaue Iris. Die Lider (violett) bedecken den Augapfel teilweise (grüne Pfeile). Die Wimpern sind bei hellen Tieren weiß, bei dunklen schwarz.

Die Tränendrüse liegt sichtbar in der inneren Augenecke (rot). Die Haut um das Auge ist dünn behaart und rosafarben (orange schraffiert), was häufig zu einem helleren Erscheinungsbild führt.

Die Schnauze – ein ausgezeichneter Geruchssensor – ist wie ein weiches, gleichschenkliges Dreieck geformt. Die Nasenlöcher sind rund und mittig angeordnet. Die Haut ist nackt, leicht körnig und oft feucht – ein guter Ort für Lichtreflexe.


Zeichnung der Struktur der Schweinschnauze

Die Schnauze ist bei Schweinen ein besonders ausgeprägtes und äußerst effizientes Organ. Ihr Geruchssinn zählt zu den besten im Tierreich.

Form und Struktur
Die Grundform der Schnauze lässt sich als ein sanft gerundetes, gleichschenkliges Dreieck beschreiben – mit einer leicht breiteren Basis. (Siehe kleine Skizze rechts mit roten Linien.)

Konstruktionsachsen
Die orangefarbene vertikale Linie markiert die zentrale Achse der Schnauze. Um sie herum ist die gesamte Struktur symmetrisch aufgebaut.
Der orangefarbene Pfeil weist auf eine kleine Falte hin, die entlang dieser Mittelachse entsteht.

Eine zusätzliche horizontale Linie, hier in Violett dargestellt, markiert eine wichtige Faltenachse. Die Schnauze ist in diesem Bereich leicht beweglich und kann sich entlang dieser Linie biegen. Der violette Pfeil zeigt weitere Falten, die sich bei bestimmten Bewegungen bilden.

Details und Textur
Die Nasenlöcher sind rund und zentral platziert. Die Fläche der Schnauze ist unbehaart, die Haut dort wirkt leicht körnig und ist meist feucht. Für eine realistische Darstellung dürfen dort ruhig ein paar Lichtreflexe eingesetzt werden.

Die kleinen Haare, die manchmal sichtbar sind, befinden sich nicht direkt auf der Schnauze, sondern am Übergang zur restlichen Schnauzenpartie. Sie sollten nur bei sehr realistischen Darstellungen eingezeichnet werden – sonst kann schnell der Eindruck entstehen, das Schwein hätte Katzenschnurrhaare.


Zeichnung des Schweineschädels

Obwohl Schweine nicht so ausgeprägte Hauer wie ihre wilden Verwandten zeigen, können Männchen beeindruckende Zähne haben, wenn sie nicht geschnitten werden (was selten der Fall ist).

Schauen wir uns schnell den Schädel für die Zahnstruktur an:

Zeichnung der Struktur der Abwehrmechanismen und der Zähne des Schweins

In Rot die Abwehrzähne, 2 oben und 2 unten, die nach oben wachsen. In Grün, das, was wir als unsere Schneidezähne betrachten könnten, die ein wenig nach vorne gehen. Der Rest der Zähne, in Blau, ist zurückgesetzt.

Beachten Sie, dass die Weibchen viel weniger ausgeprägte Stoßzähne haben.


Zeichnung der Schweineohren

Zur Abwechslung nehmen wir uns ein kleines Schweinchen vor. Das Ohr hat eine dreieckige Grundform mit einer deutlich gerundeten Wölbung auf der Außenseite (hellblau markiert). Die Haut ist gut durchblutet – in einer realistischen Zeichnung können Sie feine Venen andeuten, die sich vom Zentrum nach außen ziehen.

Der dunkelblaue Pfeil zeigt die Mitte des Ohrs, einen Bereich, der stärker schattiert werden sollte, um Tiefe zu erzeugen.
Die Innenseite des Ohrs ist unbehaart, die Außenseite dagegen mit feinen, kurzen Haaren bedeckt.

In Grün ist der Drehpunkt markiert, der dem Ohr seine Beweglichkeit verleiht – in der Skizze nur durch einen kleinen Strich angedeutet.
Der rote Bereich zeigt die Befestigung des Ohrs am Kopf, die rosa Konstruktionslinien helfen, die Größe korrekt einzugrenzen.


Zeichnung der Schweineohren 2

Hinweis: Einige Schweinerassen haben hängende Ohren – sie kippen nach vorn, aber niemals zur Seite. Auch hier bleibt die Grundform dreieckig.


die Schweinebeine zeichnen

Schweine gehören zu den Huftieren und laufen auf den Zehenspitzen.
Sie besitzen vier Zehen, von denen zwei Hauptzehen (1 und 2, violett markiert) das Gewicht tragen. Die beiden kleineren Zehen (3 und 4, grün markiert) befinden sich etwas höher an der Rückseite des Fußes.

Diese Anordnung gilt sowohl für Vorder- als auch Hinterbeine.


die Schweineschwanz zeichnen

Typisch ist der spiralig eingerollte „Korkenzieher“-Schwanz. Eine einzige Schleife genügt für die Darstellung.
Der Schwanzansatz liegt auf Höhe der Wirbelsäule (blaue Linie) und etwa mittig auf der Rundung des Hinterteils (grüne Linie). Manche Schweinerassen tragen den Schwanz jedoch gerade und hängend.
Das Ende des Schwanzes ist meist mit längeren Haaren versehen – eine kleine Quaste bildet den Abschluss.

 

EIN SCHWEIN SCHRITT FÜR SCHRITT ZEICHNEN

Nun sind Sie bestens vorbereitet, um ein Schwein im Profil und in Bewegung zu zeichnen. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft Ihnen dabei:


Schnellzeichnung des Schweins

IIn der Zeichnung zeigen wir das Schwein im Profil, in ruhiger Vorwärtsbewegung.
Das hintere Bein (grün markiert) ist gebeugt und bereit zum Vorschreiten, während das vordere Bein auf derselben Körperseite (blau markiert) leicht nach hinten versetzt ist – es wurde soeben vom Boden abgehoben.
Das gegenüberliegende vordere Bein steht bereits vorn, bereit, Gewicht zu übernehmen.


Illustrationen der Struktur des Schweinekopfes

Und bevor wir beginnen, eine kleine Erinnerung an das, was wir in Bezug auf den Aufbau des Kopfes gesehen haben.

Schema A – Form des Kopfes

Blau: Die Profilinie des Kopfes, mit eleganter Rundung
Violett: Die rechteckige Schnauze (Rüssel)
Grün: Der schlichte Unterkiefer
Gelb & Orange: Sehr fleischige Wangenpartien und der Hals
Der Kopf setzt sich harmonisch in die Körperlinie fort. Kleine Unregelmäßigkeiten in der Nackenlinie (rote Pfeile) an den Übergängen Kopf–Hals und Hals–Rumpf sorgen für mehr Natürlichkeit.


Schema B – Augen und Ohren

Das Auge liegt im hinteren Drittel der Kopflänge (rosa Hilfslinien) und ist entlang der Oberkante der Schnauze ausgerichtet (grüne Linie).
Das Ohr sitzt innerhalb des „Hörbereichs“, definiert durch rote Linien.


Schema C – Vereinfachte Grundform

Der Kopf lässt sich auf ein Dreieck mit quadratischer Rüsselspitze reduzieren.


Skizze der Grundlagen des Schweins

Schritt A: Der Kopf
Starten Sie mit dem Kopf, orientiert an den vorgestellten Schemata.

Schritt B: Rückenlinie & Nacken
Ziehen Sie eine fließende Rückenlinie und platzieren Sie den Nackenbereich.

Schritt C: Schulter- & Hüftmasse
Zeichnen Sie die runde Schultermasse und die etwas größere, betonte Oberschenkelmasse.

Denken Sie daran: Das Hinterteil liegt etwas höher als der vordere Teil (blaue Pfeile).
Skizzieren Sie außerdem einen kurzen Strich für den Brustkorb – dieser sollte lang und geräumig sein (leicht orange markiert).


Skizze der Beine und des Bauches des Schweins

Schritt D: Beine und Bauch
Zeichnen Sie die Beine weiter aus den vorher platzierten Massen.
Fügen Sie die Beine auf der gegenüberliegenden Seite hinzu und schließen Sie den Bauch in Verlängerung der Kehl-Linie (dunklere Linie).

Schritt E: Skelettprüfung
Überprüfen Sie die Proportionen durch das grobe Einsetzen der Knochenstruktur – besonders für den Beinbau zu Beginn ein sinnvoller Schritt.


zeichnen Sie die Ohren, die Augen und die Zitzen des Schweins

Schritt F: Details – Ohren, Augen, Volumen
Fügen Sie die Ohren hinzu und platzieren Sie die Augen korrekt.
Um die fleischige Struktur zu betonen, geben Sie dem Bereich unter dem Hals etwas Volumen (blaue Pfeile).
Wenn Sie ein weibliches Schwein zeichnen, fügen Sie Zitzen entlang des Bauchs hinzu – insgesamt sieben Paare: vom Bereich hinter der Vorderpfote bis zum Anfang der Hinterpfote.

Schritt G: Reinzeichnung
Entfernen Sie überflüssige Konstruktionslinien.
Zeichnen Sie die Konturen klar nach und definieren Sie Details wie Hufe, Schwanz, Augen und Hautstruktur.

 

KOLORIERUNG

Bringen wir Farbe ins Spiel!


ein Schwein zeichnen

Schritt 1: Grundfarbe (Flachdruck)
Wählen Sie die Hauptfarbe: Rosa ist klassisch, aber auch Varianten in Beige, Braun, Grau oder Schwarz sind möglich – auch gefleckte Varianten mit weißen Akzenten sehen lebendig aus.

Schritt 2: Erste Schattenbereiche
Nutzen Sie die Konstruktionslinien zur Orientierung und setzen Sie gezielt erste Schattierungen, um Volumen zu erzeugen.

Schritt 3: Intensivere Farbtöne für gut durchblutete Zonen
Tragen Sie ein kräftigeres Rosa auf folgende Zonen auf:

Schnauze, Ohren, Hals
Augenumrandung
Bauch und Zitzen (bei weiblichen Tieren)

Schritt 4: Kontraste und Licht
Verstärken Sie die rötlicheren Schattierungen in Vertiefungen und fügen Sie Lichtakzente – z. B. auf dem Rücken – hinzu, um das Schwein lebendig wirken zu lassen.

Fertig ist Ihr Schwein!
Herzlichen Glückwunsch – Sie haben ein realistisches und liebevoll gezeichnetes Schwein erschaffen!
Ich hoffe, dieses Tutorial hat Ihnen gefallen und Sie inspiriert, noch mehr Tiere zu zeichnen.

Tipp: Wenn Sie schnelle Skizzen anfertigen möchten, verzichten Sie auf zu viele Details. Konzentrieren Sie sich lieber auf die Grundstruktur und charakteristische Silhouette – das bringt Leben in Ihre Zeichnungen!


Redakteurin und Illustratorin: Elo Illus

 


von Liam

Kommentar(e)

  • Guten Morgen, Vielen Dank für dieses sehr detaillierte Tutorial. Hier sind drei kleine Schweine auf meinem bescheidenen Niveau 🙂

DIE GRUNDLAGEN DES ZEICHNENS
les bases du dessin

Kommen Sie und entdecken Sie unseren Kurs, der sich den Grundlagen des Zeichnens widmet. Wir erläutern Ihnen alle wesentlichen Konzepte für einen erfolgreichen Start und bieten Ihnen zahlreiche praktische Übungen und Illustrationen an, die Sie zu Hause effektiv umsetzen können!

Siehe die Ausbildung

Beliebte Artikel