Wie man Natsu aus Fairy Tail zeichnet

Sind hier Manga-Fans anwesend? Oh, nicht alle gleichzeitig! Heute zeichnen wir eine ikonische Figur aus einer ebenso ikonischen Serie: Natsu aus dem Manga Fairy Tail!

Für dieses Tutorial bleiben wir dem Manga-Stil treu, aber wir erfinden eine eigene Pose. Es handelt sich um einen freudigen Menschen. Natsu ist eine Figur von normaler Größe (etwas weniger als 7 Köpfe hoch, ohne Haare gerechnet), aber ziemlich muskulös. Abgesehen vom typischen Grafikstil, wie der Frisur und dem Gesichtsausdruck, gibt es nichts Besonderes.

Ich habe dieses Outfit für unsere heutige Zeichnung ausgewählt:

 

NATSU AUS FAIRY TAIL SCHRITT FÜR SCHRITT ZEICHNEN

Ich möchte, dass Natsu eine dynamische Haltung hat. Wie immer, wenn es darum geht, zeichne ich vorher einige Skizzen, bis ich eine Pose finde, die mir gefällt.

 

In unserem Fall entscheide ich mich für diese hier.

 

Jetzt, wo wir eine Grundlage haben (auch wenn sie völlig unproportional zum Modell ist), können wir daran arbeiten. Zuerst zeichnen wir den Kopf, ein einfaches Oval mit dem üblichen Kreuz für die Augen. Die Augen liegen mittig im Gesicht.

 

Ich zeichne noch den Schädel hinzu.

 

 

Stehend ist Natsu knapp unter 7 Köpfe groß, hier hat er die Beine angewinkelt, aber der Fuß ist gestreckt, daher bleiben wir ungefähr bei unserer Grundmaßnahme. Ich nutze die Gelegenheit, Ihnen einige nützliche Proportionen zu zeigen. Der Oberkörper misst ungefähr 3,5 Köpfe.

 

Wie Sie an meiner Skizze sehen, nutze ich für bestimmte Körperteile bestimmte Formen. Zum Beispiel ein Trapez für den Oberkörper. So fällt es mir leichter, ihn mir vorzustellen. Der Oberkörper ist etwa eine Kopfhöhe breit (ohne Schultern). Zeichnen Sie den Oberkörper also wie in der Skizze, aber achten Sie auf die richtigen Proportionen. Zögern Sie nicht, eine Mittellinie auf dem Oberkörper einzufügen, das zeigt dessen Ausrichtung und Volumen. Ich persönlich finde das super praktisch.

 

Wir fügen den Hals hinzu.

 

Bevor wir die Beine zeichnen, müssen wir die Position der Hüften kennen. Diese liegen bei drei Vierteln des Oberkörpers.

 

Wir zeichnen die Beine. Achten Sie auf deren Neigung. Das rechte Bein (für uns links) ist fast vollständig gestreckt. Ich möchte daran erinnern, dass der Oberschenkel fast genauso lang wie das Schienbein ist und etwa eine halbe Kopfhöhe für den gestreckten Fuß übrig bleiben muss.

Das linke Bein ist verkürzt dargestellt. Gleiches gilt für Schienbein und Fuß, die nach hinten gebeugt sind.

Dieses Bein endet etwa auf Höhe des rechten Knöchels.

Nun die Arme! Der rechte Arm ist ebenfalls recht einfach. Der Ellbogen liegt etwa auf Höhe des Nabels, welcher ungefähr in der Mitte des Oberkörpers liegt. Achtung, die Schultern sind nicht gerade, daher liegt der Ellbogen etwas unter diesem Punkt. 

 

Der linke Arm ist erhoben, die Proportionen bleiben dabei gleich. Ich habe hier keine Verkürzung eingezeichnet, daher schauen Sie am besten auf den ersten Arm, den Sie gezeichnet haben, und achten darauf, die gleichen Proportionen beizubehalten.

 

Wir haben nun unsere Grundform, und können jetzt die Kleidung hinzufügen, bevor wir alles weiter verfeinern. Beginnen Sie mit dem Kragen der Jacke. Dieser reicht bis etwa zur Mitte der Wange, bei diesem Blickwinkel etwas weiter unten.

 

Dann zeichnen Sie die Jacke selbst. Der Gürtel sitzt auf Hüfthöhe. Denken Sie daran, dass der Oberkörper einem Zylinder ähnelt, sodass der Gürtel nicht gerade verläuft.

 

Gleiches gilt für das Armband am linken Arm und das Band am rechten Handgelenk – auch diese folgen der Rundung.

 

Als Nächstes kommt der Ärmel dran. Er ist ebenfalls zylindrisch und wird weiter, je näher er zum Handgelenk kommt. Da sich Ihr Charakter schnell bewegt, wird der Ärmel von der Schwerkraft beeinflusst und gibt den Arm ein Stück weit frei.

Die Jackenschöße wehen ebenfalls mit der Bewegung. Normalerweise reichen sie etwa bis auf Kniehöhe. Vergessen Sie dabei nicht, am rechten Schoss eine Verkürzung durch Perspektive anzuwenden.

 

Darüber legen Sie den Schal mit seinem Muster.

 

Jetzt folgt die Hose. Die Falten zeichnen Sie so, dass sie der Bewegung und den Spannungspunkten folgen. Hier können Sie gerne das Video von Grégoire zu diesem Thema zurate ziehen.

Sie werden hauptsächlich Falten an den Gelenken sehen. Da die Hose weit geschnitten ist, müssen Sie sich nicht darum kümmern, dass sie eng an den Beinen anliegt.

 

Die Füße sind einfach mit Sandalen bekleidet.

 

DETAILS ZUR NATSU-ZEICHNUNG

Kehren wir zurück zum Kopf. Definieren Sie zuerst die Form des Gesichts neu. Natsu hat ein eher rundes Gesicht mit einem spitzen Kinn.

 

Seine großen Augen entsprechen den klassischen Regeln: Zwischen den beiden Augen wäre Platz für ein weiteres. Sie sind leicht geneigt und verlaufen außen nach oben. Übrigens gibt es zu diesem Thema einen kostenlosen Kurs in unserer Manga-Ausbildung – schauen Sie gerne mal rein!

 

Die kleine, spitze Nase liegt nah an den Augen (man könnte sogar eine zweite Nase oberhalb platzieren, um die Linie der unteren Augen zu erreichen).

 

 

Geben Sie ihm ein fröhliches Lächeln.

 

Die Ohren sind etwa so groß wie die Augen und sitzen etwas tiefer als üblich (normalerweise befinden sich die Ohren auf Höhe der Augen und der Nase). Das liegt daran, dass sein Gesicht leicht nach hinten geneigt ist – wenn auch nur wenig.

 

Nun zu den Haaren! Egal ob stilisiert oder nicht, die Haare entspringen immer vom Schädel und folgen einer gewissen Logik. Zeichnen Sie zuerst die Haarlinie.

Ich zeige Ihnen die Logik dahinter.

 

Danach können Sie alles sauber nachziehen. Ich zeige Ihnen außerdem Details von Armen, Händen und Füßen.

 

Hier noch ein paar weitere Schritte.

 
 

NATSU KOLORIEREN

Das Ergebnis sieht dann so aus:

 

Zusammenfassung:

• Wenn Sie eine Figur kopieren, um zu üben, sollten Sie sie genau analysieren – ganz gleich, ob Sie den Originalstil beibehalten oder die Figur an Ihren eigenen Stil anpassen möchten. Die Figur muss erkennbar bleiben.

• Bleiben Sie stets logisch. Wenn Sie die Pose verändern, überlegen Sie, was sich bewegt, warum und wie. Werden dadurch Bereiche sichtbar, die vorher verdeckt waren? Oder umgekehrt?

• Ob Manga, Cartoon oder ein anderer Grafikstil – die Regeln der Anatomie, Perspektive und Proportionen gelten immer. Nur manche Proportionen können variieren, wie zum Beispiel die Größe der Augen, die dennoch korrekt im Gesicht und im Verhältnis zu den anderen Elementen platziert sein sollten.

Viel Spaß beim Zeichnen!