Manga-Augen zeichnen - der komplette Guide
Wenn es ein Element gibt, auf das Sie sich besonders konzentrieren sollten, wenn Sie Manga zeichnen, dann sind es die Augen. Wussten Sie das? Auf unserer Website Dessindigo finden Sie übrigens einige Manga-Zeichenkurse – schauen Sie doch mal vorbei, falls Sie es noch nicht getan haben! ;)
Neben ihrer dominierenden Größe im Gesicht sind die Augen auch ein wichtiges Ausdrucksmittel und eine Möglichkeit, den Stil verschiedener Zeichner leicht zu erkennen. Sie sind sehr ausdrucksstark und können fast unendlich variiert werden, da es viele Arten gibt, sie zu gestalten.
In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie einfach ein klassisches Manga-Auge zeichnen. Es gibt unendlich viele Varianten und Anpassungsmöglichkeiten – sowohl in Bezug auf Farbe als auch Form. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Lieblingsmangas und Animes anzuschauen, um zu experimentieren und zu sehen, was es alles gibt.
Die Augen bestehen aus dem Augapfel, daher beginnen Sie damit, einen Kreis zu zeichnen, der etwas höher als breit ist. Dieser Kreis dient als Basis.

Zeichnen Sie dann eine Linie oben, die den oberen Wimpernkranz darstellt. Ich möchte ein freundliches, leicht hängendes Auge zeichnen. Beachten Sie, dass die innere Augenecke links und die äußere Ecke rechts liegt.

Als Nächstes folgt der untere Wimpernkranz, der schmaler gezeichnet wird. Versuchen Sie, das Auge nicht zu schließen, sondern es optisch zu vergrößern.
Nun gehen wir ins Detail: Der obere Wimpernkranz wird noch einmal aufgenommen. Zeichnen Sie kleine Striche, die die Wimpern am inneren Augenwinkel andeuten und der Form des Augapfels folgen. Am äußeren Augenwinkel zeichnen Sie eine Kurve, die je nach gewünschtem Stil unterschiedlich ausgeprägt sein kann.

Beim Zeichnen der Wimpern verdichten Sie diese von innen nach außen. Im inneren Augenwinkel sind die Wimpern dünner und werden zum äußeren Winkel hin dicker – so wie in der Realität. Auch wenn Manga sehr stilisiert ist, sollten Sie sich an der Wirklichkeit orientieren, um die Logik hinter der Stilisierung zu verstehen.

Jetzt platzieren Sie das Augenlid: Beginnen Sie mit einer leicht gebogenen horizontalen Linie oberhalb des Auges und ziehen Sie eine kleinere Linie nahe der inneren Ecke. Diese Linien können je nach Stil das gesamte Lid oder den Brauenbogen andeuten.

Die Augenbraue wird später hinzugefügt.
Kommen wir zur Iris, dem spaßigen Teil! Die Iris eines normalen Menschen ist rund, doch unser Manga-Auge ist deutlich höher als breit. Wir wählen eine große, ovale Iris, die den Blick besonders lebendig und ausdrucksstark macht.

Obwohl wir klassisch bleiben, zeichnen wir die Iris relativ detailliert. Wenn Sie Ihre eigene Iris im Spiegel betrachten, werden Sie sehen, dass der Rand immer dunkler ist. Dies zeichnen wir nach – bedenken Sie, dass die Iris unter den Lidern teilweise verdeckt wird, sodass der Rand nicht überall gleich sichtbar ist.

Die Pupille befindet sich mittig in der Iris. Da unsere Iris oval ist, wird die Pupille ebenfalls eher länglich als rund dargestellt.

Ein unverzichtbares Manga-Element sind die Reflexionen. Die Augen sind feucht und glänzen, was durch Lichtreflexe dargestellt wird. Diese befinden sich auf der Iris und dem gesamten Auge und können überlaufen. Die Lichtquelle sitzt meist oben, weshalb die stärksten Reflexe oft oben im Auge liegen. Ich habe drei Reflexionen gesetzt, deren Form oval bis dreieckig ist. Variieren Sie gerne Größe und Winkel!

Danach löschen Sie die überflüssigen Linien.

Wir haben nun eine solide Basis. Ergänzen Sie eine Augenbraue – in der Regel lang und dünn, aber natürlich gibt es viele Variationen. Für unser klassisches Auge bleibt die Braue eher schlicht.

Wenn Sie die Wimpern schwarz einfärben, sehen Sie gleich, wie viel Ausdruck sie dem Auge verleihen.

Gehen wir noch weiter ins Detail: Die Iris ist eine glänzende Kugel, die Licht an verschiedenen Stellen einfängt. Platzieren Sie deshalb einen kleinen Reflex unter dem oberen Wimpernkranz, um mehr Tiefe zu erzeugen.

Außerdem ist der obere Teil der Iris meist dunkler, da die Wimpern dort Schatten werfen. Zeichnen Sie deshalb einen dunkleren Bogen im oberen Bereich der Iris.

Der untere Teil ist am hellsten und farbenfrohsten – der sogenannte „Wow-Effekt“ der Augen. Dies stellen Sie durch einen kleinen Mondsichel-förmigen hellen Bereich im unteren Irisbereich dar.

Färben Sie die Iris entsprechend: dunkler Rand, dunklerer oberer Bereich, hellerer unterer Bereich. Die Reflexe können in zarten Grau- oder Blautönen gehalten sein.
Zum Beispiel sehen schöne grüne Augen so aus:

Vergessen Sie nicht, auch den Augapfel selbst zu schattieren, wenn Sie die Farbe hinzufügen!
Und damit wissen Sie, wie man Manga-Augen zeichnet!
Kleine Zusammenfassung:
- Zeichnen Sie zuerst eine einfache Kugel als Augapfel.
- Zeichnen Sie den oberen und unteren Wimpernkranz, ohne das Auge zu schließen.
- Verdichten Sie die Wimpern nach außen hin.
- Zeichnen Sie Augenlider und Augenbrauen.
- Zeichnen und detaillieren Sie die Iris.
- Platzieren Sie Lichtreflexe.
Viel Spaß beim Zeichnen!
Illustratorin und Redakteurin: Camille Rakjah
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