Hulk zeichnen: Die ultimative Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hulk gehört zu den bekanntesten Marvel-Helden. Mit seiner massiven Statur und dem grünen Körper ist er zur Ikone geworden – auch wenn der „grüne Titan“ bei seiner Entstehung 1962 zunächst wenig Anklang fand. Spätestens durch Tales to Astonish (1964) und die Avengers wurde er zur Kultfigur.
In dieser Anleitung lernen Sie, Hulk in einer dynamischen Pose Schritt für Schritt zu zeichnen – von der Grundkonstruktion bis zu Details, Schatten und dem typischen Comic-Look.
Tipp: Grundkenntnisse in Anatomie helfen enorm, besonders bei muskulösen Figuren. Sehr empfehlenswert: Morpho: anatomie artistique von Michel Lauricella.
HULK ZEICHNEN - SCHRITT FÜR SCHRITT

Wie bei jeder Zeichnung startet alles mit einer soliden Basis. Wenn die sitzt, ist das Reinzeichnen später fast nur noch „Abpausen“. Arbeiten Sie in einfachen Formen und achten Sie auf die Proportionen.
Kopf
Beginnen Sie mit einem Oval (kein Kreis).
Der Schädel entsteht aus einem Kreis; der Kiefer wird als abgerundetes Dreieck angefügt (Mund + Kinn).

Torso
Der Oberkörper besteht aus zwei Teilen:
Brustkorb: ein leicht schräges, horizontales Oval (rechts höher als links). Teilen Sie es mittig.
Bauch/Becken: ein abgerundetes Dreieck, dessen Zentrum am Ende der Kraftlinie (line of action) liegt.
Zeichnen Sie von der Brust aus eine leicht gebogene Kraftlinie nach unten – etwa doppelt so hoch wie das Brust-Oval. Sie gibt die Richtung und Spannung der Pose vor.

Beine
Die Oberschenkel starten am Becken und laufen nach außen.
Links: Knie/Wade liegen am Oberschenkelende leicht außen.
Rechts: Knie/Wade sind perspektivisch „gequetscht“ und teils vom Oberschenkel verdeckt.


Schultern, Arme & Hände
Die linke Schulter kommt nach vorn (größerer Kreis), die rechte liegt zurück (kleinerer Kreis).
Linker Arm verläuft vor dem Körper; die Hand liegt quer über Brust und linkem Bauch.
Rechter Arm ist kleiner gezeichnet (Tiefenwirkung).
Merke: Arbeiten Sie mit Kreisen und Ovalen für Gelenke und Volumina. Nehmen Sie sich Zeit – eine saubere Basis spart später viel Arbeit.


Sind Sie mit der Basis zufrieden, ziehen Sie die Silhouette sauber nach – Details kommen danach.
Kopf: Folgen Sie dem Oval, Kinn kantiger ausformen.
Schultern & Arme: Linien der Konstruktion nachziehen. Kleine weiße Unterbrechungen in der Kontur können Muskelansätze andeuten.


Hände
Linke Hand (Faust von hinten)
- Daumen: abgerundetes Rechteck.
- Zeigefinger: ebenfalls abgerundetes Rechteck (gebeugt, daher kürzer sichtbar).
- Gleiches für die übrigen Finger.
- Mit dem Handgelenk verbinden.
Rechte Hand (Faust von innen)
- Handfläche: zwei aneinanderliegende Halbkreise.
- Daumen: gestrecktes „U“.
- Finger ergänzen (Perspektive beachten, deshalb schmaler)
Torso & Hose
- Brust: erst rechts, dann links – die Trennlinie relativ gerade setzen (nicht zu weich).
- Bauch: drei sanfte „Wellen“ andeuten (Bauchmuskulatur).
Hose:
- Bund: zerrissen – viele kleine, unregelmäßige Zacken und Wellen.
- Beine: den Grundlinien folgen; die Hose endet auf Kniehöhe, ebenfalls zerrissen (hier etwas größere, unregelmäßige Zacken).

Beine & Füße
Waden & Knie: Konstruktion nachziehen; eher gerade, feste Linien, um die Muskelspannung zu zeigen.

Linker Fuß (frontal)
Zehen als abgeschrägte Rechtecke anlegen;
Rechter Fuß (seitlich)
Mit Ferse beginnen, dann die Sohle, anschließend die Zehen.
Von der Seite gezeichnet sind sie schmaler (Perspektive!).
DAS GESICHT VON HULK ZEICHNEN
Hulks Ausdruck ist zusammengebissen, wütend:

Das Gesicht von Hulk wirkt verschlossen und zeigt einen Ausdruck voller Wut.
Zeichnen Sie dafür zunächst die zusammengezogenen Augenbrauen. Um die Mimik noch stärker zu betonen, können Sie zwei Linien zwischen den Brauen hinzufügen – so wirken die Falten deutlicher.
Die Augen bestehen lediglich aus zwei Halbkreisbögen, in die Sie dann einen Kreis für das Auge setzen. In der Mitte zeichnen Sie einen kleinen schwarzen Kreis als Pupille.
Die Nase ist relativ einfach: Beginnen Sie mit einer Spitze in der Mitte des Gesichts und ergänzen Sie links und rechts jeweils einen kleinen Halbkreis. Direkt darüber können Sie zwei kleine Dreiecke hinzufügen, die die Nasenlöcher und die typische Falte darstellen, die beim Rümpfen der Nase entsteht.
Der Mund ist leicht geöffnet und zeigt ein angespanntes Kiefer.
Für die Haare beginnen Sie mit dem Pony: Zeichnen Sie mehrere kleine Strähnen, die überwiegend nach rechts fallen. Oben stehen die Haare leicht spitz ab, während der Scheitel nach links verläuft. Zum Abschluss zeichnen Sie die Ohren, die Sie in Form kleiner Diamanten darstellen.
DETAILS HINZUFÜGEN


Sobald die Grundform steht, löschen Sie die Konstruktionslinien.
Ergänzen Sie feine Striche, um Muskeln und Knochen anzudeuten, Falten in der Hose, Ausdruckslinien im Gesicht sowie die Fingernägel. So verleihen Sie Ihrer Zeichnung Tiefe und ein realistischeres Aussehen.
DIE SCHATTEN SETZEN
Wenn Sie möchten, können Sie Schraffuren hinzufügen, um Schatten anzudeuten. Dadurch erhält Ihre Zeichnung einen typischen „Comic-Look“. Alternativ lassen sich auch größere schwarze Flächen nutzen, um Kontraste zu verstärken.

FAZIT
Denken Sie daran: Eine gut vorbereitete Basis erleichtert den gesamten Zeichenprozess erheblich.
Beginnen Sie stets mit einfachen geometrischen Formen – Kreis, Oval, Rechteck oder Dreieck – und modellieren Sie die Figur Schritt für Schritt. Konzentrieren Sie sich erst auf die Gesamtheit der Zeichnung, bevor Sie mit Details und Schatten arbeiten.
So wird Ihr Zeichenprozess nicht nur leichter, sondern auch deutlich präziser.
Illustratorin und Redakteurin: Coralie