Wie zeichnet man eine Schleife?

Hallo zusammen!
Heute beschäftigen wir uns mit einem leichten und kreativen Thema: dem Zeichnen einer Schleife. Sie werden sehen, dass sich mit einer ganz einfachen Technik zahlreiche Varianten gestalten lassen – und das Ergebnis wirkt jedes Mal überzeugend!

Bereiten Sie Ihre Stifte, Ihr Papier oder Ihr Tablet vor – und vor allem: Ihre Kreativität. Los geht’s!

WARUM GELINGEN MANCHE SCHLEIFEN BESSER ALS ANDERE?

Bevor wir starten, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um zwei gezeichnete Schleifen zu betrachten. Versuchen Sie zu erkennen, warum eine harmonischer wirkt als die andere. Kleiner Hinweis: Es liegt nicht an der Qualität der Linien.

Nun – genug Spannung! Der Unterschied liegt darin, dass man bei einer gelungenen Schleife das Material „spürt“.
Wie erreicht man das? Ganz einfach: indem man das Gewicht und den Fall des Stoffes nachahmt und mit den verschiedenen Ebenen arbeitet.

Schauen wir uns das genauer an:

Auf dem rechten Beispielbild sehen Sie eine klassische Schleife – und ein entscheidendes Detail: Sie ist nicht frontal dargestellt. Eine direkte Vorderansicht neigt dazu, das Motiv zu „plätten“. Wenn Sie Schleifen zeichnen, empfehle ich daher stets eine leicht seitliche Ansicht. Alternativ können Sie auch eine „täuschende Frontansicht“ versuchen – eine Technik, die wir gleich kennenlernen werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Achten Sie darauf, wie sich der Stoff bewegt, wenn er über- und untereinander verläuft.

Zur Veranschaulichung stellen Sie sich ein zweifarbiges Band vor – rot auf der Vorderseite, grün auf der Rückseite. Zeichnen Sie den Knoten mit diesen Farben, erkennen Sie sofort, dass die Schleife zwischen beiden Seiten wechselt. Genau dieses Spiel zwischen Vorder- und Rückseite verleiht der Schleife Volumen und Tiefe.

EINE SCHLEIFE IN VORDERANSICHT ZEICHNEN 

Wir lernen nun, eine Schleife von vorn zu zeichnen – allerdings mit einem kleinen Trick:

Wir zeigen bewusst einige Falten oder verdeckte Stoffteile, die man in einer perfekten Frontansicht eigentlich nicht sehen würde. Diese „täuschende Frontansicht“ hilft, die Struktur besser zu verstehen und verleiht der Zeichnung Volumen, ohne sie kompliziert zu machen.

1. Wir beginnen damit, eine Achtform zu zeichnen (wie ein Unendlichkeitssymbol). Dies dient als Orientierungshilfe.

2. Danach zeichnen wir eine Form für die Mittelschlaufe. Sie können sie in der Größe gestalten, die Sie möchten, aber ich rate Ihnen, sie proportional zu den beiden Seiten zu halten, um eine gute visuelle Kohärenz zu bewahren.

3. Danach fügen wir Falten in die innere Form ein, um dem Stoff Realismus zu verleihen.

4. Dann geben wir dem Band durch Zeichnen einer ähnlichen, aber kleineren Form im Inneren der ersten Form Dicke.

5. Um dieses Spiel zwischen Vorder- und Rückseite zu schaffen, werden die Enden der beiden Schlaufen abgeschnitten.
6. Dann können wir die überflüssigen Linien wegradieren, um die Zeichnung sauberer zu machen.
 

7. Man kann die herabhängenden Bänder an den Enden hinzufügen. Ich rate Ihnen, sie am Ende etwas breiter zu zeichnen, um zu zeigen, dass sie am Knoten eng sind. Sie können ihnen auch wellenförmige Formen geben, um Bewegung zu erzeugen.

8. Dann fügen wir einige Falten hinzu, um die Schleife zu vervollständigen und ihr mehr Realismus zu verleihen.

SCHLEIFEN VARIIEREN

Wenn Sie die Grundmethode verstanden haben, können Sie beliebig viele Schleifenvarianten zeichnen.
Experimentieren Sie mit der anfänglichen Achtform – verändern Sie ihre Rundung oder zeichnen Sie sie in Perspektive. Auch die Dicke der Bänder lässt sich anpassen, indem Sie den Abstand zwischen den inneren Linien vergrößern oder verkleinern.

Tipp: Wenn Sie ein Band wie im vorherigen Beispiel gestalten möchten, zeichnen Sie Ihre Acht leicht perspektivisch, um Tiefe zu erzeugen.

Für mehr Abwechslung können Sie außerdem die Bewegungen der Schleifen variieren – einmal nach innen, einmal nach außen.

Mit dieser Methode lassen sich sogar mehrlagige Schleifen zeichnen: Zeichnen Sie einfach mehrere Achtformen, deren Mittelpunkte sich überlappen, um ein stimmiges Gesamtbild zu erhalten.

Wenn Sie schließlich den Eindruck unterschiedlicher Materialien erzeugen möchten, spielen Sie mit der Fallrichtung.

- Weiche, fließende Stoffe lassen den Knoten natürlich hängen.
- Steife Materialien (wie bei Fliegen) bleiben eher gerade.

Passen Sie dazu einfach die Krümmung der Acht an – je nach gewünschtem Stoffgefühl.

Sie sehen, mit dieser einfachen Methode wird das Zeichnen von Schleifen zum Kinderspiel! Zögern Sie nicht, Spaß daran zu haben, alle möglichen auszuprobieren! Ich hoffe, dieser Artikel hat Ihnen gefallen! 😊

Herausgeberin und Illustratorin: Chloé Pouteau