Wie man ein Fenster zeichnet - Schritt für Schritt


Wie man ein Fenster zeichnet - Schritt für Schritt
Wie man ein Fenster zeichnet - Schritt für Schritt

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Das Design von Fenstern hat sich im Laufe der Geschichte stetig weiterentwickelt – stets im Einklang mit architektonischen Strömungen und technischen Möglichkeiten. Beim Entwerfen von Dekoren ist das Fenster oft nicht das Element, auf das man am meisten Zeit verwendet. Dennoch können Sie mit etwas gestalterischer Aufmerksamkeit Ihren Zeichnungen durch stilisierte Fenster eine originelle und authentische Note verleihen.

VERSCHIEDENE FENSTERARTEN

Dank moderner Technik stehen heute viele unterschiedliche Fenstermechanismen zur Verfügung. Im Folgenden finden Sie eine kompakte Übersicht der gebräuchlichsten Typen:

Drehflügelfenster: Der Klassiker. Die beiden Fensterflügel öffnen sich seitlich – nach innen oder außen –, meist vertikal geteilt.

Schiebefenster: Platzsparend und funktional. Ein Fensterflügel schiebt sich hinter den anderen.

Ausstellfenster: Wird häufig bei kleineren Fenstern oder Dachfenstern verwendet. Es öffnet sich entlang einer horizontalen Achse nach außen – nach oben oder unten.

Vertikalschiebefenster: Anders als das klassische Schiebefenster bewegt sich dieses senkrecht, also von unten nach oben oder umgekehrt.

Hier sind einige Beispiele:

verschiedene Fenstertypen zeichnen

Darüber hinaus gibt es Fenster, die auf einfachen geometrischen Formen basieren, zum Beispiel:

Bullaugenfenster: Kreisförmig, oft bei maritimer oder moderner Architektur eingesetzt.

Houleau-Fenster: Dreieckig und eher unkonventionell, aber auffällig.

EIN FLÜGELFENSTER ZEICHNEN - SCHRITT FÜR SCHRITT

Wir werden ein Fenster mit Klappläden zeichnen – aus der Außenansicht.

Das Fenster besteht aus sechs verglasten Feldern: vier rechteckige im unteren Bereich und zwei halbkreisförmige im oberen. Es handelt sich um ein Fenster mit französischer Öffnung, das heißt, die Flügel öffnen sich nach innen. Diese Art von Fenster findet man häufig an der Fassade von Landhäusern.

1/ Zunächst wählen Sie einen Standpunkt. In diesem Beispiel soll das Fenster aus leicht schräger Perspektive gezeichnet werden. Legen Sie dafür einen ersten Fluchtpunkt fest, der relativ weit entfernt liegt. Alle horizontalen Linien der Fensterfront orientieren sich an diesem Fluchtpunkt.

Beginnen Sie damit, die oberste und unterste Begrenzungslinie des Fensters einzuzeichnen.

Zeichnung der Aussicht aus dem Fenster

2/ Zeichnen Sie nun die Linien, die die Fensterscheiben horizontal voneinander trennen. Sie unterteilen die Fensterfläche dabei in mehrere Abschnitte:
– einen oberen Bereich für die abgerundeten (halbkreisförmigen) Scheiben,
– zwei gleich große Bereiche für die rechteckigen Scheiben darunter
– sowie einen kleineren unteren Bereich für den Fensterrahmen.

Achten Sie darauf, dass alle diese Linien in Richtung Ihres zuvor festgelegten ersten Fluchtpunktes verlaufen.

Zeichnung der Fensterbasis

3/ Mit zwei vertikalen Linien definieren Sie den Bereich des Fensters.

Zeichnung des Fensterbereichs

 

4/ Um die zentrale Öffnung des Fensters korrekt einzuzeichnen, müssen Sie zunächst den exakten Mittelpunkt der Fensterfläche bestimmen. Da das Fenster perspektivisch dargestellt ist, genügt es nicht, das Rechteck einfach geometrisch zu halbieren.

Stattdessen zeichnen Sie die beiden Diagonalen des Rechtecks. Der Schnittpunkt dieser Diagonalen markiert den tatsächlichen Mittelpunkt und dient Ihnen als präzise Referenz für die Platzierung der Mittelachse.

Zeichnung der Fensteröffnung 

5/ Sie zeichnen die Wandkanten, in die das Fenster eingelassen ist, und wählen einen zweiten Fluchtpunkt.

Zeichnung der Ränder der Fensterwand

6/ Zeichnen Sie nun die vertikale Mittellinie, die die beiden Fensterflügel voneinander trennt. Diese Linie markiert die Öffnung des Fensters, das sich – entsprechend dem französischen Stil – nach innen öffnet.Zeichnung der zentralen Fensteröffnung

7/ Ihre ersten Konstruktionslinien sind nun fertiggestellt. Reduzieren Sie deren Deckkraft oder zeichnen Sie sie blasser nach, um Platz für die endgültigen Linien zu schaffen. Zeichnen Sie nun die Hauptlinien der Holzeinfassung, die das Fenster umgibt.

Achten Sie dabei besonders darauf, dass die Dicke der Holzstreben zwischen den rechteckigen Fensterscheiben gleichmäßig bleibt, und behalten Sie die Symmetrie der gesamten Konstruktion stets im Blick.

Zeichnung der Fensterscheiben

8/ Zeichnen Sie nun eine Ellipse, die perspektivisch an den gewählten Blickwinkel angepasst ist. Diese Ellipse dient Ihnen als Hilfsmittel, um die Rundungen der bogenförmigen oberen Fensterscheiben korrekt darzustellen.

Zeichnung einer Ellipse auf dem Fenster

9/ Entfernen Sie nun die Hilfslinien der Ellipse oder blenden Sie sie aus. Zeichnen Sie anschließend die endgültige Kurve, die die beiden bogenförmigen Fensterscheiben definiert und die erste horizontale Teilung des Fensters elegant verbindet.

Zeichnung der Kurve am oberen Fensterrand

 

10/ Bereinigen Sie nun die Vorderseite der Zeichnung, indem Sie alle überflüssigen Hilfslinien entfernen.

Anschließend sollte die Struktur des Fensters deutlich erkennbar sein: ein breiter vertikaler Mittelstreifen, zwei schmalere Streben zu beiden Seiten, klar definierte Fensterscheiben sowie die horizontalen Teilungslinien im unteren Bereich.

Zeichnung der Fensterscheiben

11/ Zeichnen Sie den Bogen der Wand, in die das Fenster eingelassen ist. Nutzen Sie Ihre Konstruktionslinien, um exakt festzulegen, wo jeder Kreisbogen beginnt und endet.

Zeichnung des Bogens eines Fensters

 

12/ Vervollständigen Sie die Wandöffnung, indem Sie die Linien des Bogens bis zum unteren Ende der Gesamtstruktur durchziehen.

Zeichnung der Maueröffnung eines Fensters 

13/ Geben Sie jedem Element der Zeichnung eine plastische Wirkung, indem Sie die Dicke des Holzrahmens sowie der durchsichtigen Fensterscheiben darstellen.

Die horizontalen Linien sind ein kleines Detail des Fensterholzes.

Zeichnung der Holzdetails eines Fensters

 

14/ Säubern Sie die Zeichnung, indem Sie überschüssige oder unnötige Linien entfernen.

Fortsetzung der Zeichnung eines Fensters

15/ Entfernen Sie vorübergehend die verbliebenen Konstruktionslinien, sobald Ihr Fenster klar und sauber gezeichnet ist. Zeichnen Sie anschließend die vertikalen Linien der Fensterläden nach.

Für eine schnellere Darstellung verwenden Sie eine Abkürzung: Die Linien auf dem rechten Fensterladen erscheinen doppelt, da es sich um Holzläden handelt. Aufgrund des Blickwinkels ist diese Doppellung allerdings nur auf der linken Seite sichtbar.

Entwurf der Fensterläden eines Fensters

16/ Zeichnen Sie die obere und untere Begrenzungslinie der Holzläden, die sich an die bogenförmige Form der Fensterscheiben anpassen.

Zeichnung der Holzläden eines Fensters

17/ Definieren Sie die Dicke der Fensterläden mit kleinen schrägen Strichen, um die Plastizität anzudeuten.

Nun ist es an der Zeit, einen klareren Überblick zu gewinnen: Entfernen Sie überflüssige Linien und schließen Sie die Zeichnung des unteren Rahmenteils ab. Markieren Sie die Öffnung des Fensters mit einer kräftigen Linie.

Zeichnung der Dicke der Fensterläden eines Fensters

18/ Um dekorative Details hinzuzufügen, zeichnen Sie Ziegelsteine im oberen Bogenbereich – orientieren Sie sich dabei am zuvor gewählten zweiten Fluchtpunkt. Verfeinern Sie außerdem die Oberkante der Holzlatten der Fensterläden.

Zeichnung der Ziegelsteine eines Fensters

19/ Fügen Sie dezente weiße Reflexionen auf den Fensterscheiben hinzu, um ihnen Leben und Glanz zu verleihen.

Nun widmen Sie sich dem Verschlusssystem der Fensterläden: Für den linken Laden zeichnen Sie ein Holzstück als Träger des Metallverschlusses, einen Riegel sowie eine Halterung am gegenüberliegenden Fensterladen. Ergänzen Sie kleine Nägel und die Scharniere, die am linken Fensterladen sichtbar sind.

Optional können Sie der Zeichnung weitere Details hinzufügen – etwa Holz- und Wandstrukturen, Blumentöpfe auf der Fensterbank oder leichte Andeutungen von Vorhängen im Inneren des Hauses.

Zeichnung der Spiegelungen eines Fensters

20/ Entfernen Sie abschließend überflüssige Linien an den Holzlatten, insbesondere dort, wo Sie das Verschlusssystem eingezeichnet haben.

Schließlich schattieren Sie die Fensterscheiben leicht, um Reflexionen anzudeuten, und ziehen Linien, die die Bereiche zukünftiger Lichtreflexe markieren.

Zeichnung eines Fensters

 

Nun haben Sie Ihre Zeichnung gereinigt und vollendet – Ihr großes, detailreiches Fenster ist fertig!

Illustratorin und Redakteurin: Vincyane

 


von Liam

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