Texturen zeichnen lernen Schritt für Schritt


Texturen zeichnen lernen Schritt für Schritt
Texturen zeichnen lernen Schritt für Schritt

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Egal, ob es darum geht, die Rauheit einer Baumrinde, die Unebenheiten eines Steins oder die Reflexionen von Metall einzufangen: Textur spielt beim Zeichnen eine wesentliche Rolle. Es mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, aber mit ein wenig Methode und Übung wirst du schnell Spaß daran finden, Texturen zu zeichnen.


WARUM TEXTUREN ZEICHNEN?

Du fragst dich vielleicht: „Texturen zeichnen ist ja schön und gut, aber wozu?“ Die Antwort ist einfach: Texturen erwecken deine Zeichnungen zum Leben. Sie helfen dabei, die wahre Natur eines Elements zu verstehen und es von anderen zu unterscheiden. Ein Baum mit rauer Rinde, ein weicher Stoff, das Fell eines Tieres ... Natürlich kannst du Materialien auch auf andere Weise andeuten, beispielsweise durch Farbe oder Strichführung, aber erst die Textur verleiht ihnen echte Glaubwürdigkeit.

Texturen dienen auch dazu, eine Geschichte zu erzählen: Eine rissige Wand kann Alter suggerieren, während poliertes Metall einen Eindruck von Neuheit oder Wert vermittelt. Wenn du das Zeichnen von Texturen beherrschst, werden deine Zeichnungen ausdrucksstärker und deine visuelle Erzählung lebendiger.

die Texturen einer Landschaft zeichnen

Hinweis: Unabhängig vom gewählten Zeichenstil sind Texturen immer vorhanden. Sie passen sich einfach dem Stil an: zum Beispiel sehr detailliert beim realistischen Zeichnen oder vereinfacht beim Cartoon-Stil.


VORGEHENSWEISE ZUM ZEICHNEN VON TEXTUREN

Es gibt nicht nur eine einzige Methode, um das Zeichnen von Texturen zu erlernen. Ich empfehle dir jedoch die folgende Vorgehensweise, da du damit jede Art von Textur erfolgreich zeichnen können wirst. Je besser du dich mit einfachen Texturen wie Holz oder Stein vertraut machst, desto mehr kannst du dich nach und nach an komplexere Texturen wagen.


BEOBACHTEN IST ENTSCHEIDEND

Man kann es nicht oft genug sagen: Beobachten ist beim Zeichnen entscheidend! Ob es darum geht, Perspektive, Komposition, Bewegung oder Texturen zu verstehen – wenn du jede Gelegenheit zum beobachten nutzt, wirst du schnell Fortschritte machen. Schau dir an, was genau einem Baum sein raues Aussehen verleiht, wie genau Metall das Licht reflektiert oder warum ein Stoff seidig wirkt. Durch Beobachtung füllst du deine mentale Bibliothek mit wertvollen Informationen, die dir später nützlich sein werden.

Fotos von Bäumen zur Beobachtung ihrer Textur

Du kannst auch die Werke anderer Künstler studieren, um zu verstehen, wie diese unterschiedliche Texturen darstellen. Das kann dich inspirieren und dir helfen, deinen eigenen Stil zu entwickeln.

Zeichnungen von Bäumen mit verschiedenen Texturen


LICHT UND SCHATTEN

Schema von Schatten und Licht, um die Textur zu verstehen 

Dieser Schritt geht Hand in Hand mit der Beobachtung: Es geht darum zu verstehen, wie Schatten und Licht das Objekt beeinflussen und wie sich daraus seine visuelle Textur ergibt. Tatsächlich funktioniert eine Textur folgendermaßen: Das Objekt weist Unebenheiten auf seiner Oberfläche auf, mit denen Schatten und Licht interagieren. Generell gilt: Je ausgeprägter die Unebenheit, desto stärker wird sie beleuchtet, und umgekehrt: Je tiefer die Unebenheit, desto mehr liegt sie im Schatten. Dies ist besonders offensichtlich bei der Rinde eines Baumes, die aus Rillen besteht. Das Licht erreicht nicht alle Vertiefungen der Rinde, wodurch diese sehr charakteristische Rindenstruktur entsteht.

Tipp: Wenn du Schwierigkeiten hast, Schatten und Licht zu differenzieren, kannst du deine Kamera im „Schwarz-Weiß”-Modus verwenden. So kannst du den Einfluss des Lichts direkt beobachten.

Schatten und Licht eines Baumbildes, um seine Textur zu verstehen


TEXTUREN IN DER ZEICHNUNG VEREINFACHEN

Wir sind bereits beim letzten Schritt angelangt: der Vereinfachung von Texturen in der Zeichnung. Das Ziel besteht darin, die Hauptlinien der Texturen zu übernehmen, um sie so gut wie möglich erkennbar zu machen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

Auch wenn du ultra-realistisch zeichnen möchtest, ist dieser Schritt interessant, da du damit die Grundlagen der Texturen legen kannst, bevor du weitere Details hinzufügst. Je einfacher/schlichter/stilisierter der von dir gewählte Zeichenstil ist, desto mehr kannst du die Texturen vereinfachen.

Nehmen wir das Beispiel des Holzscheits unten. Wenn wir ihn betrachten, stellen wir fest, dass die Textur der Rinde und die der Holzscheibe unterschschiedlich sind. Die Rinde bildet Streifen, während die Holzscheibe glatter ist und die verschiedenen Jahresringe des Holzes in Form von konzentrischen Kreisen zeigt. Risse im Holz sehen wiederum anders aus. Du kannst auch Risse zur Holzscheibe hinzufügen, um zu zeigen, dass das Holz trocken ist. Mit nur wenigen Linien kannst du also bereits eine vielseitige Holzstruktur darstellen.

Schema eines Holzscheits zum Zeichnen seiner Textur


TEXTUREN EINFÄRBEN

Du kannst dich darauf beschränken, die Texturen durch durch die Linienführung zu suggerieren, was sehr gut funktioniert und für viele Zeichenstile völlig ausreichend ist. Wenn du jedoch noch einen Schritt weiter gehen und die Textur mit Farben realistischer gestalten möchtest, folge diesen Schritten:

die Textur eines Holzstamms zeichnen


ZWEI ÜBUNGEN, UM DIE TEXTUREN IN IHREN ZEICHNUNGEN ZU VERBESSERN

Um deine Kenntnisse zu vertiefen, empfehle ich dir die folgenden zwei Übungen. Die erste ist eine Beobachtungsübung für den Alltag. Nimm immer dein Skizzenbuch mit auf einen Spaziergang oder unterwegs und eobachte die verschiedenen Texturen der Umgebung. Versuche, die Muster zu erkennen, die sie unverwechselbar machen. Um herauszufinden, ob dir das gelungen ist, kannst du Freunde und Familie bitten, die von dir beobachteten Texturen richtig zuzuordnen. Versuche nicht, die Objekte selbst zu zeichnen, sondern konzentriere dich nur auf deren Texturen.

verschiedene Texturen zeichnen

Für die zweite Übung zeichne strukturierte Würfel. Die Idee dabei ist, sich ausschließlich auf die Struktur zu konzentrieren und das Objekt selbst in den Hintergrund treten lassen. Du kannst die Übung noch etwas schwieriger gestalten, indem du sie in Farbe zeichnest. Achte auf die Details, die jede Struktur einzigartig machen.

Texturen zeichnen

Und das war's auch schon! Jetzt hast du alles, was du an Hintergrundwissen brauchst, um deine Zeichnungen mit Texturen zum Leben zu erwecken. Verwende einfach die folgende Vorgehensweise: Beobachten, analysieren, vereinfachen – und du wirst sehen, dass das Zeichnen von Texturen gar nicht so kompliziert ist! 😊

Redakteurin und Illustratorin: Chloé Pouteau


von Tristan de Dessindigo

Kommentar(e)

  • Every second of this video felt polished and carefully put together.


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