Ölpastelle: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Heute werden wir das Thema Ölpastelle behandeln.
Die Technik der Ölpastelle ist äußerst vielseitig und verbindet Eigenschaften des Zeichnens mit denen der Malerei. In diesem Artikel zeige ich Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ölpastelle wirkungsvoll einsetzen können.

EINFÜHRUNG IN ÖLPASTELLE
Pastelle lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien einteilen: trockene Pastelle und ölige Pastelle. Ölpastelle gehören zur zweiten Kategorie. Sie zeichnen sich durch eine sehr cremige, undurchsichtige Textur aus und lassen sich ähnlich wie Ölfarbe verwenden. Die Farben sind in der Regel sehr intensiv und stark pigmentiert.

Allerdings vermischen sich Ölpastelle nicht besonders gut, und Schichten lassen sich nicht unbegrenzt übereinanderlegen. Wenn Sie zwei stark unterschiedliche Farben direkt mischen, ist das Ergebnis meist nicht schön. In solchen Fällen empfiehlt sich die indirekte Mischtechnik, auf die wir später noch eingehen werden.

Eine weitere Besonderheit: Ölpastelle lassen sich kaum radieren. Kein herkömmlicher Radiergummi entfernt das Material vollständig, ohne Spuren zu hinterlassen. Ein Knetradiergummi kann jedoch eingesetzt werden, um die Oberfläche vorsichtig zu bearbeiten.
Mit Ölpastellen können Sie zudem Lösungsmittel wie Terpentin verwenden, um Effekte zu erzielen, die der Ölmalerei ähneln, und die Farben leichter miteinander zu vermischen.
Ölpastelle haften auf einer Vielzahl von Untergründen: Papier, Leinwand, Holz, Keramik, Glas.
PRÄZISION
Ölpastelle sind in der Regel in Stiftform erhältlich, was sie nicht besonders präzise macht. Es gibt sie auch in Bleistiftformat, aber diese sind viel weniger cremig und oft von geringerer Qualität als die Stifte. Daher sind sie besser für große Kompositionen geeignet als für akkurate Zeichnungen.

MATERIAL
In diesem Artikel werde ich die Ölpastelle von Sennelier verwenden. Sie sind bekannt für ihre cremige Textur und ihre starke Pigmentierung. Am häufigsten sind die kleinen Stifte. Sie sind jedoch ziemlich teuer. Wenn Sie mit einer erschwinglichen und ziemlich guten Qualität beginnen möchten, empfehle ich die Ölpastelle von Faber-Castell oder Staedtler. Sie sind jedoch viel weniger cremig, und Mischungen gelingen weniger gut.

Man kann auch sogenannte Ölpastell-Blöcke verwenden. Der Spiralblock von Sennelier ist speziell für Ölpastelle konzipiert. Er enthält 12 Blätter, die durch Zwischenlagen aus Kristallpapier getrennt sind, um das Papier und die Zeichnung zu schützen.
Das Papier des Blocks hat eine Grammatur von 340 g/m² und ist säurefrei. Der Preis liegt bei etwa 20 Euro für 12 Blätter. Für vielseitigere Tests kann man auf Paint-On-Multitechniken-Papier zurückgreifen, das ich in meinen Beispielen verwende.

TECHNIKEN ZUR VERLAUFS- UND MISCHTECHNIK MIT ÖLPASTELLEN
VERWISCHEN
Dies ist eine der am häufigsten verwendeten Methoden. Eine Farbe wird aufgetragen und anschließend mit dem Finger, einem Pinsel oder einem Wischer verwischt.

Um zwei Farben zu mischen, legt man sie nebeneinander und verwischt die Übergänge, sodass sie ineinander „blenden“.

Diese Methode wird oft für Himmel oder weiche Landschaftsverläufe verwendet.
Kreisbewegungen oder lineare Bewegungen erzeugen unterschiedliche Effekte.

FARBEN ÜBERLAGERN
Eine weitere Möglichkeit ist das direkte Überlagern von Farben:
- Dunkle Farben zuerst auftragen
- Eine zweite Farbe auf einen Teil der ersten Schicht setzen
- Neue Farbabstufungen entstehen
Vorsicht: Nur Farben verwenden, die auf dem Farbkreis nah beieinander liegen (z. B. Blau & Violett, Gelb & Orange & Rot), sonst wird das Ergebnis „schmutzig“.


MIT TERPENTINÖL VERDÜNNEN
Terpentinöl ermöglicht fließende Farbverläufe, die Ölfarbe ähneln.
- Pinsel leicht in Terpentin tauchen und auf das Ölpastell auftragen
- Ergebnis: flüssige Übergänge ohne sichtbare Striche
Empfehlung: Nur leicht verdünnen, um die Struktur der Pastelle zu erhalten
RUBBELN
Nach dem Auftragen einer oder mehrerer Farbschichten kann man die Oberfläche mit spitzen Werkzeugen bearbeiten, z. B.:
- Zahnstocher
- Cutter
- Palettenmesser
Damit lassen sich Strukturen wie Gras, Rinde, Felsen oder Fell darstellen.

POINTILLISMUS
Die Methode besteht darin, kleine Farbtupfer nebeneinander zu setzen, ohne sie zu sehr zu mischen.

Ich verwende diese Technik selten, aber sie verleiht einen sehr interessanten impressionistischen Effekt, ein wenig im Stil von Claude Monet. Man muss sich diesen Stil auf einer größeren Leinwand vorstellen.

PRAXISBEISPIEL: SONNENUNTERGANG MIT ÖLPASTELLEN
Ich gebe zu, dass ich die meiste Zeit Landschaften mit Ölkreiden male. In der Tat ist dies das ideale Material für diese Art von Arbeiten. Man benötigt nicht zu viele Details, und die Farbverläufe sind sehr weich. Ein Sonnenuntergang über dem Meer ist die perfekte Landschaft für Anfänger, da das Motiv einfach, schnell umsetzbar und sehr variabel ist. Ihrer Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt.
Für diese Zeichnung verwende ich das Öl-Pastell-Pad-Papier, das ich bereits oben erwähnt habe. Es ermöglicht uns, die Farben gut aufzunehmen und erleichtert das Verblenden.
Zuerst schützt man die Ränder der Zeichnung mit Abdeckband. Das hilft, saubere Konturen zu bewahren – besonders bei Ölkreiden, die sehr verschmieren können.

Im Allgemeinen beginne ich mit einer dunklen Farbe, um die dunklen Bereiche der Zeichnung abzugrenzen. Hier verwenden wir ein dunkelblau, um die Horizontlinie, einige Wellen und den Himmel zu gestalten.
Bei einem Sonnenuntergang befinden sich die warmen Farben in der Regel in der Mitte des Blattes – dort, wo die Sonne häufig im Bild zu sehen ist – und die kühleren Farben an den Rändern. So bleiben die Himmelstöne natürlich und die Sonne tritt hervor.

Anschließend trage ich ein helleres Blau über das Dunkelblau auf und füge horizontale Striche hinzu. Diese Striche sind entscheidend, da sie sowohl die Volumen des Himmels (teilweise die Wolken) als auch die Bewegung des Meeres und der Wellen simulieren.

Sobald der Himmel und das Meer in Blau gestaltet sind, wechsle ich zu den warmen Farben. Ich beginne mit der dunkelsten Farbe, Rot, und mische es leicht über das Blau, wobei ich weiterhin horizontale Striche hinzufüge.
Es ist wichtig, nicht zu viel Rot direkt auf Blau aufzutragen, da die Farben sonst „schmutzig“ wirken. Hier empfiehlt es sich, die indirekte Mischtechnik anzuwenden, indem die Farben nebeneinander platziert werden.

Ich wechsle sofort zur Orange und verblasse diesmal ins Rot.

Gelb vervollständigt die Palette warmer Farben. Ich trage es nur über die bereits warmen Flächen auf, um die Farbübergänge zu homogenisieren.

VERWISCHEN
Nun folgt der Schritt des Verwischens. Nehmen Sie dazu Ihren Finger, ein Taschentuch oder einen Verwischer und beginnen Sie, alle Farben zu glätten.

Achten Sie darauf, der Bewegung der Zeichnung zu folgen:
- Horizontale Striche für Meer und Himmel
- Sanfte, kreisförmige Bewegungen für Wolken
So entsteht ein harmonischer, natürlicher Übergang.

Man erhält nun ein stimmiges Grundbild, muss aber noch die Lücken füllen:

Mit weißem Ölkreidepastell lassen sich leichte Reflexionen auf dem Wasser hinzufügen und sanft verwischen.

Mit schwarzem Öl-Pastell kann man Verzierungen wie Hügel, ein Boot auf dem Wasser oder eine Palme gestalten. Alles, was die Szene bereichert, ist erlaubt.

Abschließend kann man dem Wasser ein paar weiße Akzente und Wolken hinzufügen. Persönlich gefiel mir die Zeichnung jedoch auch ohne das finale Weiß sehr gut.

Die Zeichnung ist nun fertig.

Ich hoffe, dass Ihnen dieser Artikel über Ölpastelle geholfen hat, dieses großartige Medium zu entdecken, und Sie ermutigt hat, einige Arbeiten damit zu erstellen! Mit Ölkreiden lassen sich sehr schnell saubere Ergebnisse erzielen, ohne dass umfangreiche Vorkenntnisse oder komplizierte Techniken erforderlich sind.
Bonsoir,
C'est vraiment joli, j'ai hâte d'essayer ce médium. Chaque étén près de chez moi, il y a une exposition de pastellistes, et je suis toujours impressioné par leurs travaux, leurs oeuvres; c'est vraiment beau.
Eric.