Zurück auf den Schulhof: Wie zeichnet man einen Schulranzen?
Heute beschäftigen wir uns mit dem Zeichnen eines Schulranzens. Die Methode lässt sich auch auf andere Umhängetaschen, Schultaschen oder Schultertaschen übertragen – sehr hilfreich für alle, die Mangas zeichnen, in denen beispielsweise Schulgeschichten vorkommen! ^^
Falls Sie generell Interesse am Manga-Zeichnen haben, werfen Sie gern einen Blick in unsere Manga-Schulung, das könnte Ihnen gefallen! :D
Wie stellt man eine Schultasche dar?
Obwohl es sich um ein fertiges Objekt handelt, bei dem Symmetrie und Konstruktion wichtig sind, besteht unser Schulranzen aus Stoff. Das macht das Zeichnen auf der Formenebene deutlich einfacher. Sie müssen nicht immer perfekte Kurven oder tadellose Winkel zeichnen – etwas Freiheit und Lockerheit sind erlaubt.
Wir nehmen einen klassischen Schulranzen als Vorlage, wie man ihn häufig in Grundschulen sieht. Persönlich ist das für mich das typische Bild, wenn ich an einen Schulranzen denke.
Die Form ist meist rechteckig, mit Riemen zum Verschließen, vorderen Taschen, einer großen Lasche zum Schließen und natürlich den Tragegriffen oben.
EINEN SCHULRANZEN ZEICHNEN - SCHRITT FÜR SCHRITT
Wir starten mit einem Quader als Orientierung – etwas breiter als hoch. Die Tiefe beträgt etwa das 4,5-fache der Höhe. Ich setze das Ganze frei nach Augenmaß in Perspektive, aber wenn Sie sich damit noch unsicher fühlen, zögern Sie nicht, Fluchtpunkte zu setzen und die klassische Perspektive korrekt anzuwenden. In unserem Blog finden Sie einen Artikel zu Perspektive und Fluchtpunkten, den ich Ihnen für den Anfang sehr empfehlen kann.
Für dieses Tutorial zeichne ich frei von der Hand, doch nutzen Sie gern Lineal und Perspektivregeln, wenn Sie sich damit wohler fühlen.

Der breite Verschlussriemen beginnt ungefähr in der Mitte der Tiefe des Quaders. Er folgt der oberen Linie der Tasche, verläuft leicht diagonal nach rechts und reicht fast bis zu ¾ der Höhe hinunter.

Für den Griff auf der Lasche zeichnen wir ganz oben einen langen, schmalen Streifen. Teilen Sie ihn in drei gleiche Abschnitte – den mittleren können Sie wegradieren, so entsteht die Basis für den Griff.


Zwischen dem oberen Taschenrand und dem Verschlussriemen gibt es eine kleine Lücke, die wir markieren. Sie ist je nach Modell unterschiedlich groß, aber meistens eher klein.

Nun runden wir den Boden des Ranzens ab. Hier gibt es keine komplizierte Methode, einfach nach Augenmaß zeichnen! Stofftaschen hängen oft mehr oder weniger durch, sind nicht perfekt symmetrisch und verändern sich je nach Inhalt. Also machen Sie sich keine Sorgen um absolute Genauigkeit. :)

Der Boden von Schul- und Aktentaschen ist meist verstärkt – oft durch Leder oder dickeres Material, da er häufig auf dem Boden aufliegt und Belastungen ausgesetzt ist. Diese Verstärkung markieren wir etwa im unteren Fünftel der Höhe.

Um die Position der Taschen festzulegen, zeichnen wir zunächst ein Kreuz, das die Vorderseite in vier Teile teilt, und markieren die Mitte mit einer vertikalen Linie.

Die beiden Taschen sind symmetrisch angeordnet. Die erste Tasche zeichnen wir links – sie ist breit, mit wenig Abstand zum Rand der Haupttasche. Der untere Teil der Tasche kann je nach Modell höher oder niedriger sein, der obere wird durch die Lasche verdeckt.

Zeichnen Sie die zweite Tasche spiegelverkehrt rechts daneben. Ich arbeite hier nach Augenmaß – perfekt muss es nicht sein, denn Stoffobjekte sind flexibel und Verzeichnungen sind erlaubt.
Denken Sie daran, dass die weiter entfernte Tasche aufgrund der Perspektive etwas kleiner wirkt.

Leere Taschen sind meist recht flach. Deshalb verschieben wir die rechte Seite der Taschen etwas nach rechts, um ihre Dicke darzustellen.
Auch hier gilt: zeichnen Sie locker, mit Gefühl für Perspektive.

Die Schulterriemen befinden sich jeweils ungefähr bei einem Drittel der Breite der Tasche und sollten ungefähr in der Mitte der vorderen Taschen enden.


Die Riemen haben horizontale Halterungen gegen Verrutschen, die etwa im Viertel- und Dreiviertelbereich der Länge liegen.

Metallschlaufen ragen kaum über den Rand der Lasche hinaus.

Platzieren Sie die Basis der Riemen dort, wo sie am Rucksack befestigt sind, und zeichnen Sie die Lederenden, die die Riemen abschließen. Die Länge der Riemen kann variieren – bis zum Boden der Tasche oder etwas kürzer.

DEN GRIFF ZEICHNEN
Der Griff kann flexibel gestaltet sein, je nachdem wie steif oder weich er ist. Meistens sind zwei Ringe an den Seiten angebracht, die die Basis bilden, und daran ist der Griff befestigt.



Sie können je nach Belieben Details hinzufügen oder weglassen – Reißverschlüsse, weitere Riemen unter der Lasche oder nur unten, Logos, Seitentaschen und vieles mehr.


Wenn Sie alles sauber durchgegangen sind, sollten Sie etwa ein solches Ergebnis erhalten.
Erinnern Sie sich: Wir haben es mit robustem Stoff zu tun, deswegen sind die Linien selten völlig gerade – das macht den Charme und die Lebendigkeit aus! :3
Zusammenfassung:
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Auch wenn die Perspektive weiterhin gilt, darf man sie bei flexiblen Objekten wie Stofftaschen etwas freier interpretieren.
- Wichtig ist, sich Horizontlinie und Fluchtpunkte vorzustellen, ohne unbedingt alles akademisch genau umsetzen zu müssen.
Illustratorin und Redakteurin: Rakjah