Einen Vulkan zeichnen: So gelingt Ihnen die feurige Landschaft
Heute widmen wir uns einem heißen Thema – dem Vulkan!
Und weil er visuell besonders reizvoll ist, zeichnen wir ihn in Farbe. Klingt gut? Dann legen wir los!
Die meisten Fotografien von Vulkanen sind sehr dunkel. Das liegt daran, dass Ausbrüche häufig nachts spektakulärer wirken – außerdem ist der Himmel meist von vorher ausgestoßenem Rauch bedeckt. In Bezug auf die Zeichnung bedeutet das: Es geht weniger um feine Details als um stimmungsvolle Farben und Kontraste.
Ein Vulkan ist im Wesentlichen ein Berg, aus dem Lava fließt und Rauch aufsteigt. Diese Elemente setzen Sie mit Farbe und Form gezielt in Szene.
DIE ZEICHNUNG DES VULKANS
Die Grundform des Vulkans ist recht einfach – zeichnen Sie einen Berg. Dabei gibt es keine festen Regeln: Er kann eher rundlich wie ein Hügel oder auch steiler wirken. Wichtig ist, dass Sie dem oberen Teil des Vulkans mehr Aufmerksamkeit schenken, denn dort befindet sich der Schlot.

Oberhalb des Vulkans befindet sich meist eine Öffnung – der Krater. Die Form des Kraterrands ist meist unregelmäßig, aber niemals zackig. Warum? Weil Lava, wenn sie abkühlt, weiche, runde Muster bildet. Die Oberfläche wird also durch wiederholte Ausbrüche geglättet – denken Sie an sanft geschwungene Wellen statt scharfer Felskanten.
Beschränken Sie sich beim Zeichnen nicht nur auf die Silhouette. Auch wenn die Berge im Gesamtbild eher dunkel bleiben, lohnt es sich, Strukturen und Kanten darzustellen – besonders im oberen Bereich des Vulkans.
Ein Tipp: Arbeiten Sie von oben nach unten und achten Sie darauf, keine gleichmäßigen Abstände zwischen Linien oder Formen zu erzeugen. Zufälligkeit wirkt hier natürlicher und lebendiger.


LAVA UND DEN RAUCH DES VULKANS ZEICHNEN
Jetzt wird es spannender – Sie fügen dem Vulkan Rauch und Lava hinzu. Wenn Sie schon unseren Artikel über das Zeichnen von Wolken gelesen haben, werden Sie feststellen: Viele Prinzipien lassen sich übertragen.
Beginnen Sie mit der Rauchsäule. Diese ist am Schlot des Vulkans schmal und weitet sich nach oben hin aus. Die Form des Rauchs gibt Auskunft über Windrichtung und -stärke:
- Ein vertikaler Rauchstrahl zeigt ruhige Luft.
- Eine geneigte Rauchfahne mit Verwirbelungen deutet auf Wind hin.
- Breitet sich der Rauch rasch aus, ist der Ausstoß schwach.
Wählen Sie eine Form, die Sie ästhetisch anspricht. Ich persönlich bevorzuge breite, geschwungene Rauchfahnen – sie wirken besonders dynamisch.




Statt die eigentliche Explosion zu zeigen, können Sie die Lava durch Farbe und Rauch andeuten – das wirkt oft natürlicher. Möchten Sie dennoch eine Eruption darstellen, nutzen Sie kurze, gekrümmte Lavastrahlen, die wie glühende Steine aus dem Krater geschleudert werden.

Die Lavaströme fließen anschließend den Hang hinab und beleuchten dabei die Landschaft. Deshalb ist es sinnvoll, diese Unebenheiten bereits in der Grundzeichnung angedeutet zu haben. Zeichnen Sie dickflüssige, geschwungene Ströme – Lava verhält sich wie zäher Sirup und folgt den Formen.

DIE FARBGESTALTUNG
Für den Hintergrund eignen sich Farbtöne wie Grau oder Nachtblau. Wählen Sie einen mittleren Farbton, um einen guten Kontrast zur Lava zu erzeugen. Auch kleine Farbschwankungen im Himmel machen Ihr Bild lebendiger.


Vulkan einfärben:
Verwenden Sie dunkle, erdige Farben – z. B. ein tiefes Grau mit ockerfarbenem Unterton – für die Silhouette. Dann setzen Sie Highlights auf den Erhebungen mit etwas helleren Nuancen. Für die Schatten, besonders im unteren Bereich, nutzen Sie dunklere Töne.

Die zwei wichtigsten Lichtquellen in Ihrem Bild sind:
- die Lava (Hauptquelle)
- der Himmel (Sekundärquelle)


Beginnen Sie am besten mit einem rötlichen Orangeton an der Krateröffnung, noch bevor Sie mit den Schatten und Lichtern arbeiten. Wenn Sie traditionell mit Gouache malen, erleichtert Ihnen das die gesamte Farbgebung erheblich.

Für den Rauch wenden Sie dieselbe Technik wie beim Wolkenzeichnen an:
Starten Sie mit dunklen Basisfarben (z. B. dunkles Orange/Rot)

Modellieren Sie dann mit helleren Tönen
Verwenden Sie leuchtendes Gelb und schließlich reines Weiß für die stärksten Lichtpunkte

Arbeiten Sie weich und vermeiden Sie scharfe Kanten – das wirkt realistischer.


Auch hier gilt: von dunklem Orange über kräftiges Rot bis zu leuchtendem Gelb. Je heller der Farbton, desto heißer ist die Lava. Die hellsten Stellen befinden sich an der Austrittsstelle oben am Vulkan und in der Mitte der Ströme – dort, wo die Lava noch am heißesten ist.

Malen Sie die Lavaströme nicht mit scharfen Konturen – ein leicht verschwommener Effekt simuliert die Hitze sehr gut. Nutzen Sie stark gesättigte Farben – dieser Moment darf leuchten!

Und da haben wir den Vulkan!

Zusammenfassung:
- Die Farbgestaltung ist das Herzstück Ihrer Vulkanzeichnung.
- Achten Sie auf die Form des Rauchs und den Verlauf der Lavaströme.
- Verwenden Sie visuelle Referenzen – sie sind bei Naturphänomenen unerlässlich.
Illustratorin und Redakteurin: Rakjah