Speed Painting für Anfänger: Schritt für Schritt besser zeichnen lernen


Speed Painting für Anfänger: Schritt für Schritt besser zeichnen lernen
Speed Painting für Anfänger: Schritt für Schritt besser zeichnen lernen

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Hallo zusammen!

Heute schauen wir uns gemeinsam an, wie man ein Speed Painting erstellt. Sie werden sehen: Es gibt viele Möglichkeiten, die Technik des Speed Paintings zu nutzen – um Spaß zu haben und kreativ zu sein.

Bereiten Sie also Ihre Stifte, Ihr Papier oder Ihr Tablet vor – und vor allem: Ihre Kreativität!


WAS IST SPEED PAINTING?

Speed Painting bedeutet, wie der Name schon sagt, „schnelles Malen“. Die Idee dahinter ist, ein Bild in einer relativ kurzen Zeitspanne – meist etwa 30 Minuten – zu erstellen.

Speed Painting wird häufig genutzt, um wichtige Grundkonzepte des Zeichnens zu üben: Komposition, Werte (also Graustufen) oder Farbgebung. Oft geschieht dies durch das Studium von Fotos oder Werken anderer Künstlerinnen und Künstler. Zudem eignet sich Speed Painting hervorragend, um verschiedene Illustrationsideen auszuprobieren, bevor man sich für eine davon entscheidet.

Beispiele für Speed-Painting-Zeichnungen

Das Spannendste am Speed Painting ist: Durch die begrenzte Zeit sind Sie gezwungen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie suchen nach der besten Möglichkeit, Ihre Idee möglichst klar und einfach darzustellen. Oft wirken die entstandenen Bilder aus der Distanz sehr ansprechend, während sie aus der Nähe betrachtet eher skizzenhaft oder suggestiv bleiben – genau darin liegt der Reiz!

Beispiele für Illustrationen im Speed Painting

Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Ihr Bild wenige Details aufweist oder etwas unordentlich wirkt. Wichtig ist, dass die Grundidee gut rüberkommt.

Ein paar Tipps für mehr Bildverständlichkeit:

Klare, saubere Linien (in Rot in den Beispielen unten) machen ein Bild sofort lesbarer, verständlicher und ausdrucksstärker.
Durch das Hinzufügen einiger Detailbereiche (in Blau in den Beispielen unten) können Sie große Teile der Zeichnung andeuten und gleichzeitig Zeit sparen. So entsteht der Eindruck, dass das Bild „fertig“ ist.

Beispiele für detaillierte Zeichnungen im Speed Painting

Was die Technik betrifft, ist Digitales Malen zwar oft empfehlenswert, da es mehr Fehlertoleranz bietet. Doch auch mit traditionellen Methoden lässt sich das Speed Painting wunderbar umsetzen. Wenn Sie lieber analog arbeiten, empfehle ich deckende Medien – sie ermöglichen ein schnelleres Arbeiten. Besonders beliebt sind Alkoholmarker, aber auch Farben oder Pastelle eignen sich sehr gut. Letztlich gilt: Arbeiten Sie mit dem Material, mit dem Sie sich am wohlsten fühlen.

Auch der Arbeitsstil ist Geschmackssache: Einige zeichnen lieber nur mit Linien, andere mit Flächen oder einer Mischung aus beidem. Meiner Meinung nach gibt es hier kein „richtig“ oder „falsch“. Hauptsache, Sie fühlen sich wohl und finden Wege, jeden Schritt möglichst zu vereinfachen.

SPEED PAINTING UND KOMPOSITION

Einer der größten Vorteile des Speed Paintings ist die Möglichkeit, anhand von Fotos oder Illustrationen anderer Künstler die Grundlagen der Bildkomposition zu studieren und zu verstehen.

Die folgenden Schritte dienen als vorbereitende Studienarbeit – bevor Sie mit dem Zeichnen beginnen: Zuerst beobachten, dann analysieren und zuletzt zeichnen.

Beispiel:

A – Auswahl des Referenzfotos:
Ich wähle ein Foto aus, das mir gefällt.

B – Leitlinie finden:
Ich suche die Leitlinie im Bild. In meinem Beispiel ist es die durch den Pfad entstehende Linie – sie prägt die gesamte Komposition.

C – Bildebenen identifizieren:
Ich unterteile das Bild in verschiedene Ebenen:

1. Ebene: Felsen
2. Ebene: Treppe, Hügel und Leuchtturm
3. Ebene: Meer und Berge

D – Grobe Volumenanalyse:
Ich zerlege die Ebenen in einfache Volumenformen. So kann ich sie später schneller und genauer zeichnen.

Foto-Referenz in Speed-Painting

Jetzt beginne ich mit dem Zeichnen – mit einem Zeitlimit von 10 Minuten (ohne Farbe):

1. - Ich skizziere die verschiedenen Ebenen als Orientierungspunkte.

2. - Ich füge die groben Volumen der Bildelemente hinzu, inklusive des Pfades.

3. - Dann beginne ich, die Steine und Felsen in ihren Grundformen darzustellen – es geht nicht um exakte Naturtreue, sondern um eine verständliche Darstellung ihrer Struktur (steil, rund, usw.).

4. - Ich ergänze kleine Details wie Grashalme oder Stufen. Das Gesamtbild bleibt suggestiv, aber für eine Kompositionsstudie könnte ich an diesem Punkt bereits aufhören. Diese Übung schult Ihr Auge und füllt Ihr „künstlerisches Gedächtnis“ mit Kompositionsideen, die Sie später wieder abrufen können. Außerdem entdecken Sie dabei schnelle Zeichentechniken (wie kleine buschige Striche für Gras), die Ihnen künftig Zeit sparen.

5. - Optional: Farbige Ausarbeitung
Wer möchte, kann nun noch eine schnelle Farbskizze anfertigen – in meinem Beispiel habe ich dafür 20 Minuten eingeplant.

Zeichnung eines Leuchtturms in Speed Painting

LICHT UND WERTE DER ZEICHNUNG

Licht – ein komplexes, aber faszinierendes Thema! Speed Painting bietet eine gute Möglichkeit, Lichtverhältnisse zu studieren und die eigene Wahrnehmung für Werte (also Helligkeitsstufen) zu schulen. Besonders hilfreich: Beginnen Sie mit reinen Graustudien, um sich auf Licht und Schatten zu konzentrieren, ohne von Farbtönen abgelenkt zu werden.

Hier wieder eine Analyse vor dem Zeichnen:

A - Ich beginne damit, ein Referenzbild mit deutlich markiertem Licht auszuwählen, ideal für diese Art von Studie.
B - Danach wende ich einen Schwarz-Weiß-Filter an (oder drucke es in Schwarz-Weiß), um mir die Studienarbeit zu erleichtern.
C - Ich identifiziere die verschiedenen Ebenen des Bildes. Hier eine Vorderebene mit dem Schatten und den Büschen, eine zweite Ebene mit dem Berg rechts und einem Teil der Ebene, eine dritte Ebene mit den Bergen links und eine letzte Ebene mit den Bergen in der Mitte.

Sie können einige wesentliche Dinge bemerken: Je weiter die Elemente vom Vordergrund entfernt sind, desto heller und weniger kontrastreich sind die Grautöne. Diese Regel sollten Sie sich unbedingt merken.

D - Daraufhin analysiere ich die Bereiche des Lichts (in Gelb) und des Schattens (in Violett) und bestimme, woher die Hauptlichtquelle kommt (in diesem Fall die Sonne).

Licht im Speed Painting zeichnen

Nun kann ich anfangen zu zeichnen (20 Minuten).

1. - Ich beginne damit, die Horizontlinie (in Rot) und die Silhouette der verschiedenen Berge zu platzieren.

2. - Danach skizziere ich die verschiedenen Schattenbereiche.

3. - Ich verwische diese erste Skizze und erstelle den Himmel, indem ich auf der Hintergrundebene einen Farbverlauf mit hellem Grau kreiere.

4. - Anschließend zeichne ich den hintersten Berg und füge einige hellere Linien hinzu, um die Sonnenreflexe anzudeuten.

ein Skizze im Speed Painting zeichnen


5. - Ich kümmere mich jetzt um die 3. Ebene. Ich beginne mit einer Basis aus hellem Grau und füge Details hinzu, indem ich horizontale oder vertikale Linien zeichne, um etwas Relief zu schaffen. Dann verwende ich ein dunkleres Grau und fülle die Schattenbereiche aus, die ich skizziert hatte. Ich füge auch einige Details mit vertikalen Linien in einem dunkleren Grau hinzu.

6. - Für die 2. Ebene beginne ich mit sehr hellem Grau und den beleuchteten Bereichen des Berges. Danach fülle ich mit einem dunkleren Grau die Schattenbereiche aus. Um mehr Tiefe zu erreichen, füge ich Details in noch dunklerem Grau hinzu und kontrastiere den Berg stärker.

7. - Im Vordergrund verwende ich die gleichen Farbtöne wie für den Schatten des Berges, und füge zuletzt dunkelgraue Details für die Büsche hinzu.

Zeichnung einer Landschaft im Speed Painting

SPEED PAINTING UND FARBEN

Farbe – einer der schwierigsten, aber auch spannendsten Bereiche des Zeichnens. Diese Übung ist ideal, um den Umgang mit Farben zu lernen und zu trainieren – ganz ohne Fokus auf Formen oder Linien.

A – Referenzbild wählen:
Ich entscheide mich für ein Bild mit klaren Farbkontrasten.

B – Hauptfarben bestimmen:
Welche Farben dominieren das Bild?

C – Farbliche Verteilung analysieren:
In meinem Beispiel:

Obere Bildhälfte: warme Farben
Untere Bildhälfte: kalte Farben


Zur besseren Veranschaulichung habe ich ein Farbrad und eine Auswahl der im Bild vorkommenden Farben hinzugefügt. Auffällig ist die Gegenüberstellung von Rot-/Orangetönen und Blau-/Grüntönen – also Komplementärfarben.

die Farben eines Speed-Painting-Gemäldes

Farbstudie (30 Minuten Zeitlimit):

Für diese Farbstudie werde ich keine Skizzen zeichnen, sondern versuchen, das Bild nur durch Arbeiten mit Farbflächen wiederzugeben. Ich setze mir eine Zeit von 30 Minuten.

1 - (Digital) Ich beginne mit dem Himmel, der kaum sichtbar ist, aber als Basis und Hintergrund dient.

2 - Nun zeichne ich grob den Steg, indem ich kalte Grün-/Braun-/Grautöne für die Schattenbereiche und warme Beige-/Braun-/Grautöne für die Lichtbereiche verwende.

3 - Ich trage grob Farbtupfer von Blau und Grün auf den Bereich mit Wasser auf. Ich versuche, die Farbbereiche wiederzugeben, ohne dabei alle Wasserreflexionen und Details auszuarbeiten.

4 - Ich mache das Gleiche auf der anderen Seite des Stegs, diesmal in verschiedenen Grüntönen.

Zeichnung eines Stegs in Speed Painting


5. - Mit verschiedenen Nuancen von Gelb und Orange bearbeite ich die Blätter. Dabei zeichne ich nicht jedes Blatt einzeln, sondern setze Farbpunkte, um den Effekt des Laubes zu übertragen.

6. - Nun kommen die Baumstämme dran. Dafür trage ich braune Töne mit Nuancen von Grau und Grün auf.
7. - Ich füge dann mit Farbtupfern Nuancen von Rot für die Blätter im Vordergrund hinzu.
8. - Je nach verbleibender Zeit, kann ich zuletzt noch weitere Details hinzufügen, wie etwa die Linien des Bootsstegs, Pflanzen in hellen Grüntönen oder Wasserreflexe.

Zeichnung eines Stegs in Farbe im Speed-Painting-Stil

Wir haben nun gemeinsam gesehen, wie Speed Painting als Werkzeug dient, um Bilder zu analysieren, zu studieren und sich zeichnerisch weiterzuentwickeln.

Wenn Sie noch tiefer einsteigen möchten, empfehle ich Ihnen dieses Video:
Speedpainting ohne Referenz – YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=dEzwqOcsnuo

Ich hoffe, dieser Artikel hat Ihnen gefallen und war informativ! 😊

Illustratorin und Redakteurin: Chloé Pouteau


von Tristan de Dessindigo

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