Verbessern Sie den Kontrast Ihrer Zeichnungen

Eins ist sicher: Kontrast ist eins der wirkungsvollsten Elemente, um deiner Zeichnung Klarheit und Aussagekraft zu verleihen. Egal, ob du in Schwarz-Weiß oder in Farbe zeichnest, mit Kontrasten kannst du dein Motiv hervorheben, Volumen schaffen, den Blick lenken, kurz gesagt, deiner Zeichnung eine echte künstlerische Absicht verleihen.

In diesem Tutorial werden wir gemeinsam sehen, wie du den Kontrast deiner Zeichnungen mit einer einfachen und schrittweisen Methode verbessern kannst.

Was ist Kontrast?

Kontrast ist ein visueller Unterschied zwischen zwei Elementen. Es handelt sich um einen Gegensatz, der auf verschiedene Weise entstehen kann: durch Größe, Form, Textur, Richtung, Farbwert oder auch durch Farbe.

Laut dem Maler und Theoretiker Johannes Itten gibt es sieben Farbkontraste: Farbtonkontrast, Hell-Dunkel-Kontrast, Warm-Kalt-Kontrast, Qualitätskontrast, Komplementärkontrast, Simultan-Kontrast und Quantitätskontrast.

Wenn man sich das folgende Beispiel anschaut, einen einmal ohne und einmal mit Kontrasten gezeichneten Apfel – wird sofort deutlich, wie wichtig Kontraste beim Zeichnen sind. Der eine wirkt flach und farblos, der andere dagegen lebendig und plastisch.

In diesem Tutorial konzentrieren wir uns auf den stärksten Kontrast, den es gibt: den Hell-Dunkel-Kontrast. Dabei entstehen helle und dunkle Bereiche dicht beieinander.

Ein Beispiel für eine Kontrastzeichnung zum Nachzeichnen

Bevor du mit dem Zeichnen beginnst, wähle ein Foto mit klar definierten Lichtverhältnissen aus. Besorge dir ein A4-Zeichenblatt, einen harten Bleistift (Typ HB-2H), einen weichen Bleistift (Typ 6B-8B) und gegebenenfalls ein Radiergummi.

Ein Tipp: Wandele dein Foto in Schwarz-Weiß um, um die Kontraste besser zu erkennen und einen besseren Überblick zu bekommen.

Beginne dann mit einer einfachen Bleistift-Skizze und zeichne die Grundformen deines Motivs. Überprüfe die Proportionen, indem du etwas Abstand nimmst.

Tipp: Halte deine Zeichnung mit ausgestrecktem Arm vor dich und betrachte sie einige Sekunden lang, und danach dein Motiv, um eventuelle Fehler in den Proportionen zu korrigieren.   Ein Beispiel für eine Zeichnung, die du nachzeichnen kannst.

Beginne mit einer einfachen Bleistiftskizze und zeichne die Grundformen deines Motivs. Überprüfe die Proportionen, indem du einen Schritt zurücktrittst.

Tipp: Halte deine Zeichnung mit ausgestrecktem Arm vor dich und betrachte sie einige Sekunden lang. Korrigiere anschließend dein Motiv, um eventuelle Proportionsfehler zu korrigieren. Ein Beispiel für eine Zeichnung zum Nachzeichnen.

Bevor du dich mit den Details der Schattierungen befasst, kann es manchmal hilfreich sein, die verschiedenen Schattenbereiche (helle, mittlere und dunkle) in deiner Zeichnung zu bestimmen. Dazu kannst du diese Bereiche einfach mit einem Bleistift markieren.

Tipp: Wenn du Schwierigkeiten hast, die dunklen, mittleren und hellen Bereiche deines Motivs zu unterscheiden, kneife deine Augen zusammen, bis deine Sicht verschwommen wird. Da die Details dann weniger gut sichtbar sind, kannst du die Übergänge der schattigen Bereiche leichter erkennen.

Sobald du diese Bereiche identifiziert und markiert hast, beginne mit einem weichen Bleistift mit gleichmäßigen Strichen die großen Flächen zu schattieren. Verfeinere anschließend die Kanten, indem du den Druck beim Zeichnen variierst, und füge erst zum Schluss die markantesten Details hinzu.

Comment traiter les zones d’ombre du dessin ? 

Hier siehst du im Detail verschiedene Möglichkeiten, Schattenbereiche und Texturen in einer Zeichnung zu gestalten. Wie du erkennen kannst, kombiniere ich flächige Mittel- und Dunkeltöne mit Schraffuren und sanften Verläufen. Probier diese Techniken gerne auf einem separaten Blatt selbst aus.

Verschiedene Kontraststufen einbeziehen

Denke daran, dass nicht alle Elemente deiner Zeichnung denselben Kontrast haben müssen. Variiere die Schattierung der Kanten in deiner Zeichnung: füge manchmal einem sanften Farbverlauf, manchmal einem stärkeren Kontrast hinzu. So kannst du mit der Tiefenwirkung spielen und Schwerpunkte setzen.

Verstärke beispielsweise den Kontrast an bestimmten Stellen mit Texturen oder lass im Gegenteil weiße Flächen übrig, damit deine Zeichnung atmen kann. 

Tipp: Es ist nicht immer sinnvoll, die gesamte Zeichnung detailliert auszuarbeiten. Wähle stattdessen Bereiche aus, die du detailliert ausarbeitest, und andere, die du eher grob andeutest, indem du weiße Flächen und Leerräume lässt. Die Fantasie erledigt den Rest, und deine Zeichnung wird umso gelungener.

Nimm dich beim Zeichnen Zeit zum Beobachten, Vergleichen mit dem Referenzbild, Analysieren und Anpassen.

Tipp: Bei Zweifeln halte inne und kehr später zu deiner Zeichnung zurück. Setze Kontraste sparsam ein, um einen überladenen Effekt zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kontraste ein wichtiges Stilmittel sind, um Zeichnungen lebendig zu gestalten, ihre Wirkung zu verstärken und den Blick des Betrachters zu lenken. Wenn Kontraste bewusst eingesetzt werden, bereichern sie deine Zeichnung und verleihen ihr eine echte grafische Kraft.

Das ist natürlich nicht immer einfach, aber du wirst sehen, dass sich deine Zeichnungen mit regelmäßiger Übung verbessern werden.

Rédactrice et illustratrice : Sacha Fatticcioni