Malen mit Acrylfarben. Tipps für Anfänger
Acrylfarbe ist eine vielseitige Maltechnik, die gerade für Einsteiger viele kreative Möglichkeiten bietet. Sie trocknet schnell, lässt sich einfach handhaben und erlaubt eine große Bandbreite an Texturen und Effekten – und das zu einem günstigen Preis. In diesem Artikel zeige ich dir die Grundlagen der Acrylmalerei: vom passenden Material bis zu den wichtigsten Techniken, damit du gut durchstarten kannst.
Warum sich für Acrylfarbe entscheiden?
Acrylfarbe ist aus vielen Gründen eine hervorragende Wahl für Einsteiger. Sie trocknet schnell, was ideal ist, wenn du gerne spontan arbeitest und nicht stundenlang warten willst. Im Gegensatz zur Ölfarbe ist sie zudem weniger giftig und kommt ohne starke Lösungsmittel aus – perfekt also für die Nutzung in Innenräumen.
Was Acrylfarbe besonders macht, ist ihre Vielseitigkeit: Du kannst sie auf unterschiedlichsten Oberflächen verwenden – ob Leinwand, Holz oder Papier – und sowohl verdünnt als auch pastös auftragen. Außerdem überzeugt sie durch intensive, leuchtende Farben und bleibt dabei trotzdem preiswert – ein echtes Plus für Anfänger.

Das Material für den Einstieg in die Acrylmalerei
Das Material für den Einstieg in die Acrylmalerei muss nicht teuer oder extravagant sein. Wir werden dir die nützlichsten Utensilien und Arbeitsmaterialien vorstellen, aber es steht dir natürlich frei, deine eigene Auswahl zu bevorzugen. Am besten stellst du dir nach und nach ein kleines Acrylmal-Set zusammen.
Die richtige Acrylfarbe
Die Acrylfarbe ist eines der wenigen Elemente, in die es sich lohnt, auch als Anfänger zu investieren. Entscheide dich für hochwertige oder extrafeine Farbe. Du brauchst nicht alle Farben - ein paar Grundfarben reichen völlig aus. Hier empfehlen wir dir folgendes Acryl-Set
Das richtige Papier
Das Malpapier ist das zweite Element, in das es sich lohnt, auch als Anfängr zu investieren. Du benötigst Papier mit einem Gewicht von mindestens 250 g/m², damit es sich nicht wellt. Du kannst dich allerdings auch für Leinwand oder sogar Karton entscheiden, denn Acrylfarbe eignet sich für alle Arten von Untergründen. Wenn du mehr über die Auswahl des richtigen Papiers erfahren möchtest, lohnt sich vielleicht dieser Artikel: https://dessindigo.com/blog/conseils/quel-papier-dessin
Die richtigen Pinsel
Du kannst dir ein kleines Einsteiger-Set kaufen und nach und nach in hochwertigere Pinsel investieren. Ich empfehle dir diese Pinsel.
Die richtige Palette
Bei deiner Palette musst du nicht viel investieren. Ein Teller oder eine einfache Plastikpalette reichen völlig aus. Wenn du jedoch das Beste aus deinen Acrylfarben herausholen möchtest, solltest du dich für Paletten entscheiden, die die Feuchtigkeit bewahren (Nasspaletten) und somit verhindern, dass deine Farbe austrocknet.
Lösungsmittel und Zusatzstoffe
Acrylfarbe ist eine Farbe, der verschiedene Lösungsmittel oder Zusatzstoffe beigemischt werden können, die ihre Eigenschaften leicht verändern. So kann beispielsweise die Trocknungszeit mit einem Retarder verlängert werden, oder man kann dünnflüssig semi-transparent arbeiten und dabei schöne Lasuren erzielen. Lösungsmittel und Zusatzstoffe sind optional, können einem jedoch teilweise die Arbeit erleichtern.
Sonstiges
Schließlich empfehle ich dir, zum Reinigen deiner Pinsel transparente Becher oder Gläser zu verwenden (mindestens zwei: einen zum Reinigen und einen zum Verdünnen der Farben) und immer Küchenpapier griffbereit zu haben.

Die Grundtechniken für das Malen mit Acrylfarben
Die richtige Konsistenz finden
Die erste und wichtigste Technik besteht darin, die richtige Konsistenz für deine Acrylfarbe zu finden. Zu Beginn ist das in der Regel nicht sehr kompliziert, da die Farbe neu ist. Mit der Zeit wirst du jedoch feststellen, dass sie austrocknen kann, sogar in der Tube.
Es ist daher wichtig, sich anzugewöhnen, die für einen passende Konsistenz zu kennen. Ich empfehle dir, nur ein paar Tropfen Wasser zu deiner Farbe hinzuzufügen, damit sie flüssiger wird, aber dennoch leicht dickflüssig bleibt. So erhältst du eine gute Deckkraft, ohne dass die Farbe pastenartig wird.

Das Verdünnen
Die zweite Technik, die du beherrschen solltest, ist das Verdünnen. Dies mag recht einfach erscheinen: Man nimmt die Farbe, verdünnt sie, und fertig! Die Herausforderung besteht jedoch darin, dieselbe Verdünnung mehrmals hintereinander reproduzieren zu können oder zu verstehen, welche Verdünnung für flächige Farbaufträge am besten geeignet ist und welche für die Details...
Verdünnen ist sehr wichtig, um Acrylfarben zu verstehen und zu beherrschen. Ich empfehle dir, mit verschiedenen Farbtönen zu experimentieren und dabei jedes Mal die gleichen Verdünnungs-Verhältnisse zu verwenden.

Farbflächen
Ach, die gedeckten Farbtöne! Wer schon mal einen Malkurs besucht hat, hat bestimmt schon viel darüber gehört. Sobald du die Konsistenz deiner Acrylfarbe beherrschst, sollte diese Technik nicht allzu kompliziert sein. Es gibt verschiedene Techniken, aber ich empfehle die klassische und effektivste: Tauche deinen Pinsel in die Farbe, zeichne deinen Strich auf der einen Seite, drehe ihn dann um und zeichne deinen Strich auf der anderen Seite.
Meistens erreichst du mit nur zwei Pinselstrichen eine saubere Fläche. Ich empfehle, das Malen einfacher geometrischer Formen wie Quadrate oder Rechtecke zu üben, um diese Technik sicher zu beherrschen.

Farbverläufe
Du dachtest, Farbflächen seien mühsam? Dann hast du noch keine Farbverläufe ausprobiert... Aber keine Panik, mit etwas Übung wirst du dies ohne Probleme hinbekommen. Auch hier gibt es verschiedene Techniken. Die erste ähnelt der Farbflächen-Technik: eine Farbe in eine Richtung ziehen, die andere Farbe in die andere Richtung.
Diese Technik kann sehr gut funktionieren, wenn du ein Verzögerungsmedium (Retarder) verwendest, aber wenn das nicht der Fall ist, riskierst du, dass Spuren zurückbleiben und du keinen perfekten Farbverlauf erhältst. Es ist wichtig, schnell zu arbeiten, damit die Farbe nicht antrocknet, bevor du sie richtig verblendet hast.
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Die beste und am häufigsten genutzte Methode, um schöne Farbverläufe zu erzeugen, ist der Einsatz von Übergangsfarben. Wenn du zwei stark unterschiedliche Farbtöne miteinander verbinden möchtest, mische sie vorher auf deiner Palette, um eine oder mehrere passende Zwischentöne zu erstellen. Danach kannst du weiche Übergänge zwischen diesen Farben gestalten.
Diese Methode dauert zwar etwas länger, sorgt aber für ein viel gleichmäßigeres und saubereres Ergebnis.

Eine weitere hilfreiche Technik, um einen sanften Übergang zwischen zwei (oder mehr) Farben zu schaffen, besteht darin, die Farben nebeneinander auf denselben Pinsel aufzunehmen. Anschließend führst du gleichmäßige Hin- und Herbewegungen aus – achte dabei darauf, möglichst gerade zu arbeiten.
So entsteht Schritt für Schritt ein weicher, fließender Farbverlauf zwischen den Tönen.

Die Textur
Acrylfarben haben den Vorteil, dass sie in vielen verschiedenen Konsistenzen verarbeitet werden können. Du kannst dich dafür entscheiden, mit sehr verdünnter Farbe zu arbeiten oder im Gegenteil mit viel Farbmaterial, um eine bestimmte Konsistenz zu erzielen.
Du kannst verschiedene Pinsel verwenden oder sogar Malmesser, Schwämme usw. Acrylfarben eignen sich besonders gut zum Experimentieren, also hab Spaß dabei!

Fehler, die man vermeiden sollten
Nicht genug Farbe vorbereiten

Ein sehr häufiger Fehler beim Acrylmalen ist es, die benötigte Farbmenge zu unterschätzen und zu vergessen, dass die Farbe schnell trocknet (es sei denn, du verwendest eine Palette, die die Feuchtigkeit bewahrt (Nasspalette).
Wenn du deine Mischung vorbereitest, solltest du immer etwas mehr einplanen, auch wenn es nur für einen ganz kleinen Bereich ist. Der Grund: man verschmiert automatisch immer etwas Farbe bereits auf der Palette, auch der Pinsel saugt immer etwas Farbe auf, ein Teil der Farbe trocknet bereits an, während man sie auf die Leinwand aufträgt.
Die Farben nicht gründlich genug mischen

Das falsche Mischen von Farben ist ebenfalls ein sehr häufiger Fehler, den man anfangs vielleicht gar nicht als solchen wahrnimmt. Wenn du verschiedene Farbnuancen anmischst, mische sie gründlich durch und lass keine kleinen Reste einer der Ausgangsfarben übrig. Solange die Mischung nicht vollständig abgeschlossen ist, erhältst du nicht den gewünschten Farbton und es können unerwünschte Farbreste auf deinem Pinsel zurückbleiben.
Seine Farben verschmutzen

Dieser Fehler ähnelt dem vorigen. Wenn du mit deinem Pinsel eine neue Farbe aufnimmst, achte darauf, dass keine Rückstände der zuvor verwendeten Farben vorhanden sind (die auf deiner Palette zurückgeblieben sind oder nach dem Reinigen des Pinsels nicht vollständig entfernt wurden).
Sonst wird es irgendwann passieren, dass du mit deinem Gemälde sehr zufrieden bist, vielleicht nur noch eine kleine Korrektur an einem Element vornehmen möchtest und dabei plötzlich völlig ungewollt Farbreste hinzukommen (Aus eigener Erfahrung). Ich rate dir daher, aus den Fehlern anderer zu lernen und sorgfältig zu überprüfen, ob deine Pinsel immer nur eine einzige Farbe auftragen (es sei denn, eine Mischfarbe ist ausdrücklich gewollt).
Die Pinsel nicht richtig pflegen

Ein häufiger Fehler, der oft übersehen wird, betrifft nicht direkt das Malen selbst – sondern das Aufräumen danach.
Auch wenn du müde bist oder es eilig hast: Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um deine Pinsel gründlich zu reinigen. Acrylfarbe trocknet schnell, und wenn Reste in den Borsten eintrocknen, können deine Pinsel verkleben oder beschädigt werden.
Klar, du kannst eingetrocknete Farbe später noch mit Lösungsmitteln entfernen – aber das stresst deine Pinsel unnötig. Wenn du dir stattdessen angewöhnst, sie direkt nach dem Malen mit Wasser oder etwas Seife auszuwaschen, sparst du dir Ärger und Geld.
Und das war’s auch schon! In diesem Tutorial haben wir uns die wichtigsten Materialien und Techniken für den Einstieg in die Acrylmalerei angeschaut.
Jetzt bist du dran: Misch Farben, experimentiere mit Farbflächen, Verdünnungen und Farbverläufen – und vor allem: Hab Spaß! Genau das macht deine Kunst einzigartig.
Rédactrice et illustratrice : Chloé Pouteau