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durch Liam

5 kreative Zeichenübungen für Anfänger

5 kreative Zeichenübungen für Anfänger

Mit dem Zeichnen zu beginnen ist ein guter Schritt. Doch oft neigen wir dazu, uns zu schnell an zu komplizierte Motive zu wagen – und wenn uns zu viele Schwierigkeiten begegnen, verlieren wir schnell den Mut. Das ist schade.

Deshalb habe ich für Sie diesen Artikel mit einfachen Übungen zusammengestellt, die Sie regelmäßig machen können, um Ihre Fähigkeiten stetig zu verbessern. :)

Wir konzentrieren uns auf drei Bereiche:

- Ihren Strich verbessern
- Ihren Beobachtungssinn schärfen
- Ihr Verständnis von Formen und Farben vertiefen

Falls Sie noch mehr lernen möchten, empfehle ich Ihnen auch unseren Blogartikel „Wie man zeichnen lernt“ sowie den Artikel „Einfache Zeichnungen anfertigen“. Schauen Sie gern dort vorbei!

ÜBUNGEN ZUR VERBESSERUNG IHRER STRICHFÜHRUNG

Diese Übungen sind vielleicht nicht die aufregendsten, aber sie sind sehr effektiv!

GERADE LINIEN ZEICHNEN

Zeichnen Sie gerade Linien ganz ohne Lineal, nur freihändig. Versuchen Sie, möglichst gleichmäßig zu bleiben. Die Herausforderung wächst, je länger die Linie wird. Diese Übung hilft Ihnen, Ihre Bewegungen besser zu kontrollieren und den besten Winkel für gerade Linien zu finden.

KREISE UND ELLIPSEN ZEICHNEN

Ähnlich verhält es sich mit Kreisen und Ellipsen. Variieren Sie Größe und Winkel und finden Sie heraus, wie Sie diese Formen am besten freihändig zeichnen. Besonders Ellipsen sind für viele schwierig, daher ist Übung hier sehr wichtig. Es ist besser, eine Form mehrmals in kleinen Zügen zu zeichnen, als sie in einem einzigen Zug unregelmäßig zu gestalten.

 

SCHRAFFUREN

Üben Sie gleichmäßige Schraffuren, um später Flächen und Verläufe sauber darstellen zu können. Variieren Sie dabei Richtung und Intensität der Linien, um verschiedene Texturen zu erzeugen.

 

 

 

ÜBUNGEN ZUR VERBESSERUNG IHRES BEOBACHTUNGSSINNES

Die beste Übung hierfür ist die Beobachtungsskizze. Denken Sie daran: Skizzen müssen nicht perfekt oder sauber sein! Konstruktionslinien, kleine Fehler oder zitternde Linien gehören dazu.

 

SKIZZEN UNTER ZEITDRUCK

- Sehr schnelle Skizzen (10–30 Sekunden): Hier zählt nur die Bewegung, nicht das Detail. Ideal für flüchtige Bewegungen oder lebendige Gesten.


- Schnellskizzen (45 Sekunden bis 3 Minuten): Sie können mehr Details erfassen, ohne zu viel Zeit zu verlieren. Sehr gut geeignet, um Struktur zu erfassen und das Wesentliche festzuhalten.

 

 

 

 

 

 

Mittelschnelle Skizzen (5–10 Minuten): Mehr Raum für komplexere Posen, Volumen und Licht.

 

 

Längere Skizzen (15–30 Minuten): Für komplexe Motive, die Detailarbeit erfordern.

 

ANDERE METHODEN AUSPROBIEREN

Ohne den Stift abzusetzen

Sobald Sie den Stift auf das Papier setzen, heben Sie ihn nicht mehr ab – das ist die einfache Regel dieser Übung. Sie werden schnell merken: Diese Methode erfordert ein anderes Denken. Denn wenn Sie zurückgehen, entstehen Linien, die sich überlagern. Gerade bei begrenzter Zeit kann das zu interessanten, aber auch herausfordernden Ergebnissen führen.

 

 

Im Negativen zeichnen

Nehmen Sie ein schwarzes oder weißes Blatt (z. B. die raue Seite von Canson-Papier), bedecken Sie es mit Kohle und zeichnen Sie im Negativ. Auf schwarzem Papier können Sie mit weißer Farbe arbeiten, bei Kohlezeichnungen mit Radiergummi und Kohle. Der Fokus liegt dabei auf dem Licht – nicht auf dem Schatten. Die Ergebnisse wirken oft überraschend und eindrucksvoll.

 

 

 

Ohne Radiergummi zeichnen

Zeichnen Sie mit Werkzeugen, die sich nicht ausradieren lassen – etwa Fineliner, Tinte oder Filzstift. Ziel ist es, den richtigen Strich direkt zu setzen. Fehler gehören dazu und können Ihrer Skizze Charakter verleihen. In der Praxis merken Sie schnell: Zeit zum Radieren bleibt ohnehin selten.

 

 

Nach bewegendem Modell

Ob draußen im Café, im Zoo oder vor einem Tanzvideo zu Hause – bewegte Motive zu zeichnen ist anspruchsvoll, aber äußerst lehrreich. Statt auf ein starres Foto zurückzugreifen, beobachten Sie die Szene aktiv und halten den passenden Moment fest – fast wie bei einem Schnappschuss im Kopf.

Solche Skizzen schärfen nicht nur Ihre Beobachtung, sondern trainieren auch Ihre Schnelligkeit. Eine gute Gewohnheit: Schauen Sie beim Zeichnen häufiger auf Ihr Modell als auf das Papier.

Falls Sie keine Modellzeichensitzungen besuchen können, empfehlen sich Online-Ressourcen wie Croquis Café (YouTube) oder Line of Action (Website). Dort können Sie gezielt Motiv und Zeit wählen – sogar Tiere.

 

ÜBUNGEN ZUM VERSTÄNDNIS DER FARBE

STUDIEN

Wählen Sie eine Referenz – ein Stillleben, Modell, Foto oder Filmscreenshot – und zeichnen Sie es so genau wie möglich nach. Dabei geht es nicht ums Kopieren oder Durchpausen, sondern ums genaue Beobachten. Auch digitale Hilfsmittel wie Pipetten sind tabu – trainieren Sie stattdessen Ihr Auge und Ihr Farbgefühl.

Diese Studien sind nicht zeitgebunden und dürfen ruhig ausgearbeitet sein. Ziel ist ein tiefes Verständnis von Form, Licht und Farbe. So entwickeln Sie nach und nach Ihr Gefühl für Bildaufbau und Atmosphäre.

 

 

 

Hier Studien in Gouache nach echten Modellen:

 

 

 

Mit diesen Übungen haben Sie eine solide Grundlage, um sich zeichnerisch weiterzuentwickeln. Natürlich gibt es unzählige weitere Methoden – lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihren eigenen Weg!

 

 

 

Redakteurin und Illustratorin: Rakjah