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durch Liam

Mystische Berglandschaft mit Schnee zeichnen

Mystische Berglandschaft mit Schnee zeichnen

Heute werden wir schneebedeckte Gipfel zeichnen.
Diese sollen eine mystische Ausstrahlung besitzen und eine Atmosphäre roher, unberührter Größe vermitteln. Ein Anblick, vor dem man nur kontemplativ verweilen kann – ehrfürchtig und staunend angesichts der Kraft der Natur.

 

GRAFISCHE ELEMENTE EINES BERGES

Diese Gipfel erscheinen für viele Menschen unüberwindbar. Sie existieren in extremen Höhenlagen, wo der Luftdruck stark abnimmt und die Temperaturen dementsprechend sinken. In dieser harschen Umgebung gedeiht kaum Leben – keine Bäume, keine Sträucher – nur Felsen, die unter einer dicken Schneeschicht verborgen liegen.

 

DIE FARBPALETTE UNSERER ZEICHNUNG

Für unsere Zeichnung nutzen wir eine kühle Farbpalette mit Nuancen von Blau bis Violett. Alternativ können auch Cyan- und Türkistöne verwendet werden, wie sie bei Gletschern vorkommen.


Wichtig: Vermeiden Sie kräftige Grüntöne, die üppige Vegetation suggerieren – diese passt nicht zur eisigen Atmosphäre der Hochgebirge. Dunkle Blautöne dienen zur Darstellung der Felsen, während Himmel und Wolken in abgestuften Weiß- und Hellblautönen gehalten werden.

 

EINE BERGLANDSCHAFT ZEICHNEN - SCHRITT FÜR SCHRITT

1. Hintergrund und erste Linienführung
Beginnen Sie mit einer hellblauen Fläche für den Himmel. Fügen Sie sanft strukturierte Verläufe oder zarte Rosatöne hinzu, um Tiefe und Atmosphäre anzudeuten. Zeichnen Sie eine erste, dynamische Linie, die eine Bergkette in der Ferne andeutet – mit Spitzen, Tälern, Kurven.

2. Gipfel im Vordergrund
Zeichnen Sie die Linie des vordersten Gipfels in Fuchsia.


3. Mittlere Ebene
Fügen Sie eine weitere Linie in Violett hinzu, die die mittlere Ebene der Bergkette symbolisiert.

4. Hintergrundgipfel
Zeichnen Sie nun die entferntesten Bergzüge in einem blassen Blau. Diese Gipfel sind fast vom Nebel verschluckt und wirken durch ihre Unschärfe besonders weit entfernt.

Nun beginnt das Farbspiel, das der Zeichnung Leben einhaucht.

FARBE HINZUFÜGEN

1. Flächen einfärben
Jede Zone wird entsprechend der Farbpalette koloriert. Der Vordergrund erhält die kräftigsten, dunkelsten Töne, während die Farben zum Hintergrund hin heller und entsättigter werden – so entsteht der Eindruck von Tiefe und Entfernung.


2. Details und Unregelmäßigkeiten
Jetzt verfeinern Sie die Gipfel – vor allem den mittleren Bereich, der die meiste visuelle Aufmerksamkeit erhalten soll.


3. Wolken integrieren
Zwischen den hinteren Ketten fügen Sie Wolken ein, die im Nebel verschwimmen und die kühle, feuchte Atmosphäre verstärken.


4. Relief gestalten
Teilen Sie die Berge durch Linien und Kanten, um ihnen Struktur und Steilheit zu verleihen.


5. Farbverläufe auf Hänge anwenden
Je weiter entfernt ein Hang ist, desto heller wird er eingefärbt. Verwenden Sie gesättigte Blautöne, um markante Spitzen hervorzuheben.


6. Schnee anlegen
Setzen Sie große Schneeflächen (nicht in reinem Weiß!) an die Basis der Gipfel und lassen Sie sie sich bis nach oben hin verästeln – vor allem in den Mulden der Hänge.




7. Schneeverzweigungen verfeinern
Zeichnen Sie kleinere Verästelungen und konturieren Sie die vorhandenen Schneeflächen. Achten Sie auf die Richtung des Hangs – der Schnee „fließt“ nach unten.


8. Schattierung des Schnees
Legen Sie einen weichen blauen Verlauf über den Schnee, beginnend von der linken Seite des Bildes.

9. Licht und Schatten festlegen
Da das Licht von links kommt, entstehen die Schatten auf der rechten Seite. Achten Sie darauf, den Schatten des Hauptgipfels besonders deutlich zu setzen – er gibt dem Bild Tiefe.

 

REALISMUS HINZUFÜGEN

10. Felsentextur ergänzen
Fügen Sie den Felsen Texturen hinzu, besonders im Vordergrund. Im Hintergrund dürfen die Strukturen subtiler ausfallen. Verwenden Sie unterschiedliche Pinselstriche für mehr Varianz.


11. Schneetextur verfeinern
Geben Sie dem Schnee an einigen Stellen im Vordergrund eine körnige Textur, um die Wirkung von Licht und Kälte zu unterstreichen.


12. Feinarbeiten
Fügen Sie Lichtakzente und Reflexionen hinzu. Das zarte Rosa des Himmels kann sich leicht auf den Schneeflächen spiegeln und damit eine visuelle Verbindung schaffen.


13. Finale Anpassungen
Treten Sie ein Stück zurück und beurteilen Sie Ihre Zeichnung. Fehlen Details? Gibt es Unstimmigkeiten? Justieren Sie die Schneetextur und verstärken Sie die Trennung zwischen Vorder- und Mittelgrund.

Bravo! Die Zeichnung des schneebedeckten Gipfels ist fertig!


Wenn Sie das Tutorial vereinfachen möchten, können Sie jeden Schritt auf einfache Flächen reduzieren. Das funktioniert gut, da das Verhältnis von Zeichenfläche zu realem Berg ohnehin stark verkleinert ist. Entscheidend ist, dass der Kontrast zwischen Fels und Schnee erhalten bleibt.

 

 

Illustratorin und Redakteurin: Vincyane Belin