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durch Tristan de Dessindigo

Sonnenuntergang zeichnen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Sonnenuntergang zeichnen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Hallo zusammen!
Heute sehen wir uns gemeinsam einen großen Klassiker des Zeichnens an: den Sonnenuntergang. Sonnenuntergänge sind eine wahre Explosion der Farben. In dieser Anleitung zeige ich Ihnen, wie Sie die richtige Farbpalette auswählen und Schritt für Schritt eine beeindruckende Sonnenuntergangszeichnung erstellen.

Bereiten Sie Ihre Stifte, Ihr Papier oder Ihr Tablet vor – und vor allem: Ihre Kreativität! Los geht’s!


BEOBACHTEN SIE DEN SONNENUNTERGANG

Wie immer, wenn man sich von der Realität inspirieren lassen möchte, um zu zeichnen, empfehle ich Ihnen: Beobachten Sie die Sonnenuntergänge genau - im realen Leben oder online.

Wenn man einen Sonnenuntergang beobachtet, fällt einem zuerst die Vielfalt der schillernden Farben auf, die den Himmel erleuchten. Obwohl jeder Sonnenuntergang einzigartig ist, tauchen bestimmte Farbbereiche immer wieder auf.

Wenn Sie die Farben betrachten, ist es am besten, einige Referenzen zu nehmen und die Hauptfarben zu identifizieren. Dann sehen Sie, welche am häufigsten vorkommen und können damit Ihre eigene Palette erstellen.


Wie man auf den oben gezeigten Fotos erkennen kann, sind die Farbpaletten sehr ähnlich: Sie beginnen mit Gelbtönen, gehen dann über Orange, Rot, Rosa, Violett und enden schließlich bei Blau. Wir können also eine Farbpalette für unseren Sonnenuntergang erstellen, aus der wir die Farben auswählen, die uns am meisten gefallen oder die wir gerade zur Hand haben.

Es handelt sich dabei überwiegend um warme Farbtöne. Kalte Farben wie reines Grün oder kühles Blau sollten Sie möglichst vermeiden, um die typische Stimmung eines Sonnenuntergangs einzufangen. Hier ist also unsere Palette:  


Wenn wir nun die Werte der Referenzen beobachten, sehen wir, dass die Bilder insgesamt ziemlich dunkel sind (aufgrund mangelnden Sonnenlichts). Der hellste Bereich liegt als leuchtendes Band knapp über dem Horizont, wo man noch den Einfluss des Sonnenlichts erahnen kann.

Wir können auch erkennen, dass die näheren Ebenen und Elemente im Vordergrund oft fast schwarz und sehr kontrastarm sind (in blauer Schraffur).

EINEN SONNENUNTERGANG ZEICHNEN - SCHRITT FÜR SCHRITT

Nun geht’s an die praktische Umsetzung. Diese Schritte eignen sich sowohl für traditionelle Medien wie Farbstifte, Aquarell oder Pastell als auch für digitale Zeichen- oder Maltechniken. Ich werde Ihnen während der verschiedenen Schritte Tipps geben, damit Sie diese bestmöglich an Ihre Bedürfnisse anpassen können.

Ich beginne mit der Skizze: Was eignet sich besser als ein tropischer Strand mit Palme für einen paradiesischen Sonnenuntergang?

Für die Sonne verwende ich ein intensives, helles Gelb. Ich zeichne einen kräftigen Kreis und lasse die Ränder sanft auslaufen, um den typischen diffusen Leuchteffekt zu erzeugen. So wirkt die Sonne realistischer und strahlender.


Die Wolken male ich in hellen Nuancen. Für die unteren Wolken werde ich den oberen Teil in etwas dunkleren und gesättigten Orangen- und Gelbtönen malen. Für die oberen Wolken kommt das Sonnenlicht von unten, also werde ich deren unteren Teil in dunklen und gesättigten Tönen von Orange, Rot und Violett halten.

Je mehr die Wolken nach außen ziehen, desto mehr werde ich dunkle, violette Töne verwenden.  Damit wird ersichtlich, dass sie weniger vom Sonnenlicht beeinflusst sind, was einen Tiefeneffekt erzeugt.

Für die mittleren Wolken verwende ich Gelbtöne und mache sie ziemlich diffus, damit sie sich gut mit dem Hintergrund vermischen.

Wenn ich Wolken ausmale, arbeite ich in kleinen Kreisen und Kurven, um weiche Übergänge zu erzeugen.

Für mehr Tiefe setze ich zusätzlich Violett- und Rottöne in die Schattenbereiche der Wolken. Die oberen Wolken sind dabei dunkler.

Nun gestalte ich den Himmel mit einem sanften Farbverlauf von Gelb (etwas dunklerer Ton als die Sonne) über Orange, Rosa, Violett bis hin zu Blau. Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Übergänge fließend und harmonisch wirken.


Dann erstelle ich einen allmählichen Farbverlauf, um das Meer zu malen, wobei ich die gleichen Farben wie für den Himmel verwende. Ich achte darauf, Grenzlinien zwischen bestimmten Farbzonen zu bewahren, damit man erkennt, dass es das Meer ist.

Ich lasse weiße Flächen für die Felsen frei, aber nicht für den Strand/die Palme, da sie dunkle Farbtöne haben werden.

Ich füge Reflexionen hinzu, indem ich feine Zickzack-Linien mache.

Um das Meer realistisch aussehen zu lassen, füge ich kleine Details von Wasserspiegelungen hinzu.

Tipp: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Wasser zu zeichnen, empfehle ich Ihnen diesen hilfreichen Artikel: https://dessindigo.com/blog/ratschlaege/wasser-und-reflexionen-zeichnen.


Ich werde nun die Felsen in einem Braun-/Rosaton zeichnen. Obwohl Felsen normalerweise grau sind, werden sie durch das Licht des Sonnenuntergangs beeinflusst und erscheinen daher in Braun-, Orange-, Rosa- und Rottönen.

Ich trage die ersten Schatten der Felsen auf und greife dabei auf dieselben Violetttöne zurück, die ich bereits für den Himmel verwendet habe. 


Durch noch dunklere Violetttöne verstärke ich die Schattenbereiche, damit die Felsen mehr Tiefe bekommen.


Ich füge die Reflexionen der Felsen hinzu, indem ich sie symmetrisch mit helleren Farben zeichne.

Optional, aber sehr wirkungsvoll: Ich füge rosa Schaumkronen auf dem Wasser hinzu, die ebenfalls vom Licht des Himmels eingefärbt sind. 

Kommen wir nun zum Vordergrund: Mit einem sehr dunklen Violett (schwarz sollte vermieden werden, da es das Bild sehr belastet) male ich die Palme und den Strand.

Dieser Schritt ist ebenfalls optional: Ich füge helle gelbe Kreise hinzu, um Lichtakzente zu setzen.

Und fertig ist unser leuchtender Sonnenuntergang über dem Meer!

Denken Sie daran: Verwenden Sie für Sonnenuntergänge immer eine Farbpalette in den Tönen Gelb/Orange/Rosa/Rot/Violett/Blau. Mit dieser Technik können Sie Sonnenuntergänge in jeder beliebigen Landschaft umsetzen – egal ob über Bergen, einer Wüste oder einer Stadt.

Ich hoffe, dieser Artikel hat Ihnen gefallen! 😊

Illustratorin und Redakteurin: Chloé Pouteau