Schnee zeichnen lernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hallo zusammen! Schnee ist ein wichtiges Element, wenn man eine Winterlandschaft zeichnen möchte. Aber das Zeichnen von Schnee kann manchmal eine Herausforderung sein, denn wie zeichnet man Weiß auf Weiß? Heute sehen wir uns gemeinsam an, wie man Schnee richtig zeichnet.
Bereiten Sie Ihre Stifte, Ihr Papier oder Tablet – und vor allem Ihre Kreativität – vor. Los geht’s!
BEOBACHTEN SIE DEN SCHNEE
Ja, richtig gelesen! Um ihn gut zu zeichnen, werden wir ihn erstmal beobachten. Sobald wir an Schnee denken, denken wir an Weiß - aber wenn wir die verschiedenen Fotos unten betrachten, ist der Schnee garnicht reinweiß. Das ist der erste Punkt, den man sich merken sollte. Wenn man genauer hinschaut, reflektiert der Schnee das Licht und die Farbe der Umgebung, ähnlich, wie beim Meer: Es ist blau, weil es den Himmel reflektiert.
Zudem fällt auf, dass Schnee fast immer runde, weiche Formen bildet (siehe rote Markierung), was auf sein Volumen zurückzuführen ist. In der Zeichnung ist es deshalb wichtig, solche rundlichen Formen zu integrieren.
Auch die Lichtreflexion ist ein zentrales Merkmal: Schnee reflektiert Licht sehr stark (gelb markiert), weshalb die entstehenden Schatten deutlich und präzise (blau markiert) sichtbar sind.
Für eine gelungene Schneelandschaft müssen wir also drei Aspekte besonders beachten:
Farbe, Volumen sowie Licht und Schatten.
WEIß WIE SCHNEE?
Um die verschiedenen Farben zu verstehen, die beim Zeichnen von Schnee verwendet werden, kann man sich die Arbeit anderer Illustratoren ansehen und dabei die verwendete Farbpalette analysieren.
Wenn man diese Illustrationen betrachtet, versteht man sofort, dass es sich um Schnee handelt, obwohl kein Weiß verwendet wurde. Die hellsten Farbtöne sind meist Blau oder Gelb, während für die dunkleren Bereiche Blau- und Violetttöne dominieren.
Beim Beobachten der verschiedenen Farben kann man ein wesentliches Element feststellen: Die verwendeten Farben erinnern an den Himmel: Wenn der Himmel blau ist, sind es Blautöne, wenn es ein goldenes Licht mit blauem Himmel gibt, hat der Schnee Gelbtöne, wenn es sich um eine Dämmerung handelt, hat der Schnee Töne von Orange, Rosa, Violett und Blau.
Um unsere Schneeszene erfolgreich zu gestalten, ist es daher wichtig, sorgfältig über unseren Himmel und die gesamte Atmosphäre der Illustration nachzudenken.
Um Ihnen eine Vorstellung zu geben, hier sind die Farbpaletten, die man je nachdem verwendet, ob es sich um die Morgendämmerung (1), den Tag (2) oder die Abenddämmerung (3) handelt. Wenn Sie genau hinsehen, sind die Farben der Dämmerung und der Morgendämmerung ziemlich ähnlich, nur dass die Farben der Dämmerung gesättigter und etwas dunkler sind.
SCHNEEVOLUMEN ZEICHNEN
Das Volumen des Schnees zu verstehen ist ziemlich einfach, man muss sich nur ein Element vorstellen (wie die untenstehenden Felsen) und dann abschätzen, wie viel Schnee gefallen ist. Je mehr es schneit, desto größer wird das Schneevolumen sein und dieses Element bedecken.
Ein Teil des Schnees fällt auf den Boden und ein anderer Teil auf die flachen oder hohlen Oberflächen der verschiedenen Geländeformen. Sehr steile Stellen bleiben meist schneefrei.
Außerdem lässt sich beobachten, dass der Schnee gleichmäßig fällt und sich an die verschiedenen Elemente anpasst, wodurch er stets abgerundete Oberflächen bildet (wie bei Gras (3a/3b) oder bei Stein (4a/4b)).
Was Pflanzen betrifft, so wird sich der Schnee auf einen Teil ihrer Zweige und Blätter absetzen, aber nicht auf deren Gesamtfläche (aufgrund der Masse und des Winkels).
EINE SCHNEELANDSCHAFT ZEICHNEN - SCHRITT FÜR SCHRITT
Nach der Theorie folgt nun die Praxis: Wir zeichnen gemeinsam eine einfache Schneelandschaft mit Bergen und Tannen - auch für Anfänger gut machbar! Ich beginne damit, eine sehr vereinfachte Skizze zu zeichnen: Die vertikale Linie stellt die Schneezone dar, die Dreiecke im Vordergrund die Bäume und die im Hintergrund die Berge.
Ich werde meinem Skizze ein paar Details hinzufügen. Ich zeichne viele kleine runde Erhebunge, um das Volumen des Schnees zu symbolisieren (und damit vielleicht die Präsenz von Felsen darunter). Für die Bäume zeichne ich ziemlich einfache Äste, indem ich auf der Außenseite eine Kurve mache und auf der anderen Seite kleine Spitzen.
Ich schwäche meine Skizze ein wenig ab und beginne, den Himmel zu zeichnen. Um es einfacher zu machen, habe ich einen blauen Himmel gewählt. Ich erstelle also einen kleinen Farbverlauf im Himmel mit verschiedenen Blautönen, um die Sonne zu symbolisieren.
Nun möchte ich die Berge färben, weshalb ich ausschließlich Blautöne verwende. Ich beginne damit, die Berge aufzuteilen, um eine von der Sonne beleuchtete Seite und eine dunklere Seite darzustellen. Ich verwende helle Blautöne, um den Schnee zu symbolisieren und dunklere Blautöne für die Berge selbst. Die Schneebereiche müssen nicht sehr präzise sein, sie ähneln Flecken, die oben häufiger als an den Seiten vorkommen.
Ich kümmere mich jetzt um den Schnee auf dem Boden, an diesem Punkt ist es noch etwas ungenau. Ich erstelle sehr sanfte Übergänge zwischen Gelb, Beige, etwas Grau und Blau, um die ersten Schneevolumen hervorzuheben. Dann arbeite ich hauptsächlich mit hellen Farben in den Lichtbereichen.
Ich füge mehr Volumen und Kontrast hinzu, indem ich die Schattenbereiche mit Violett und Blau überarbeite. Ich nutze die Gelegenheit, um den Schatten des Tannenbaums auf dem Boden zu markieren und füge Details mit verschneiten Ästen und Baumstämmen hinzu, was dem Bild etwas Leben verleiht.
Nun werde ich die Bäume kolorieren: Auch hier wähle ich zuerst helle Töne, hauptsächlich dieselben wie für den Boden, aber mit etwas mehr Grau und Grün für die Mitte der Tanne.
Ich füge dunklere Farben hinzu, um das Volumen der Bäume gut hervorzuheben, und arbeite die Farben schrittweise aus.
Um dem Ganzen etwas mehr Dynamik zu verleihen, zeichne ich Schneeflocken. Dafür mache ich einfach kleine Striche mit einem sehr, sehr hellen Blau auf dem Hintergrund und füge einige kleine Punkte hinzu. Im Vordergrund zeichne ich größere Kreise und versuche, sie etwas verschwommen zu machen.
Und voilà! Wir haben gerade eine verschneite Landschaft erschaffen – ganz ohne Weiß zu verwenden! Jetzt haben Sie alles in der Hand, um selbst großartige, winterliche Szenen zu gestalten. Ich hoffe, dieser Artikel hat Ihnen gefallen!😊
Redakteurin: Chloé Pouteau