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durch Tristan de Dessindigo

Unterwasserwelt auf Papier: Korallen zeichnen leicht gemacht

Unterwasserwelt auf Papier: Korallen zeichnen leicht gemacht

Das Meer ist eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Wer hat sich nicht schon einmal von der Schönheit einer farbenprächtigen Unterwasserlandschaft verzaubern lassen?

Wenn Sie hier sind, spüren Sie wahrscheinlich selbst diese Magie und haben den Wunsch, sie auf Papier festzuhalten.

Ich lade Sie ein, gemeinsam zu entdecken, wie Sie die verschiedenen Formen der Korallen beobachten und verstehen können, um sie einfach zu zeichnen und in Ihre Meereslandschaften zu integrieren.

Ihr Aussehen mag auf den ersten Blick komplex wirken – doch keine Sorge: Mit einem klaren Vorgehen stellen Sie schnell fest, dass Korallen einfacher zugänglich sind, als sie zunächst scheinen.


DIE VIELFALT DER KORALLENFORMEN

Korallen sind faszinierende Lebewesen – gleichermaßen komplex wie dekorativ.

Für unsere Zeichenübung konzentrieren wir uns auf einige grundlegende Formen, um ihre Strukturen besser nachvollziehen zu können. Dabei sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass es tausende verschiedene Arten gibt.

Der erste Schritt ist immer die Beobachtung. Nehmen Sie sich Zeit, illustrierte Beispiele anzuschauen. Das hilft Ihnen, die charakteristischen Formen zu erkennen, die Sie später zeichnen möchten.

Korallen können sehr unterschiedlich aussehen: Manche bilden verzweigte Strukturen, andere wuchtige Auswüchse oder zarte, filigrane Äste. Einige sind rund, andere wachsen in die Breite oder Höhe. Es gibt Arten, die röhrenförmig sind, flach wie Pilze oder sogar an Gemüse erinnern. Die Vielfalt ist nahezu unendlich.


FORM UND STRUKTUR VERSTEHEN

Nach dieser ersten Beobachtung haben Sie bereits einen Überblick über die möglichen Gestalten, die Korallen annehmen können. Vielleicht haben Sie bemerkt, dass viele Arten zwar ähnliche Grundmuster teilen, aber dennoch sehr unterschiedlich wirken.

Für die Übung beginnen wir mit einigen konkreten Beispielen und konzentrieren uns zunächst auf ihre Silhouetten. Auf diese Weise lassen sich die durch Verzweigungen entstehenden Muster leichter visualisieren und nachvollziehen. Sobald diese Basis gelegt ist, fällt es Ihnen wesentlich leichter, von der reinen Beobachtung in die kreative Umsetzung überzugehen – und eigene Zeichnungen aus Ihren Referenzen zu entwickeln.


BEISPIELE FÜR KORALLENARTEN

Hier finden Sie einige Modelle, die Ihnen als Inspiration dienen können:

Geweihkoralle (Acropora cervicornis)

Sie bildet verlängerte, leicht zulaufende Äste. Ihre Farbpalette reicht meist von Grün bis Braun.


Die Elchgeweihkoralle (Acropora palmata)

Wie ihr Name andeutet, erinnert ihre Form an Elchgeweihe: breite, abgeflachte Verzweigungen, die sich unregelmäßig ausbreiten.


Die Neptun-Gehirnkoralle (Diploria labyrinthiformis)

Rund und ohne Verzweigungen zeigt sie ein Muster aus feinen, labyrinthartigen Falten, das – wie ihr Name verrät – an das menschliche Gehirn erinnert.


Die Fächergorgonie (Gorgonia ventalina)

Eine der komplexesten Arten: flach, fächerförmig und voller feinster Verzweigungen, die wie ein organisches Netz wirken.


EINE KORALLE ZEICHNEN - SCHRITT FÜR SCHRITT

In diesem Abschnitt zeige ich Ihnen, wie Sie eine Koralle Schritt für Schritt zeichnen. Dabei können Sie Ihrer Intuition freien Lauf lassen, während Sie die grundlegenden Elemente beachten.


Wählen Sie ein Modell. Studieren Sie Aufbau und Silhouette.

Unterscheiden Sie Ebenen. Einige Äste oder Formen stehen im Vordergrund und verdienen mehr Details, andere treten zurück und werden nur angedeutet. Entscheiden Sie selbst, was betont werden soll.


Erstellen Sie eine Skizze. Zeichnen Sie die Grundformen locker vor. Perfekte Linien sind nicht nötig – kleine Unregelmäßigkeiten bringen Leben in Ihre Zeichnung.


Fügen Sie Farbe hinzu. Nutzen Sie kräftige, kontrastreiche Töne, um die Lebendigkeit der Unterwasserwelt einzufangen.

Arbeiten Sie mit Schatten. Leichte Schattierungen mit verwandten Farbtönen verstärken die Tiefe, auch ohne exakte Modellierung.

Verleihen Sie Volumen. Stellen Sie sich die Äste als Zylinder vor: eine Seite fängt das Licht, die andere bleibt im Schatten. So entsteht Plastizität ohne übermäßige Details.
Achten Sie auf Texturen. Bestimmen Sie, ob Falten, Unebenheiten oder andere Oberflächenstrukturen sinnvoll sind. Konzentrieren Sie sich auf die auffälligsten Bereiche.


Setzen Sie Akzente. Mit leichten Nuancen in Blau, Violett, Rot oder Braun brechen Sie flache Flächen auf und schaffen Tiefe.

Am Ende entsteht so eine lebendige Korallenzeichnung, die Farbe, Struktur und Leichtigkeit vereint.



Und voilà, unsere Zeichnung ist jetzt fertig!

Beobachten Sie Ihre Modelle sorgfältig, erkennen Sie wiederkehrende Muster und bleiben Sie bei der Linienführung flexibel und natürlich. Setzen Sie mutig leuchtende Farben ein, gliedern Sie Ihre Zeichnung in Ebenen und ergänzen Sie Details mit Maß. So erschaffen Sie Schritt für Schritt Ihre ganz persönliche Unterwasserlandschaft.

Redakteur und Illustrator: Bryam