Ein rotes Eichhörnchen realistisch zeichnen

Es gibt eine Vielzahl von Eichhörnchenarten, doch in diesem Artikel widmen wir uns besonders dem in unseren Breiten heimischen Roten Eichhörnchen – einem bezaubernden kleinen Säugetier aus der Familie der Hörnchen.

DAS ROTE EICHHÖRNCHEN - EIN TIER AUS UNSERER HEIMAT

Trotz seiner geringen Größe von insgesamt nicht mehr als 50 cm beeindruckt dieses flinke Nagetier mit einem voluminösen, buschigen Schwanz. Auf seinem runden Kopf, der in einer spitzen Schnauze endet, sitzen zwei dunkle, glänzende Augen wie kleine Kugeln.

Ein weniger bekanntes Detail: Das Fell in den Ohren ist im Sommer kurz, wächst aber gegen Ende der Saison und wird im Herbst und Winter zu einem auffälligen, pinselartigen Schmuck.

Obwohl sein Körper eher lang ist, fällt das im Sitzen kaum auf.

Seine kräftigen Hinterbeine mit langen Füßen ermöglichen ihm große Sprünge. Die Arme sind kleiner und liegen eng an der Brust. Der Schwanz dient dem Gleichgewicht – das ist besonders wichtig, da Eichhörnchen hervorragende Kletterer und Springer sind, die von Baum zu Baum sausen können. Ein echter Athlet!

EINE SKIZZE DES EICHHÖRNCHENS ANFERTIGEN

Beginnen Sie mit einfachen Skizzen aus verschiedenen Perspektiven, um die Körperstruktur des Tieres und seine Bewegung in der Umgebung besser zu verstehen.

Für diese Übung empfiehlt es sich, die Linienführung leicht und locker zu halten – ohne Schattierung, aber mit dem Fokus auf das „Skelett“ des Tieres:

Beim Rennen strecken sich Körper und Schwanz horizontal – zeichnerisch durch eine flachere Rundung des Rückens darstellbar.
Im Sitzen wölbt sich der Rücken stark, fast in einem 90°-Winkel.

 

GELENKE UND KÖRPERFORMEN

Einige Merkmale zur Orientierung:

- Der Kopf macht etwa ein Drittel der Körperhöhe (ohne Schwanz) aus.
- Die Augen befinden sich in der Mitte des Gesichts.
- Die Körperform ist rundlich und voller weicher Kurven.

 

Je nach Tätigkeit nimmt das Eichhörnchen sehr unterschiedliche Haltungen ein.

Es ist durchaus sinnvoll, sich bei der Darstellung auf die Silhouette zu konzentrieren, vor allem bei Bewegung oder größerer Entfernung. Auch eine einfache Darstellung kann die Essenz des Tieres einfangen – Technik steht hier ganz im Dienst des Motivs.

DIE VERSCHIEDENEN FARBEN DES EICHHÖRNCHENS

Das rote Eichhörnchen trägt warme, herbstliche Farben – gelegentlich mit grau-schwarzem Einschlag. Der Bauch und die Pfotenunterseiten sind in der Regel weißlich.

Farbtipps:

- Verzichten Sie möglichst auf reines Schwarz und Weiß – diese können die Zeichnung flach wirken lassen. Verwenden Sie stattdessen abgetönte Farben: Schatten lassen sich gut mit Violett oder Blau erzeugen, Lichtakzente mit Gelb in Braun- oder Grautönen.

- Ein intensives Rotbraun eignet sich gut für gezielte Highlights.

EIN EICHHÖRNCHEN SCHRITT FÜR SCHRITT ZEICHNEN

 

A. Für das spitze Gesicht zeichnen Sie oben eine Diamantform, die in ein Rechteck passt – kaum höher als breit.

B. Zwei parallele Linien für die Wangen sollten so lang sein wie der Diamant.

C. Ergänzen Sie die Schnauze als violetten Halbkreis. Führen Sie die Mittellinie des Gesichts bis zur Basis fort.

D. Zeichnen Sie runde Ohren – eines ist stärker sichtbar (3/4-Perspektive). Die Augen können vorerst mit Strichen angedeutet werden.

E. Messen Sie vom unteren Ende der Schnauze die Gesichtshöhe doppelt ab, um die Körperhöhe zu ermitteln. Zeichnen Sie rechts vom Gesicht ein Oval für den Oberkörper (2/3 der Körperhöhe) und ein kleineres Oval für das hintere Bein.

F. Setzen Sie die Augen – links ein schmales Oval, rechts ein breiteres mit Spitze zur Darstellung der Tränendrüse.

G. Fügen Sie einen Ast hinzu, um den Kontext zu setzen.

H. Die Backentaschen können Sie trichterförmig darstellen. Ergänzen Sie zwei Rundungen für den Mund.

I. Fügen Sie die typischen „Pinselhaare“ an den Ohren sowie die kurzen Arme hinzu. Die Pfoten sind zusammengelegt – Sie müssen die Finger nicht einzeln darstellen.

J. Beginnen Sie mit der Skizze des Schwanzskeletts.

K. Zeichnen Sie vier sichtbare Zehen am unteren Teil des Körpers – in dieser Haltung sieht man meist nur vier (von fünf).

BRINGEN SIE FARBE INS SPIEL

A. Entfernen Sie alle Konstruktionslinien.

B. Teilen Sie den Körper in Licht- und Schattenzonen auf – basierend auf Volumen, natürlicher Körperstruktur und Fellbeschaffenheit. Da das Fell matt ist, erzeugen Sie weiche Übergänge ohne zu starke Kontraste.

Arbeiten Sie z. B. mit einem rot-grauen Farbton als Basis und nutzen Sie die zuvor erwähnte Farbpalette.

A. Beginnen Sie mit einem farblich neutralen Hintergrund, der Lichter betont.

B. Tragen Sie grobe Farbflächen auf: Das Gesicht bekommt einen Verlauf von Grau zu Beige. Der Bauch bleibt am hellsten. Schultern in hellem Braun, Pfoten in Rotbraun, der Rest in grau-brauner Mischung.

C. Mischen Sie die Farben entsprechend der Haarstruktur.

D. Das Fell hat drei Längen: kurz (Gesicht/Beine), mittellang (Rücken/Bauch), lang (Schwanz). Beim Schwanz können Sie mit Transparenz arbeiten, um Lichtdurchlässigkeit darzustellen.

E. Für das Auge eignet sich ein dunkles Rot. Umgeben wird es von helleren Haaren.

DETAILS HINZUFÜGEN

Nun beginnt der kreative Teil: Sie können mit feinen Strichen Struktur und Tiefe erzeugen. Wechseln Sie dabei zwischen kleinen und größeren Pinselstrichen, je nach Bereich (z. B. flauschiger Oberschenkel vs. feiner Rücken).

A. Schatten: Verwenden Sie entsättigte, abgedunkelte Grundfarben. Der Schwanz kann z. B. intensiver Braun sein als der Körper. Den Bauch schattieren Sie mit blassem Blau-Grau.

B. Lichter: Heben Sie Bereiche mit hellen, leicht gesättigten Farben hervor – z. B. Goldgelb für Lichtkanten. Der Schwanz kann an den Spitzen lichtdurchlässig dargestellt werden.

C. Im Auge reflektieren sich bläuliche Lichtpunkte. Ein Hauch Glanz sorgt für Natürlichkeit.

D. Ergänzen Sie etwas Laub auf dem Ast – dezent und stilisiert, damit es dem Tier nicht die Aufmerksamkeit nimmt.

Jetzt lohnt sich eine kurze Pause, um das Gesamtbild zu betrachten.

Korrigieren Sie kleine Fehler in Proportion oder Farbe, und verfeinern Sie Details: eine kleine Kralle hier, ein Haar dort, vielleicht ein paar angedeutete Schnurrhaare.

Zum Abschluss ergänzen Sie einen schlichten, unscharfen Naturhintergrund, der das Eichhörnchen in ein warmes Licht taucht.

 
Und da haben Sie es! Eine liebevoll ausgearbeitete Zeichnung eines heimischen Eichhörnchens.

 

 

Illustratorin und Redakteurin :Vincyane