Wie man eine Feder zeichnet
Wenn Sie gerne Engel, Pegasusse oder einfach Vögel zeichnen, haben Sie vielleicht schon einmal den Wunsch gehabt, Federn um sich herum wirbeln zu lassen. Federn verleihen Bewegung, können eine poetische Wirkung haben und helfen sehr bei der Komposition eines Bildes.
Heute zeigen wir Ihnen, wie Sie eine traditionelle Feder zeichnen.
BEOBACHTUNG
Wie immer ist der erste Schritt, das Objekt, das Sie zeichnen möchten, genau zu beobachten. Es gibt viele verschiedene Arten von Federn, die je nach Vogelart, Position im Gefieder und Funktion variieren.
Ich unterscheide hier zwei Hauptarten von Federn, die in unserem Fall besonders interessant sind:
- Die Flugfedern, die langen und stabilen Federn, die für den Flug dienen.
- Die Deckfedern, ein kleines Daunengefieder mit eher dekorativem Charakter.
Quelle: Larousse für alle - Adolphe Millot (Illustrator)
Bild von Wikipedia
DIE STRUKTUR EINER FEDER
Heute konzentrieren wir uns ausschließlich auf die Flugfedern (Pennes).
Ihre Struktur ist einfach: Ein zentraler Schaft, der „Rachis“ genannt wird, an dem das Federfahnen wächst. Das Federfahnen besteht aus Federkielen, die vom Schaft nach außen verlaufen. Am unteren Bereich, dem „Hyporachis“, sind die Federkiele oft weniger geordnet und stehen weiter auseinander.
Beachten Sie, dass die Federn nicht immer auf beiden Seiten gleich lang sind – manche sind asymmetrisch, was ein wichtiges Detail ist.
DAS ZEICHNEN EINER FEDER - SCHRITT FÜR SCHRITT
Beginnen Sie mit dem Zeichnen des zentralen Stiels. Er muss nicht gerade sein; eine leichte, natürliche Kurve sieht oft besser aus. Denken Sie daran, dass der Stiel an der Basis dicker ist als an der Spitze. Außerdem ist die Basis meist unregelmäßig gebrochen, was Ihrem Bild mehr Realismus verleiht.
Danach zeichnen Sie das Federfahnen. Es muss nicht auf beiden Seiten symmetrisch sein und kann unregelmäßige Ränder haben.
Die Länge und Form der Feder hängt von der Vogelart ab. Sie können lange, feine Federn oder kürzere mit breiterer Fahne zeichnen – ganz nach Ihrem Geschmack. Beim Formen des Federendes haben Sie ebenfalls die Wahl: mandelförmig, elliptisch oder sogar etwas eckiger.
Ich habe mich für eine elliptische Form entschieden.
Eine Feder ist selten perfekt: Manche Federäste sind nicht ganz ausgerichtet und es entstehen kleine Lücken. Fügen Sie solche Details hinzu, indem Sie den natürlichen Wuchs der Federn folgen. Am Ende der Feder gibt es meist mehr und etwas zerzauste Federkiele als an den Seiten.
Radieren Sie überflüssige Linien aus.
DIE ZEICHNUNG KOLORIEREN
Die Grundlagen
Hier beschreibe ich das Kolorieren einer einfachen grauen Feder.
Zuerst entfernen Sie die Konturlinien Ihres Zeichnung digital durch Deckkraft Reduzieren, auf Papier sanft mit einem Knetgummi. So behalten Sie leichte Hilfslinien.
Füllen Sie dann den Schaft mit einem hellen Farbton, der leicht ins Graue oder Gelbe tendiert. Auch die Federfahne wird; eingefärbt bei grauen Federn ist die Basis meist heller (fast weiß) und die Spitze dunkelgrau bis schwarz. Grau kann dabei variieren, z.B. bläulich oder ockerfarben. Wählen Sie die Farbe, die Ihnen am besten gefällt.
Eine saubere Farbgrundlage ist wichtig – achten Sie auf die klare Form des Federfahnens und auf die feinen Federkiele im Hyporachis.
DIE SCHATTIERUNG DER FEDER
Nehmen Sie für den Schaft einen etwas dunkleren, grauen Farbton und setzen Sie Schatten an den Rändern, um die zylindrische Form zu betonen. Der Schaft ist an der Spitze dunkler, da diese vom Federfahnen überschattet wird.
Die Federfahne ist selten flach, sondern leicht gewölbt. Schattieren Sie die Seiten entsprechend, immer mit Pinselstrichen, die der Wuchsrichtung der Federkiele folgen – das sorgt für Realismus.
Am breiteren Ende der Fahne setzen Sie Schatten, die der Wuchsrichtung der Federkiele folgen, um Volumen zu erzeugen.
Sie können die einzelnen Federkiele (Bartborsten) mit feinen, zarten Linien andeuten. Achten Sie darauf, die Schatten weich und sanft zu verschmelzen, damit das Ergebnis natürlich wirkt. Das gilt besonders für das Federfahnen, nicht für den Schaft.
Zum Schluss verstärken Sie den Schatten entlang der Basis des Schafts mit einer feinen, dunklen Linie. Optional können Sie den Schaft noch etwas „beschmutzen“, wenn er zu sauber wirkt.
Entfernen Sie schließlich Ihre Grundzeichnung, falls nötig fügen Sie noch Details hinzu oder betonen sie.
So entsteht eine realistische Federzeichnung!
ZUSAMMENFASSUNG DER ZEICHENSCHRITTE
- Beobachten und analysieren Sie Ihr Vorbild.
- Zeichnen Sie den Schaft, dann das Federfahnen.
- Isolieren Sie den Hyporachis und zeichnen Sie die Federkiele entsprechend ihrer Wuchsrichtung.
- Färben Sie die Feder ein: sanft für das Fahnen, präziser und dunkler für den Schaft.
Illustratorin und Redakteurin: Rakjah
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