Haare zeichnen lernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn Sie Figuren zeichnen, möchten Sie sicherlich auch Haare zeichnen. Persönlich ist das einer meiner Lieblingsbereiche. Grundsätzlich ist es nicht sehr kompliziert, denn es gibt nur drei wichtige Elemente zu berücksichtigen.
DEN HAARANSATZ ZEICHNEN
Der Haaransatz ist der Bereich des Schädels, aus dem die Haare wachsen. Seine Form und Größe variieren je nach Person und Alter. Besonders veränderlich sind der Bereich über der Stirn und das Muster im Nacken.
Hier einige Beispiele. Beachten Sie, dass das Implantat größer oder kleiner ausfallen kann – das heißt, Sie können mehr oder weniger Platz an der Stirn lassen oder den Nacken mehr oder weniger frei gestalten.
VERSCHIEDENE HAARTYPEN ZEICHNEN
Nachdem Sie die Platzierung gewählt haben, die Ihnen gefällt, wählen Sie die Haarart: glatt, wellig, lockig oder kraus.
Jede Haarart hat besondere Eigenheiten. Haare wachsen immer aus dem Schädel und fallen aufgrund der Schwerkraft mehr oder weniger nach unten.
Meiner Meinung nach sind glattes und krauses Haar am einfachsten zu zeichnen.
DIE LÄNGE DER HAARE
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Haarlänge. Langes und kurzes Haar verhalten sich unterschiedlich. Zum Beispiel haben lockiges oder welliges Haar mehr Volumen, wenn es kurz ist.
Auch bei glattem Haar fällt Ihnen sicher auf, dass es einfacher ist, kurze Haare zu stylen, um einen zerzausten Effekt zu erzielen, da sie weniger schwer sind.
Lange Haare wachsen gerade aus der Kopfhaut heraus, krümmen sich aber mit zunehmender Länge und Gewicht – ähnlich wie ein Ast, der sich unter dem Gewicht seiner Blätter biegt.
Jetzt, da wir das wissen, können wir richtig loslegen!
Ich werde Ihnen Schritt für Schritt zeigen, wie man drei verschiedene Frisuren mit unterschiedlichen Haartexturen zeichnet:
- eine lange, glatte Frisur mit Pony
- eine kurze, lockige Frisur mit Seitenscheitel
- eine mittellange, krause Frisur
Wir werden nicht die Zeichnung des Frauengesichts behandeln. Wenn Sie Ihre Frisur mit einem schönen Gesicht kombinieren möchten, empfehle ich Ihnen unseren Artikel dazu auf dem Blog! ;)
LANGE, GLATTE HAARE ZEICHNEN
Der erste Schritt ist immer derselbe: den Haaransatz festlegen.
Ich empfehle, abschnittsweise zu arbeiten, nicht Haar für Haar. Später können Sie gerne ins Detail gehen, wenn Sie möchten. Die Arbeit in Abschnitten erleichtert die Arbeit und führt zu realistischeren Ergebnissen, denn Haare bilden sich oft in Abschnitten, besonders bei welligem oder lockigem Haar.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Position des Scheitels (falls vorhanden). Er beeinflusst stark, wie sich die Haare legen und bewegen. Hier habe ich vorne einen Pony und dahinter einen Mittelscheitel.
Anschließend platzieren wir die Strähnen, wobei wir bedenken, dass Haare ein Volumen haben und nicht direkt am Kopf anliegen. Zögern Sie nicht, den Haaren Volumen zu geben.
Ich teile die allgemeine Haarform in Strähnen auf. Glattes Haar ist nicht „stocksteif“ gerade, sondern flexibel. Die Form variiert je nachdem, ob die Haare aufliegen, gezogen werden oder im Wind wehen. In unserem einfachen Beispiel verändern sich nur die Kurven der Haare an den Schultern, und einige Strähnen liegen hinter den Ohren.
Dann fügen wir Details hinzu, insbesondere an Spannungspunkten – ähnlich wie bei Stoffen.
Optional können Sie einige widerspenstige Strähnen hinzufügen, um dem Haar einen lockeren, natürlichen Touch zu geben.
Und so haben Sie die lange, glatte Frisur!
KURZE, LOCKIGE HAARE ZEICHNEN
Hier kommt eine neue Herausforderung: die Locken.
Ich empfehle, nicht jede Locke einzeln zu zeichnen, denn das dauert zu lange und wirkt meist künstlich – wie bei jemandem, der glatte Haare künstlich lockt und alle Locken identisch aussehen.
Wie immer beginnen wir mit dem Haaransatz.
Dann teilen wir die Haare in Strähnen ein und verleihen ihnen Volumen, indem wir die Haarwurzeln vom Kopf abheben. Lockiges Haar nimmt auch in der Breite mehr Platz ein.
Die Strähnen sind natürlich nicht glatt, sondern lockig oder wellig.
Es gibt keine feste Regel für Locken. Es gibt verschiedene Arten: Korkenzieherlocken, kleine Krausen, sanfte Wellen und klassische Locken. Regelmäßigkeit ist nicht nötig – im Gegenteil!
Das ergibt eine dynamische, natürliche Frisur.
MITTELLANGE, KRAUSE HAARE ZEICHNEN
Krauses Haar folgt denselben Regeln wie andere, mit dem Unterschied, dass die Strähnen größer und voluminöser sind.
Beginnen Sie mit dem Haaransatz:
Zeichnen Sie die Strähnen größer und für den krausen Effekt verwenden Sie einfache, unregelmäßige Linien.
Krauses Haar ist das voluminöseste und lockigste.
HAARE FÄRBEN
Ich erkläre das Grundprinzip am Beispiel der langen, glatten Frisur. Für die anderen Haartypen gilt das Gleiche. Wenn Sie unsicher sind, machen Sie Fotos und beobachten Sie genau – wie immer beginnt alles mit Beobachtung.
Starten Sie mit der Basisfarbe. Ich wähle kastanienbraun.
Die Haarspitzen können etwas heller sein, was Sie sicher schon bemerkt haben. Besonders bei kurzen Haaren, da dort weniger Volumen als an der Kopfhaut ist.
Wählen Sie Ihre Lichtquelle – zum Beispiel oben links.
Platzieren Sie dann die Schatten mit einem dunkleren Farbton (den muss ich wohl nicht extra erwähnen).
Schatten können Sie besonders an der Basis des Schädels setzen, vor allem bei Scheitel oder Pony.
Verstärken Sie Schatten an bestimmten Stellen, um dem Haar mehr Volumen zu geben.
Danach setzen Sie die Reflexionen, um glänzendes Haar zu erzeugen. Das Licht fällt auf den am stärksten gewölbten Bereich, wie bei einem Zylinder. Je stärker die Wölbung, desto stärker das Licht.
Wenn Sie möchten, können Sie hier stoppen oder ins Detail gehen: Zeichnen Sie einzelne Haare entlang der Strähnen, die Sie zuvor definiert haben. Achten Sie darauf, nicht regelmäßig zu arbeiten: Fügen Sie mehr dunkle Töne in den Schattenbereichen ein, nicht im Licht.
Zum Schluss können Sie einige einzelne Haare hinzufügen, um Realismus zu erzeugen.
Und voilà!
Illustratorin und Redakteurin: Rakjah