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durch Liam

Schlangen zeichnen: Detailliertes Tutorial

Schlangen zeichnen: Detailliertes Tutorial

Ich habe mich heute entschieden, Ihnen zu zeigen, wie man eine Schlange zeichnet – dieses stille und gefürchtete Reptil. Dank ihres sehr flexiblen Körpers können Schlangen sich fast überall hindurchschlängeln. Bevor wir mit dem Zeichnen beginnen, werfen wir zunächst einen Blick auf ihre Anatomie, um besser zu verstehen, wie ihr Körper funktioniert.

 

ANATOMIE DER SCHLANGE

Zuerst betrachten wir, wie sich die Schlange bewegt und ernährt. Es gibt viele verschiedene Schlangenarten auf der Welt: Einige sind giftig, andere töten ihre Beute durch Erwürgen. Die Fortbewegung erfolgt im Zickzack, da Schlangen keine Gliedmaßen besitzen – weder Vorder- noch Hinterbeine.

Wie bereits erwähnt, ist die Schlange ein fleischfressendes Reptil mit einem zylindrischen, langgestreckten Körper, der von übereinandergreifenden Schuppen bedeckt ist, welche durch eine dicke Hornschicht geschützt werden. Schlangen haben besondere Merkmale wie eine gespaltene Zunge, Augen ohne Augenlider, einen gelenkigen Schädel und bewegliche Kiefer, die das Verschlucken großer Beutetiere ermöglichen. Das Fehlen von Beinen teilen sie mit nur zwei anderen Gruppen tetrapoder Wirbeltiere.

 
Hier sehen Sie verschiedene Schlangenarten, die auf der Erde vorkommen:

 

 

Kommen wir nun zum Skelett dieser gewundenen Tiere.

Das Schultergürtel-Skelett ist bei Schlangen immer abwesend. Ihre Wirbelsäule besteht aus einer großen Anzahl von Wirbeln – zwischen 160 und 400 –, die sehr gut miteinander verbunden sind. Dank dieser Struktur sowie der seitlichen Muskeln, deren Ansatzpunkte bis zu 30 Wirbel auseinander liegen können, sind die wellenartigen Bewegungen des Körpers möglich.

 
Kein Wunder, dass die Schlange die Grundlage vieler mythologischer und fantastischer Kreaturen ist, die der Mensch erschaffen hat!

 

Der Mund einer Schlange kann sich beim Fangen der Beute weit öffnen. Dies ist möglich, weil das Quadratbein ein verlängertes Stäbchen ist, das sich weit hinten am Neurocranium artikuliert. Die Rotation des Quadratbeins um sein Gelenk entfernt die Mandibula – den sehr flexiblen, praktisch in alle Richtungen beweglichen Unterkiefer – deutlich vom oberen Kiefer, der nur locker mit den Schädelknochen verbunden ist.

Zusätzlich sorgt ein starker Muskel zwischen der Schläfenregion und dem hinteren Ende des Unterkiefers dafür, dass sich der Kiefer noch weiter nach unten ziehen lässt.

Deshalb sind Schlangen in der Lage, riesige Beutetiere zu verschlingen: In einer fünf Meter langen Python wurde beispielsweise ein Leopard gefunden, den sie zuvor erwürgt hatte. Die Speicheldrüsen produzieren genügend Speichel, der das Verschlucken der Beute erleichtert, und der Magen produziert eine extrem saure Flüssigkeit, die sogar Zähne auflösen kann.

 

 

Sprechen wir nun über die Schuppen, die einen großen Teil des Körpers ausmachen.

Der Körper der Schlange ist mit Schuppen bedeckt. Im Gegensatz zu Fischen sind diese Schuppen verdickte Bereiche der Epidermis und keine individualisierten Schuppen.

Die Größe, Form, Textur und Anordnung der Schuppen kann sehr unterschiedlich sein, sogar innerhalb derselben Art. Die Form, Anzahl und Anordnung der Schuppen helfen dabei, verschiedene Schlangenarten zu unterscheiden. Besonders die Schuppen auf dem Kopf sind oft charakteristisch, ebenso wie die Anzahl der Reihen von Rückenschuppen (in der Breite) und Bauchschuppen (in der Länge). Wir verwenden diese Art von Schlange als Beispiel zur Veranschaulichung.

 

 

Die Schuppen erfüllen mehrere Funktionen: Sie schützen mechanisch vor Hautabnutzung – besonders wichtig, da die Epidermis bei diesen kriechenden Tieren schnell abgenutzt wird. Außerdem helfen sie wahrscheinlich, die Dehydratation zu begrenzen, auch wenn diese Fähigkeit bisher nur wenig erforscht ist.

Schuppen können die Bewegung erleichtern: Glatte Schuppen reduzieren die Reibung in Vegetation und Sand, während rauere Schuppen das Festhalten erleichtern. So besitzen zum Beispiel Nasenrattenschlangen eine nach oben gebogene Rostralschuppe, die ihnen das Graben ermöglicht. Zudem können Schuppen als Tarnung dienen, da hervorstehende Schuppen die Konturlinie des Kopfes aus Sicht von Beute oder Feinden unterbrechen.

 

DIE SCHLANGE ZEICHNEN - SCHRITT FÜR SCHRITT

Jetzt, da Sie mehr über unsere schuppigen Freunde wissen, können wir mit dem Zeichnen beginnen. Wir verwenden ein Foto als Referenz.

 


 

Wie bereits erwähnt, hat die Schlange kein internes Skelett, deshalb beginnen wir mit einer einfachen Linie, die uns die Kurven zeigt, die sie machen kann, und auf der wir die Volumen platzieren.

 

DEN SCHLANGEKOPF ZEICHNEN

Nachdem Sie die Grundlinie gezeichnet und aufgeräumt haben, widmen Sie sich dem Kopf, indem Sie ein Oval als Kopfgrundform platzieren.

 

 

Der Kopf wird in Form eines abgerundeten Ovals konstruiert, die Schnauze der Schlange als zwei Dreiecksspitzen.

 

 

Dann zeichnen Sie eine Linie, die den oberen und unteren Teil des Schlangenkopfes begrenzt. So können Sie jetzt das Auge positionieren, das sich ziemlich nah an der Schnauze befindet.

 

 

 

 

Um die „Augenbrauenbögen“ zu gestalten, zeichnen Sie Dreiecke zwischen den Augen der Schlange.

 

 

 

 

 

DEN SCHLANGENKÖRPER ZEICHNEN

Nachdem der Kopf gezeichnet ist, geht es an den Körper der geschwungenen Kreatur. Er wird mit deformierten Zylinderformen dargestellt.

 

 

 

Ziehen Sie zwei leicht diagonale Linien über die Schlange – diese stellen den Baum dar, an dem die Schlange sich festhält.

 

 

 

 

 

 

DIE DETAILS DER ZEICHNUNG

Kehren Sie zum Kopf zurück und fügen Sie ein Quadrat hinzu, um die Schnauze genauer abzutrennen.

 

DIE DETAILS DES KOPFES

 

 

 

Zwischen dem Dreieck und dem Quadrat zeichnen Sie einen Diamanten, der die Nase darstellt. Verlängern Sie außerdem die Linie der Augenbrauenbögen, um das Kiefer zu begrenzen.

 

 

 

 

 

Runden Sie die Formen ab, sodass der Kopf wie ein echter Schlangenkopf aussieht. Das Auge wird als Strich dargestellt.

 

  

DIE KÖRPERDETAILS

Da die Schlange einen sehr flexiblen Körper hat, konstruieren Sie auf Ihrer Basis S-förmige Kurven. So sieht das Ergebnis für den Körper aus.

 

 

 

Jetzt fehlt nur noch ein wichtiges Detail: die Schuppen der Schlange.

SCHLANGENSCHUPPEN ZEICHNEN

Nach unserem Referenzfoto folgen die Schuppen den Kurven des Körpers. Wie zeichnet man so viele Schuppen?

 
Zeichnen Sie dazu Linien, die sich kreuzen (ein Gitter). Anschließend runden Sie das Gitter ab und fügen abgerundete Dreiecke als Schuppen hinzu (rot dargestellt).

 

 

 

 

 

So entsteht das Schuppenmuster auf der Schlange.

 

 

 

Sie müssen nun nur noch in den „Off“-Modus wechseln und geduldig die beiden Schichten auf den gesamten Körper malen.

 

 

 

 

Ja, es kann etwas dauern, aber nehmen Sie sich Zeit. Die richtige Darstellung der Schlangenhaut macht Ihre Zeichnung besonders gelungen!

 
Schnappen Sie sich Ihre Stifte – bis bald zu einem neuen Tutorial!

 

 

Illustratorin und Autorin: Laure-Hélène