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durch Liam

Wie man eine Hand zeichnet

Wie man eine Hand zeichnet

Ah, die Hände.
Für viele von Ihnen ist das sicher ein heikles Thema. Persönlich hatte ich damit nie allzu große Schwierigkeiten – bei mir waren es eher die Füße, die mir lange Kopfzerbrechen bereitet haben. ^^

Heute erwartet euch ein etwas anderer Artikel als sonst. Mein Ziel ist es diesmal nicht, euch zu zeigen, wie man eine bestimmte Hand zeichnet, sondern wie man Hände im Allgemeinen zeichnet. Denn sie hinter dem Rücken, in den Hosentaschen oder in den Fäustlingen zu verstecken, funktioniert zwar ein- oder zweimal, aber irgendwann fällt es auf. Und Hände sind einfach zu wichtig und ich persönlich finde sie sogar wunderschön.

 

BEOBACHTUNG DER HÄNDE

Bevor Sie beginnen, irgendetwas zu zeichnen, sollten Sie die Hände genau beobachten.
Sie sind nicht so kompliziert, wie man denkt. Wie so oft hilft es, sie in einfache Formen zu zerlegen, um ihre Struktur und Anordnung besser zu verstehen.

Dazu verwende ich einen Farbcode, mit dem ich Fotos meiner eigenen Hände in übersichtliche Bereiche unterteile:

- Rot: Handfläche
- Grün: Daumen
- Blau: Finger

 

DIE HANDFLÄCHE

Die Handfläche ist die Grundlage und Sie sollten verstehen, wie sie aufgebaut ist.
Von vorne oder hinten betrachtet, erinnert sie meist an ein Quadrat oder Trapez, das sich zum Handgelenk hin leicht verjüngt.

 

 

Von der Seite aus wirkt sie mehr wie ein Trapez oder eine umgekehrte Dreiecksform; breit am Handgelenk und schmal zu den Fingern hin.

 

 

DIE GELENKE DER HANDFLÄCHE

Die ersten Fingergrundgelenke zählen für mich noch zur Handfläche.
Das sind die kleinen Hügel und Vertiefungen, mit denen viele von Ihnen wahrscheinlich früher die Monate gezählt haben :)
Vergessen Sie sie nicht – besonders, wenn Sie die Rück- oder Seitenansicht der Hand zeichnen.

 

DER DAUMEN

Er setzt seitlich an der Handfläche an – je nach Hand entweder links oder rechts im unteren Viertel.
Ich finde es hilfreich, den Daumen als eine Art "Anhängsel" zu betrachten, das sich unabhängig vom Rest der Hand bewegen kann.
Daher auch der Begriff „opponierbarer Daumen“.

Wichtig: Der Daumen hat nur zwei Gelenke, im Gegensatz zu den anderen Fingern mit drei.

 

 

DIE FINGER

Die Finger sind etwa so lang wie die Handfläche, manchmal aber auch etwas kürzer.
Jeder Finger hat drei Gelenke, wobei das der Handfläche am nächsten gelegene etwas länger ist als die anderen.

Wichtig zu beachten: Die Finger liegen nicht auf einer geraden Linie.
Weder an der Basis noch an den Spitzen. Sie folgen einer Kurve, wobei der Mittelfinger – der längste – auch am weitesten nach vorne ragt.
Das betrifft sowohl die Positionen als auch die Gelenke – auch diese folgen einer leichten Wölbung.

 

 

 

 

 

Das sind die wichtigsten Punkte, die man sich merken sollte.

 

DIE DETAILS DER HÄNDE ZEICHNEN

 

 

 

Was kann man gut sichtbar machen?

- Vorderseite der Hand: Hier gibt es die Daumenzone sowie die gegenüberliegende Fläche am unteren Rand der Handfläche. Außerdem eine typische Falte etwas über der Mitte der Hand – sichtbar, wenn Sie Ihre Finger nach oben strecken.

- Rückseite der Hand: Hier finden Sie die Fingergelenke, die kleinen Erhebungen sowie die Mittelhandknochen. Letztere sieht man besonders gut, wenn die Hand angespannt oder gekrümmt ist.

- Nägel: Manche zeichnen sie, manche nicht – ich finde sie hilfreich, um die Ausrichtung der Finger zu zeigen, besonders bei verkürzter Darstellung.

Ein kleiner Trick: In vielen Positionen reicht es, nur zwei der drei Finger-Gelenke darzustellen. Das fällt kaum auf!

Tipp: Zeichnen Sie nicht zu viele Details, wenn Sie z. B. weibliche oder kindliche Hände darstellen. Weniger Betonung auf Gelenke und Falten sorgt für einen weicheren Eindruck.

Für weitere Informationen über die Hände können Sie mich in einem Video auf unserem Youtube-Kanal finden, ich werde Ihnen dort Erklärungen geben!

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HÄNDE IN VERSCHIEDENEN POSITIONEN ZEICHNEN

Scheuen Sie sich nicht, bei Unsicherheiten Ihre eigene Hand als Modell zu verwenden – das beste Referenzmaterial haben Sie immer dabei!

Im Folgenden finden Sie vier Beispiele. Jeweils mit meiner gezeichneten Version sowie einer vereinfachten Darstellung der zugrunde liegenden Formen:

 

EINE HAND, DIE EINEN STIFT HÄLT

 

 

 

 

Die Finger sind locker, der Stift ruht eher auf dem Mittelfinger und wird nur leicht vom Daumen gehalten als hätte man ihn gerade losgelassen.
Wenn Sie die Hand in einfache Formen aufteilen, wird die Struktur viel klarer.

GESCHLOSSENE HÄNDE

 

 

 

Hier sehen Sie zwei Hände im Profil, die einen Stab umfassen. Eine davon ist teilweise verdeckt.
Die Herausforderung liegt darin, zu verstehen, wie die Finger den Stock greifen, besonders beim Daumen. Zeichnen Sie ruhig "durchsichtig", um die Formen besser zu erfassen.

 

HANDPOSE

 

 

 

Eine einfache Pose: die Hand leicht nach hinten geneigt. Die größte Schwierigkeit liegt hier in der Darstellung der Handfläche – ansonsten ist sie gut zu verstehen.

 

EINE HAND IN EINER KOMPLEXEN PERSPEKTIVE

 

 

 

Hier wird es schwierig: Verkürzte Darstellung von Handfläche und Daumen, kombiniert mit einer ungewöhnlichen Blickrichtung.
Die Handfläche ist nach vorn geneigt, während die Finger nach hinten zeigen – das führt zu starker Verkürzung und Überlappung.

Tipp: Nutzen Sie unbedingt Referenzfotos oder bitten Sie eine andere Person, für Sie zu posieren – das ist bei solchen Blickwinkeln oft unverzichtbar.

FAZIT

Alle hier gezeigten Zeichnungen basieren auf Fotos oder meinen eigenen Händen.
Nutzen Sie Referenzen, wann immer Sie sie brauchen – und das Beste: Sie haben zwei Hände, eine zum Zeichnen, eine als Modell!

Wenn Sie einen weiteren Artikel möchten, in dem das Zeichnen einer Hand Schritt für Schritt erklärt wird, lassen Sie es mich gerne in den Kommentaren wissen.

 

Redakteurin und Illustratorin: Rakjah

 

 

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