STARTSEITE BLOG

durch Liam

So zeichnen Sie ein realistisches Schaf

So zeichnen Sie ein realistisches Schaf

„Bitte… zeichne mir ein Schaf!“


Diese berühmte Zeile aus Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry kennt wohl jeder. Natürlich konnten wir bei Dessindigo diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen – und möchten Ihnen zeigen, wie Sie ein Schaf zeichnen können.

SCHAF, WIDDER ODER MUTTERSCHAF?

Bei den Begriffen rund ums Schaf herrscht oft Verwirrung: Widder, Mutterschaf, Lamm – doch was bedeutet was?

Allgemein wird das Wort „Schaf“ unabhängig vom Geschlecht verwendet. Ein nicht kastriertes männliches Tier wird ebenfalls als „Schaf“ bezeichnet, während man bei einem kastrierten Männchen von einem „Widder“ spricht. Das weibliche Tier nennt man „Mutterschaf“. Die Jungtiere heißen „Lämmer“ (für beide Geschlechter), gelegentlich auch „Lämmerin“ für weibliche Tiere.

MERKMALE DES SCHAFS

Das Schaf gehört zur Gattung der Wiederkäuer in der Familie der Boviden. Es gibt weltweit hunderte Schafrassen, die vor allem wegen ihrer Wolle, Milch, Haut (für Leder) und Fleisch gehalten werden. Man findet sie meist in Herden auf großen, offenen Grünflächen – ihrem natürlichen Lebensraum.

Schafe sind soziale Tiere. Sie brauchen Gesellschaft, um sich wohlzufühlen – mindestens einen Artgenossen oder ein anderes Tier. In der Herde herrscht eine klare Hierarchie.

In der Regel werden sie nicht größer als 80 cm Schulterhöhe. Typisch für Schafe (wie auch Ziegen) sind ihre rechteckigen, horizontalen Pupillen.

Typische Merkmale zum Zeichnen:

- Die Augen liegen seitlich am Kopf
- Die Pupillen sind rechteckig
- Das Fell ist am Körper dicht, im Gesicht und an den Beinen deutlich kürzer
- Jedes Bein endet in zwei Zehen mit Hufen
- Schafe können weiß, braun oder schwarz sein

EIN SCHAF SCHRITT FÜR SCHRITT ZEICHNEN

1. Gesichtsskizze
Beginnen Sie mit der Mittelachse des Gesichts (leicht nach links verschoben – ¾ Perspektive). Die Schnauze liegt nicht exakt in der Mitte.

2. Augen- und Nasenlinien
Die Augenlinie platzieren Sie etwas über der Mitte.
Die Nasenlinie verläuft am unteren Drittel, versetzt zur Mittelachse.
Das rechte Auge ist weiter vorn sichtbar, das linke erscheint kürzer – ein typisches Merkmal der ¾-Perspektive.

3. Schnauze und Stirn
Mit sanften Rundungen formen Sie die Schnauze und führen diese Linie über die Stirn weiter.

4. Schädel und Kinn
Zeichnen Sie den oberen Schädelbereich, die Einbuchtung oberhalb der Augen und das leicht abgerundete Kinn.

5. Ohren und Hals
Die Ohren skizzieren Sie als unregelmäßige Rauten – sie reichen von unterhalb der Augen bis zum Oberkopf. Fügen Sie die Wangen- und Halskonturen hinzu.

6. Gesicht ausarbeiten
Nun gestalten Sie die Details: kurze Haare, rechteckige Pupillen, Wimpern und die Nasenlöcher (kleine Ovale). Die Ohren sind leicht nach vorn gerichtet.


7. Körperform skizzieren
Zeichnen Sie die Körperform großzügig und rund – das Volumen des Vlieses dominiert. Die obere Linie ähnelt einem Halbkreis, der untere Teil ist rechteckiger mit weichen Rundungen.

 

8. Beine hinzufügen
Fügen Sie einen Kreis für den Bauch hinzu, ein halbzylindrisches hinteres Bein, sowie die restlichen Beine – leicht gebeugt und mit gespaltenen Hufen.

9. Das Fell definieren
Zeichnen Sie nun das lockige Vlies mit wellenförmigen Linien. Über den Pfoten, unter dem Bauch und am Hals ist es dichter oder kürzer.

10. Konturen finalisieren
Entfernen Sie nun alle überflüssigen Konstruktionslinien und definieren Sie das Volumen des Fells. Am Rücken bleibt es eher kompakt, nach unten hin wird es voluminöser.

11. Der Schwanz
Ergänzen Sie einen kleinen, lockigen Schwanz auf der Rückseite – dezent, aber sichtbar.

12. Schattierung beginnen
Legen Sie einen farbigen Hintergrund an. Schattieren Sie das Gesicht (linke Seite), die Ohrmuscheln, unter dem Bauch, an den Pfoten und Hufen.

13. Lichtakzente setzen
Heben Sie die hellen Stellen hervor – beispielsweise am Kopf und Rücken – wo das Licht direkt auf das Fell trifft.

 

14. Tiefe durch Textur
Zeichnen Sie kleine Striche, um das Volumen des Vlieses zu betonen. Helle und bläuliche Töne erzeugen Tiefe im Zusammenspiel mit violetten Schatten.

 

15. Bodenschatten
Zeichnen Sie einen dezenten Schatten unter dem Schaf – damit steht es glaubwürdig im Raum. Nun ist Ihre Zeichnung mit weichem Wollmantel vollendet. Wenn Sie ein weißes Schaf zeichnen, nutzen Sie helle Grautöne mit wenig Kontrast.
Bei einem schwarzen Schaf können Sie Gesicht und Beine dunkler einfärben, das Vlies mit Braun oder sehr dunklem Grau schattieren.

Und voilà, das war's!

Illustratorin und Redakteurin: Vincyane