Nase zeichnen lernen: Schritt-für-Schritt
In diesem Artikel werden wir die Grundlagen behandeln, die Ihnen helfen, eine Nase realistisch zu zeichnen. Praktisch: Mit einem kleinen Spiegel können Sie ganz einfach Ihre eigene Nase beobachten!
Die Nase ist ein zentrales Element des Gesichts; sie verleiht dem Gesicht Ausdruck und Charakter. Ihre Darstellung hängt stark von Ihrem persönlichen Stil ab. Manchmal wird sie nur angedeutet, definiert durch Nasenlöcher und Linien, manchmal kann sie das zentrale Element einer Zeichnung sein. Egal, wie Sie zeichnen, es ist wichtig, die Grundstruktur der Nase zu verstehen.
ANATOMIE DER NASE
Die Nase liegt auf einem Knochenvorsprung, der den oberen Nasenrücken bildet, und besteht ansonsten aus Knorpel – daher ist die Spitze flexibel. Das Studium des Schädels allein reicht also nicht aus, um die Form vollständig zu verstehen.
Wichtig ist:
Die Nase befindet sich mittig im Gesicht, die übrigen Gesichtselemente bauen sich symmetrisch darum auf.
Nasenlöcher sollten in realistischen Zeichnungen nicht zu klein sein, da wir hauptsächlich durch sie atmen.
Der Ansatz der Nase liegt an der oberen Begrenzung der Augenhöhlen und kann auf Augenhöhe unter den Augenbrauen platziert werden.
DIE VERSCHIEDENEN TEILE DER NASE
Zur Orientierung können folgende Begriffe hilfreich sein: Nasenrücken, Nasenspitze, Nasenflügel, Nasenlöcher und Philtrum (die Rinne zwischen Nase und Oberlippe).
GRUNDLAGEN UND VOLUMEN
Um die Nase zu vereinfachen:
- Der Nasenrücken (grün) beginnt zwischen den Augen an den oberen Augenlidern.
- Die Nasenspitze bildet ein Volumen, das zurück zum Gesicht führt.
- Nasenlöcher (blau) liegen unter der Nasenspitze; das Philtrum sollte in Verlängerung der Nase platziert werden.
- Die Nasenflügel (rot) bilden rundliche Volumen über den Nasenlöchern.
Je nach Stil und Gesichtsform kann die Nasenspitze mehr oder weniger ausgeprägt sein.
NASEN AUS VERSCHIEDENEN PERSPEKTIVEN
Vorderansicht & ¾-Ansicht
- Der Nasenansatz verbindet sich mit der Augenbrauenlinie.
- Die Nasenkanten (hellgrün) definieren die Form der Nase.
- Nasenlöcher (blau) und Nasenflügel geben Volumen und Tiefe.
- Das Philtrum (Rosa) verbindet die Nase harmonisch mit den Lippen.
Profilansicht
- Der Nasenrücken wird vom Ansatz bis zur Spitze gezeichnet.
- Nasenlöcher und Nasenspitze erhalten die charakteristischen Rundungen.
- Volumen über und unter den Nasenlöchern sollte für realistische Schattierung beachtet werden.
DIE VERSCHIEDENEN NASENFORMEN
Nasentypen unterscheiden sich je nach Ethnie, Stil und Charakter:
- Nasenrücken: gerade, gebogen oder bucklig
- Nasenspitze: unauffällig, markant oder voluminös
- Nasenlöcher: mehr oder weniger ausgeprägt, mit dünnen oder breiten Flügeln
Eine Übung: Zeichnen Sie dasselbe Gesicht mit verschiedenen Nasentypen, um ein Gefühl für Variation zu bekommen.
EINE NASE ZEICHNEN - SCHRITT FÜR SCHRITT
Es ist offensichtlich: Kein Gesicht funktioniert ohne Nase. Wenn Sie sich für den Aufbau eines Männergesichts interessieren, empfehle ich Ihnen zusätzlich meinen Artikel „Wie man ein Männergesicht zeichnet“.
In diesem Abschnitt konzentrieren wir uns aber ganz auf das Zeichnen einer Frau in einer Dreiviertelansicht.
Beginnen Sie mit der groben Form des Gesichts. Zeichnen Sie eine Mittellinie (grün), die Ihnen hilft, die Symmetrie einzuhalten. Platzieren Sie dann die Augen und Augenbrauen.
Von den Augenbrauen aus ziehen Sie eine Linie bis zur Vertiefung der Nasenwurzel (blau). Von dort formen Sie den Nasenrücken. Die Nasenwurzel liegt auf Höhe der Augen (rote Linie) – das passt perfekt.
Folgen Sie dem Verlauf des Nasenrückens und runden Sie die Spitze sanft ab. Am Ende darf die Linie leicht nach oben zeigen – das wirkt lebendig.
Zeichnen Sie die Kurve des Nasenlochs, um die Unterseite der Nase zu formen.
Anschließend fügen Sie den Nasenflügel (rot) hinzu. Auf der anderen Seite markieren Sie den Flügel in Blau. Das Philtrum (rosa) verläuft in einer klaren Linie nach unten – es verbindet die Nase mit den Lippen.
Formen Sie die Lippen, achten Sie dabei auf die vertikale Achse und das Philtrum. Reinigen Sie danach Ihre Skizze: Die Symmetrie sollte jetzt stimmig sein.
FARBE UND SCHATTIERUNG
Um die Volumen besser sichtbar zu machen, beginnen Sie mit einer Koloration in Graustufen. Das Licht kommt von vorne links.
Kolorieren Sie zuerst Haare, Augenbrauen, Augen und Lippen.
Schattieren Sie die Gesichtspartien (Hals, Wangen, Stirn, Augen und Philtrum) – lassen Sie die Nase zunächst frei.
Platzieren Sie dann den Schatten entlang der Länge der Nase (rot schraffiert). Achtung: Wenn der Schatten zu nah am Nasenrücken liegt, wirkt die Nase zu schmal. Halten Sie also eine gewisse Breite ein – sonst könnte Ihr Charakter „nicht atmen“.
Schattieren Sie die Unterseite der Nase und die Vertiefung an den Nasenflügeln.
Verstärken Sie die Schatten in den Nasenlöchern und an der kleinen Vertiefung über den Flügeln.
So entsteht eine realistische, dreidimensionale Wirkung.
Tipps für Variation und Stil
Um einem Gesicht Charakter zu verleihen, können Sie mit verschiedenen Elementen spielen:
- Nasenrücken: gerade, gebogen, mit Höcker
- Nasespitze: dezent, markant oder voluminös
- Nasenlöcher und Flügel: schmal oder breit, rund oder kantiger
Unabhängig von Ihrem Stil gilt: Achten Sie darauf, dass die Nase nicht zu schmal wirkt und die Nasenlöcher gut definiert sind.
Illustratorin und Autorin: Elo Illus