Tierisch kreativ: Giraffe zeichnen mit Anleitung

Wenn wir auf Reisen sind, überkommt uns oft der Wunsch, die Landschaften und Tiere, die wir beobachten, auch zeichnerisch festzuhalten. Heute zeige ich Ihnen, wie Sie eine Giraffe zeichnen – dieses majestätische Tier mit seinem eleganten, langen Hals und den beeindruckenden Beinen.

Die Giraffe ist faszinierend – nicht nur wegen ihrer Größe, sondern auch wegen ihrer besonderen Anatomie. Dank ihres langen Halses kann sie hoch oben in den Bäumen fressen. Ihre langen Beine ermöglichen ihr überraschend schnelle Bewegungen. Doch um Wasser zu trinken, muss sie fast einen Spagat machen – ein wirklich einzigartiger Anblick.

Bevor wir loslegen, empfehle ich Ihnen, sich auch unseren Artikel „Wie man einen Baum zeichnet“ anzuschauen – denn was wäre eine Giraffe ohne einen Baum in Reichweite?

 

 

Bevor Sie mit dem Zeichnen beginnen, sollten Sie das Tier genau beobachten – sei es im Zoo, auf Fotos oder Videos. Ohne Beobachtung ist es kaum möglich, die Formen, Bewegungen und Proportionen richtig zu erfassen.

Denken Sie beim Zeichnen zuerst in einfachen Formen – erst später kommen die Details. Zuerst kümmern wir uns um Proportionen und Anatomie, denn diese Grundlagen helfen Ihnen nicht nur bei der Giraffe, sondern auch bei anderen Tieren.

DIE PROPORTIONEN DER GIRAFFE

Hier sind die grundlegenden Proportionen, die Sie beim Zeichnen einer Giraffe berücksichtigen sollten – dargestellt durch Kreise und Ovale:

- Kopf: 3 Kreise
- Hals: 5 Kreise
- Bauch: 3 Kreise
- Vorder- und Hinterbeine: je 5 Kreise
- Schwanz: 5 Kreise

Auch der Abstand zwischen den Augen ist definiert – ungefähr ein Kopfkreis passt dazwischen. Diese Aufteilung hilft Ihnen, die Form und das Verhältnis zwischen den Körperteilen korrekt darzustellen.

 

 

 

 

 

 

EINFACHE FORMEN ALS ZEICHENGRUNDLAGE

Vermeiden Sie es, direkt mit Details zu starten. Stattdessen konstruieren Sie die Giraffe zuerst aus geometrischen Grundformen:

 

 

- Diamant für den Kopf
- Zylinder für Hals, Körper und Beine
- Rechteck für das Becken
- Kreise für die Gelenke
- Dreiecke für die Hufe

Nehmen Sie sich Zeit, diese Formen zu üben und mithilfe von Referenzbildern zu festigen. Je besser Ihre Vorzeichnung sitzt, desto realistischer wird Ihre spätere Zeichnung.

DIE ANATOMIE DER GIRAFFE

Ein bisschen Anatomie hilft ungemein:

- Die Giraffe ist ein Zehenläufer, sie läuft auf ihren „Fingernägeln“.
- Das Gewicht wird hauptsächlich vom mittleren Zeh getragen.
- Der Hals ist extrem flexibel, was ihr weite Kopfbewegungen erlaubt.
- An einigen Stellen – z. B. am Becken – treten Knochen sichtbar hervor, was die Form des Körpers beeinflusst.

 

 

DAS ZEICHNEN SCHRITT FÜR SCHRITT

 1. Erste Skizze mit leichten Linien
Beginnen Sie mit einem Oval für den Kopf. Zeichnen Sie das Skelett mit einfachen Linien für Wirbelsäule, Beine, Becken und Gelenke (als Kreise).

 

 

2. Aufbau mit einfachen Körperformen
Nun modellieren Sie die Form:

- Zylinder für den Hals

- Rechteck für den Körper

- Rechtecke und Ovale für Beine und Gelenke

- Dreiecke für die Hufe

 

Das sieht anfangs vielleicht technisch aus – fast wie ein Roboter aus Star Wars –, aber diese Konstruktionsschritte sind essenziell für die Genauigkeit der späteren Zeichnung.

 

 

 

 

 

KÖRPER DER GIRAFFE AUSARBEITEN

Jetzt ersetzen Sie die geometrischen Formen durch weichere Linien, Rundungen und Kurven. Zeichnen Sie Hals, Rücken, Beine und Hufe neu – orientieren Sie sich dabei an der natürlichen Anatomie der Giraffe. Nutzen Sie einen dunkleren Stift oder härteren Druck, um die finalen Konturen zu definieren.

 

 

 

 

 

 

DEN GIRAFFENKOPF ZEICHNEN

Lassen Sie uns nun auf den Kopf der Giraffe näher heranzoomen, um die Details besser zu erfassen. Wie immer beginnen Sie mit leichten Bleistiftstrichen, um die Grundform zu definieren.

Zeichnen Sie zunächst ein Oval für den oberen Teil des Schädels. Darunter fügen Sie einen etwas breiteren Kreis ein, der die mittlere Partie des Kopfes darstellt. Für die Schnauze verwenden Sie ein längliches, schlankes Oval.

Im nächsten Schritt ziehen Sie eine senkrechte Linie durch die Mitte des Gesichts – diese hilft Ihnen dabei, die Symmetrie zu wahren. Anschließend platzieren Sie einen weiteren Kreis im unteren Bereich des Gesichts. Dieser dient als Orientierungshilfe für die Position der Augen, die sich an den äußeren Enden des Gesichts befinden.

 

 

 

 

 

Für die Augen platzieren Sie zwei Dreiecke, die Sie mithilfe des kleinen Kreises positionieren, den Sie zuvor in der Mitte des Giraffengesichts gezeichnet haben. Anschließend setzen Sie ein Oval für die Schnauze ein.

                

 

 

Ebenso gehen Sie bei den Hörnern und den Ohren vor. Die Nasenlöcher stellen Sie durch kleine Dreiecke dar.

 

 

 

Nun sind die Hauptmerkmale platziert! Als Nächstes widmen Sie sich den Gesichtsdetails. Sobald die Augenhöhlen – ebenfalls durch kleinere Dreiecke definiert – gut sitzen, können Sie mit den Augenlidern weitermachen. Auch die Schnauze darf nun etwas abgerundet werden.

 

 

 

 

Schritt für Schritt fügen Sie weitere Details hinzu, um den Kopf zu vervollständigen – wie zum Beispiel die feinen Haare auf der Schnauze, die Ohren und die Wimpern.

 

 

 

 

Nun können Sie die Konstruktionslinien wegradieren und nur die Linien beibehalten, die den finalen Kopf der Giraffe definieren.

 

 

 

 

 

Gut gemacht – das sieht schon sehr gelungen aus!

 

DIE HUFE DER GIRAFFE

Kommen wir nun zu den Hufen. Zunächst zeichnen Sie einfache Dreiecke. Wenn Sie sich diese im Detail anschauen, erkennen Sie, dass der Huf in zwei Teile untergliedert ist – die Sie wiederum in zwei weitere Dreiecke unterteilen können. Ein Foto zur Orientierung kann helfen, sich diese Struktur besser vorzustellen.

 

 

Im ersten Schritt zeichnen Sie ein Dreieck, das den gesamten Huf umfasst.

Im zweiten Schritt unterteilen Sie diesen Bereich in zwei: Einen Teil, der vom Muskel und Fell der Giraffe bedeckt ist, und einen weiteren, der den hornartigen Teil des Hufs darstellt.

 

 

 

 

Dann fügen Sie eine Trennung in der Mitte hinzu, die die gespaltene Struktur des Hufs zeigt.

 

 

 

Übertragen Sie nun das, was Sie gerade analysiert haben, auf Ihre Zeichnung: Zeichnen Sie die entsprechenden Dreiecke an den zuvor skizzierten Gelenken ein.

 

 

 

 

 

Das Zwischenergebnis zeigt bereits eine Giraffe mit harmonischen Proportionen – und einem stolzen Ausdruck, finden Sie nicht auch? :)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DAS FELL ZEICHNEN

Da Ihre Giraffe nun vollständig konstruiert ist, können Sie sich dem Fell widmen. Dieses ist kurz, fein und variiert farblich von Gelb über Beige bis hin zu Braun. Beobachten Sie genau, bevor Sie mit dem Zeichnen beginnen.

 

 

 

 

Achten Sie auf die Wuchsrichtung der Haare – sie folgt den Muskelverläufen.

 

 

 

Ein kurzer Blick auf das Fell am Kopf zeigt: Diese Beobachtung gilt für den gesamten Körper.

Beginnen Sie damit, die markanten Fellflächen mit Linien zu skizzieren. Danach können Sie die Haare mit gebogenen Strichen einzeichnen. Ergänzen Sie feine Details wie Schnurrhaare oder Haare auf den Hörnern und in den Ohren.

Für die Flecken auf dem Körper gilt: Die Formen sind sehr unterschiedlich. Beobachten Sie gut, denn obwohl die Anordnung zufällig erscheint, gibt es dennoch eine gewisse Logik. Sobald Sie diese erkannt haben, können Sie intuitiver zeichnen.

 

 

 

 

 

Und voilà – Ihre große, elegante Giraffe ist fertig!

 

 

 

 

 

Zögern Sie nicht, uns Ihre Fragen im Kommentarbereich unten zu stellen ;)

 

 

 

Redakteurin und Illustratorin: Laure-Hélène Vivaux