Die wichtigsten Materialien für das Bleistiftzeichnen
Das Zeichnen mit Bleistift ist wohl die am weitesten verbreitete Technik – für jedermann zugänglich, erschwinglich und oft der Einstieg in die Welt des Zeichnens. Wenn die Technik im Vordergrund steht, kann das richtige Material ab einem gewissen Niveau dazu beitragen, die Qualität Ihrer Zeichnungen sichtbar zu verbessern.
In diesem Artikel sehen wir uns daher alles an, was für Sie nützlich sein könnte, wenn Sie ein kleines Set für das Zeichnen mit Bleistift zusammenstellen möchten.
WELCHE STIFTE SOLLTE MAN WÄHLEN?
Das ist natürlich das erste Werkzeug, das Sie benötigen. Obwohl preiswerte Stifte für den Anfang ausreichen können, werden Sie schnell feststellen, dass hochwertigere Stifte, zum Beispiel von Marken wie Faber-Castell oder Staedtler, eine bessere Handhabung ermöglichen und angenehmere Ergebnisse liefern.
Ihre Minen sind in der Regel fester und pigmentreicher, was dafür sorgt, dass der Bleistift geschmeidig über das Papier gleitet, es nicht einritzt und beim Radieren keine unschönen Spuren hinterlässt.
Sie können Stifte einzeln kaufen, was Ihnen erlaubt, sich auf Ihre Favoriten zu konzentrieren und eine Auswahl zusammenzustellen, die Ihren Gewohnheiten entspricht. Wenn Sie jedoch Anfänger sind und Ihre Vorlieben noch nicht kennen, können Sie auch zu bereits zusammengestellten Sets greifen.
Eine Auswahl verschiedener Härtegrade ermöglicht Ihnen eine größere Bandbreite an Tonwerten und somit subtilere und intensivere Ergebnisse.
Aber warum sollte man mehrere Bleistifte besitzen? Ihnen ist sicher bereits aufgefallen, dass an der Spitze Ihrer Bleistifte Buchstaben stehen – oft HB –, die die Härte der Mine angeben. Die Skala reicht üblicherweise von 9H (sehr hart) bis 9B (sehr weich). Je höher die Zahl, desto weicher und schwärzer schreibt der Bleistift.
Welchen Bleistift Sie verwenden, hängt vom gewünschten Effekt ab. Ein harter Bleistift (z. B. H) erzeugt helle und präzise Linien, während ein weicherer Bleistift (z. B. B) tiefere, weichere Schatten ermöglicht.
Deshalb empfiehlt es sich, eine Auswahl verschiedener Härtegrade zu besitzen. Wenn Sie nicht in ein ganzes Set investieren möchten, würde ich Ihnen raten, drei Härtegrade zu wählen:
HB – ein Klassiker, ideal für Skizzen,
4B – perfekt für weiche Übergänge,
8B – für intensive, dunkle Schatten.
DAS PAPIER
Nach dem Stift ist das Papier das zweitwichtigste Element – und wird dennoch häufig vergessen. Die Wahl des Papiers ist entscheidend für die Wirkung Ihrer Zeichnung. Die Papierart beeinflusst sowohl die Textur des Strichs als auch die Wirkung der Pigmente. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, welches Papier für Ihre zeichnerischen Bedürfnisse geeignet ist, empfehle ich Ihnen diesen Artikel: https://dessindigo.com/blog/ratschlage/welches-zeichnungspapier.
Beim Zeichnen mit Bleistift ist das Papier relativ nachsichtig, im Gegensatz zu nassen Techniken.
Wenn Sie jedoch ein gutes Ergebnis erzielen möchten, öfter radieren, ohne das Papier zu beschädigen, und Pigmente wünschen, die gleichmäßig gleiten, empfiehlt sich ein weißes, glattes und relativ dickes Papier – zum Beispiel Canson 1557, Clairefontaine Cray'on oder Bristol.
DIE RADIERGUMMIS
Nach Stiften und Papier vervollständigt der Radiergummi das grundlegende Trio. Entgegen der landläufigen Meinung dient er nicht nur zum Korrigieren von Fehlern; man kann ihn auch gezielt einsetzen, um Schatten präziser zu modellieren oder eine Skizze leicht zu verwischen, um anschließend detaillierter darüber zu arbeiten. Hier die wichtigsten Kategorien:
Der weiße Radiergummi
Der weiße Radiergummi (der übrigens nicht immer weiß ist) ist der gängigste und weichste. Er eignet sich ideal, um leichte Linien zu entfernen, ohne das Papier zu beschädigen. Er funktioniert hervorragend für feine Zeichnungen und subtile Korrekturen. Üblicherweise findet man ihn in rechteckiger Form, aber es gibt auch ergonomische Varianten. Für mich bleibt der Staedtler Radiergummi ungeschlagen.
Der Präzisionsradiergummi oder Radierstift
Der Radierstift ist Ihr bester Verbündeter, wenn Sie besonders präzise radieren möchten. Er funktioniert wie ein Druckbleistift – nur mit einer Radiermine. Es gibt ihn in verschiedenen Durchmessern, sodass Sie je nach Bedarf die passende Größe wählen können.
Der elektrische Radiergummi
Stellen Sie sich vor, eine Bohrmaschine und ein Radiergummi hätten ein gemeinsames Kind – so ungefähr verhält sich der elektrische Radierer. Keine Sorge, er bohrt keine Löcher ins Papier; sehen Sie ihn eher als den Rolls-Royce unter den Radierwerkzeugen. In einem Augenblick ist Ihre Fläche wieder weiß, selbst dicke Graphitspuren verschwinden mühelos.
Anfangs wirkt er vielleicht wie ein Spielzeug, aber wenn Sie später etwas mehr investieren möchten, ist er ein äußerst praktisches Werkzeug.
Das Knetgummi
Zuletzt das Knetgummi. Es handelt sich nicht um einen klassischen Radiergummi, sondern eher um ein Werkzeug zum Verwischen und Aufhellen. Es ist sehr weich und formbar – ideal, um Schatten abzumildern oder zu verstreichen, besonders auf Papieren mit stärkerer Körnung.
Es beschädigt das Papier nicht und eignet sich hervorragend, um Bereiche Ihrer Zeichnung zu erhellen, ohne sie vollständig zu löschen. Auch für Lichteffekte ist es perfekt. Ich empfehle Ihnen den Knetradierer von Faber-Castell.
DIE ANSPITZER
Ein unverzichtbares Werkzeug, um Ihre Bleistifte in gutem Zustand zu halten. Es gibt Spitzer in vielen Varianten, und obwohl es Unterschiede gibt, ist dies nicht das Werkzeug, bei dem sie am ausschlaggebendsten sind. Verschiedene Öffnungen, mit oder ohne Auffangbehälter… Wichtig ist vor allem, dass die Klingen scharf sind, da stumpfe Schneiden die Minen beschädigen.
Wenn Sie investieren möchten, gönnen Sie sich einen guten elektrischen Anspitzer – in wenigen Sekunden erhalten Sie eine perfekt geformte Spitze, ohne jegliche Mühe.
DIE WISCHER
Ein recht umstrittenes Werkzeug: die Wischer, die – wie der Name sagt – zum Verwischen dienen. Sie sind in verschiedenen Formen erhältlich: gerolltes Papier, Holzstäbchen oder Gummi. Manche schätzen sie, weil sie sanfte Übergänge erleichtern. Persönlich mag ich sie überhaupt nicht; das Ergebnis wirkt für meinen Geschmack oft „verwaschen“.
Ich empfehle Ihnen daher, Tonwertverläufe direkt mit dem Bleistift und variierendem Druck zu erarbeiten. Das Ergebnis wird präziser und subtiler. Dennoch: Es gibt Wischer, und vielleicht werden Sie Gefallen daran finden. Ich empfehle Ihnen dieses Sortiment von Schattierungsstiften.
DIE FIXATIVE
Das letzte Element der Liste – oft vergessen, aber dennoch nützlich. Fixative werden in Form eines Sprays auf die fertige Zeichnung aufgetragen. Sie sorgen dafür, dass das Pigment dauerhaft am Papier haftet und sich über die Zeit nicht ablöst. Das ist besonders hilfreich, wenn Sie Ihre Zeichnungen langfristig aufbewahren möchten, vor allem auf einzelnen Blättern und nicht in Skizzenbüchern.
Und da haben wir es! Wir haben nun das gesamte Material durchgesehen, das Ihnen helfen kann, ein sinnvolles Starter-Set für das Zeichnen mit Bleistift zusammenzustellen. Denken Sie daran: Wenn Sie investieren möchten, geben Sie Bleistiften und Papier den Vorrang – denn diese beiden Elemente machen den größten Unterschied.
Wenn Sie Ihr Material bereits besitzen und beginnen möchten, Licht und Schatten mit dem Bleistift zu üben, empfehle ich Ihnen, sich das folgende Video anzusehen –
oder mit der Zeichnung einer stilisierten Frau oder mit einem realistischen Frauenporträt beginnen.
Ich hoffe, dass Ihnen dieser Artikel gefallen hat, und vor allem, haben Sie Spaß! 😊
Redakteurin: Chloé Pouteau