Procreate leicht erklärt: Der komplette Guide für Einsteiger
Guten Tag an alle,
heute möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf eine Zeichen-App für das iPad lenken, die seit einigen Jahren sowohl bei Einsteigern als auch bei Profis großen Erfolg hat: Procreate! Wir werden uns die Grundlagen dieser leistungsstarken Software ansehen und gemeinsam lernen, wie Sie damit ganz leicht eine Illustration erstellen können.
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DIE GRUNDLAGEN VON PROCREATE
Procreate ist eine kostenpflichtige App (14,99 €), die nur für iOS-Geräte (iPhone oder iPad) verfügbar ist. Sie bietet eine sehr intuitive Oberfläche für digitale Zeichnungen. Im Gegensatz zu umfangreichen Programmen wie Photoshop verfügt Procreate über weniger Bildbearbeitungsfunktionen, wurde aber speziell dafür entwickelt, ein Zeichenerlebnis zu vermitteln, das dem Zeichnen auf Papier sehr nahekommt – besonders durch die direkte Arbeit auf dem Bildschirm des iPads.
Für mehr Komfort empfiehlt sich die Verwendung eines Apple Pencils, da dieser auf Druck reagiert und Ihnen ein natürlicheres Zeichengefühl bietet. Dennoch können Sie auch ohne Apple Pencil beeindruckende Illustrationen erstellen, wie Sie im Verlauf dieses Artikels sehen werden.
Die Benutzeroberfläche von Procreate ist klar strukturiert, bietet aber zahlreiche nützliche Werkzeuge.
Hier einige praktische Shortcuts, die das Arbeiten erleichtern:
- Aktion rückgängig machen: Zweimal mit zwei Fingern auf den Bildschirm tippen.
- Mehrere Aktionen rückgängig machen: Zwei Finger gedrückt halten.
- Aktion wiederherstellen: Einmal mit drei Fingern tippen.
- Mehrere Aktionen wiederherstellen: Drei Finger gedrückt halten.
- Zoom: Zwei Finger zusammenziehen oder spreizen.
- Canvas drehen: Zwei Finger auflegen und drehen.
- Perfekte Linie/Kreis: Linie/Kreis zeichnen und am Ende kurz gedrückt halten – Procreate korrigiert automatisch.
WIE VERWENDET MAN DAS AKTIONSMENÜ ZUM ZEICHNEN?
Wir widmen uns nun den verschiedenen Menüs von Procreate. Den Anfang macht das Aktionsmenü, das in sechs unterschiedliche Untermenüs unterteilt ist:
1. Hinzufügen
Dieses Menü ermöglicht es Ihnen, Dateien, Fotos oder Texte einzufügen. Außerdem können Sie hier Inhalte ausschneiden, kopieren und einfügen.
2. Leinwand
Hier finden Sie Funktionen zum Zuschneiden und zur Größenänderung Ihrer Leinwand. Darüber hinaus haben Sie Zugriff auf nützliche Werkzeuge wie das Erstellen mehrseitiger PDFs, Animationen oder die Aktivierung eines Zeichenassistenten (z. B. für Perspektiven). Besonders hilfreich ist das "Referenzkästchen": Wenn Sie dieses aktivieren, erhalten Sie ein kleines, abnehmbares Fenster, in das Sie eine Referenz importieren können. So behalten Sie Ihre Vorlage jederzeit im Blick.
3. Teilen
Dieses Menü erlaubt es Ihnen, Ihre Illustration in verschiedenen Dateiformaten zu exportieren und zu speichern.
4. Video
Hier können Sie sich die vollständige Videoaufnahme Ihres Zeichenprozesses ansehen. Sie haben die Wahl, das Video komplett oder als kurze 30-Sekunden-Zusammenfassung zu exportieren.
5. Einstellungen
In diesem Menü passen Sie allgemeine Einstellungen an, wie zum Beispiel die Farbe der Benutzeroberfläche oder ob Sie im Rechts- oder Linkshändermodus arbeiten möchten.
6. Hilfe
Dieses Untermenü bietet Ihnen Zugang zum offiziellen Handbuch der App sowie zum technischen Support.
Eine der interessantesten Funktionen von Procreate ist der Zeichenleitfaden. Mit ihm stehen Ihnen vier verschiedene, vollständig anpassbare Hilfslinien zur Verfügung:
1. 2D-Raster
Dieser Leitfaden eignet sich ideal, um perfekte horizontale und vertikale Linien zu zeichnen. Er bietet eine ausgezeichnete Unterstützung für technische oder geometrische Zeichnungen.
2. Isometrisches Raster
Das isometrische Raster ist hervorragend geeignet, wenn Sie isometrische Zeichnungen anfertigen möchten. Die Perspektive ergibt sich hier automatisch, wodurch Sie zeitsparend und effizient arbeiten können.
3. Perspektive
Dieses Werkzeug ist technisch etwas anspruchsvoller. Sie setzen die Fluchtpunkte und Horizontlinien selbst, was ein gewisses Verständnis für Perspektive und Bildkomposition erfordert. Sobald Sie sich jedoch mit der Funktionsweise vertraut gemacht haben, eröffnet dieses Werkzeug viele kreative Möglichkeiten.
4. Symmetrie
Das Symmetrie-Werkzeug kann sehr wirkungsvoll sein, wenn es gezielt eingesetzt wird. Sie wählen eine Symmetrieachse aus, entlang derer Procreate Ihre Zeichnung automatisch spiegelt. So können Sie z. B. Mandalas oder spiegelbildliche Motive sehr präzise erstellen. Achten Sie jedoch darauf, diese Funktion nicht zu überstrapazieren, da ein zu perfektes Spiegelbild ein Bild schnell statisch oder uninteressant wirken lassen kann.
DAS EINSTELLUNGSMENÜ
Dieses Menü ist vermutlich das umfangreichste von allen. Wie der Name bereits vermuten lässt, bietet es zahlreiche Möglichkeiten zur Anpassung Ihrer Illustration. Zur Veranschaulichung habe ich eine Beispielzeichnung verwendet, anhand derer ich Ihnen die verschiedenen Korrekturmöglichkeiten zeige.
FARBTÖNE, SÄTTIGUNG UND HELLIGKEIT
Die erste Anpassungsoption bietet Ihnen Zugriff auf drei Regler:
Farbton (unten links): Ermöglicht das Anwenden eines Farbfeld-Filters auf Ihre gesamte Illustration.
Sättigung (mittig): Reguliert die Farbsättigung – von komplett entsättigtem Grau bis hin zu intensiven, leuchtenden Farben. Das hilft Ihnen, Farbnuancen gezielt anzupassen und Ihre Komposition harmonischer wirken zu lassen.
Helligkeit (unten rechts): Hiermit können Sie Ihre Zeichnung insgesamt aufhellen oder abdunkeln, allerdings mit begrenzter Feinabstimmung.
WERKZEUGE ZUR FARBKORREKTUR
Farbabgleich (links): Dieses Tool bietet deutlich präzisere Einstellmöglichkeiten als der einfache Farbton-Regler. Damit gelingt es Ihnen, die Farben Ihrer Illustration gezielt auszubalancieren.
Kurven (mittig): Mit dieser Option erhalten Sie Zugriff auf eine Tonwertkurve, die es erlaubt, Kontraste und Helligkeit in einzelnen Bereichen präzise zu steuern. Ideal, um Tiefe und Dynamik zu erzeugen.
Gradientübertragungskurve (rechts): Ein eher technisches Tool, mit dem Sie die Farbwerte Ihrer Zeichnung gezielt durch eine definierte Farbkombination ersetzen können – besonders nützlich, wenn Sie einer schwarz-weißen Zeichnung Farbe verleihen möchten.
UNSCHÄRFE-WERKZEUGE
Die Intensität dieser Werkzeuge können Sie anpassen, indem Sie mit dem Finger horizontal über den Bildschirm streichen – eine blaue Leiste zeigt dabei die Stärke an.
Gaußscher Weichzeichner (links): Die klassische Unschärfe, die gleichmäßig auf das gesamte Bild wirkt. Ideal, um weiche Übergänge zu schaffen.
Kinetische Unschärfe (mittig): Erzeugt den Eindruck von Bewegung, wie bei einer vorbeiziehenden Landschaft – perfekt für dynamische Effekte.
Perspektivische Unschärfe (rechts): Diese Unschärfe simuliert eine Annäherungsbewegung – als würden Sie sich schnell auf einen entfernten Punkt zubewegen. Sehr effektiv zur Verstärkung von Tiefenwirkung und Geschwindigkeit.
TEXTUR, SCHÄRFE UND LEUCHTKRAFT
Diese drei Werkzeuge helfen Ihnen dabei, Ihrer Illustration den letzten Feinschliff zu geben – sei es durch Struktur, Klarheit oder Leuchteffekte.
Textur (links): Dieses Tool fügt dem Bild ein leichtes Rauschen in Form kleiner farbiger Punkte hinzu. Es eignet sich hervorragend, um Texturen zu erzeugen oder einem Bild einen analogen Look zu verleihen. Achten Sie jedoch darauf, es sparsam einzusetzen – zu viel Rauschen kann das Bild schnell überladen wirken lassen.
Schärfe (in der Mitte): Mit diesem Werkzeug können Sie Ihre Zeichnung gezielt schärfen. Es sorgt für mehr Definition, indem es Kanten betont – besonders hilfreich, wenn bestimmte Bereiche Ihrer Illustration klarer hervortreten sollen. Auch hier gilt: dezenter Einsatz bringt meist die besten Ergebnisse.
Leuchtkraft (rechts): Dieses Tool verleiht den hellsten Bereichen Ihrer Zeichnung mehr Leuchtkraft. Es kann für stimmungsvolle Kontraste sorgen, etwa bei Sonnenreflexen oder Lichtakzenten. Verwenden Sie es gezielt, um den Blick des Betrachters zu lenken – aber mit Bedacht, denn zu viel Leuchtkraft kann schnell unnatürlich wirken oder die Farben „ausbrennen“.
GLITCH
Mit dem Glitch-Werkzeug können Sie digitale Störeffekte in Ihre Illustration einbauen. Es stehen Ihnen vier verschiedene Glitch-Stile zur Auswahl, die Ihrem Bild einen futuristischen oder digitalen Look verleihen können. Diese Effekte sind besonders für experimentelle Kunst oder visuelle Akzente spannend. Im Alltag kommen sie jedoch eher selten zum Einsatz, da sie sehr speziell sind.
HALBTON
Das Halbton-Werkzeug ermöglicht es Ihnen, Ihrer Zeichnung eine texturierte Optik zu verleihen, die an klassische Comic- oder Zeitungsdrucke erinnert. Es gibt drei Varianten von Halbtönen: rund, linienförmig oder kreuzweise angeordnet. Sie können damit entweder eine Retro-Stimmung erzeugen oder Flächen bewusst stilisieren. Wie beim Glitch-Effekt gilt aber auch hier: Weniger ist oft mehr.
CHROMATISCHE ABERRATION
Mit diesem Tool fügen Sie Ihrer Zeichnung eine leichte Farbverschiebung hinzu – wie man sie bei optischen Linsen kennt. Procreate bietet zwei Varianten: linear und radial. Richtig eingesetzt kann die chromatische Aberration Ihren Illustrationen Tiefe oder einen leicht surrealen Touch verleihen. Auch dieser Effekt ist eher ein Stilmittel für besondere Projekte und sollte sparsam verwendet werden, um nicht vom Motiv abzulenken.
VERFLÜSSIGEN
Das Verflüssigen-Tool ist eines der nützlichsten Werkzeuge in Procreate, wenn es um nachträgliche Formkorrekturen geht. Diese Werkzeuge eignen sich hervorragend, um kleinere Fehler zu korrigieren oder kreative Akzente zu setzen. Aber Vorsicht: Eine übermäßige Nutzung kann schnell unnatürlich oder „verzogen“ wirken. Prüfen Sie Ihre Änderungen am besten aus einiger Entfernung.
KLONEN
Das Klon-Werkzeug ist ein echtes Kraftpaket – besonders, wenn Sie Texturen oder Muster in Ihrer Illustration wiederholen möchten. Mit dem runden Cursor wählen Sie einen Ursprungsbereich und übertragen diesen automatisch an eine andere Stelle. Das ist ideal für Strukturen wie Fell, Gras, Rinde oder Schuppen. Richtig eingesetzt, sparen Sie sich dadurch viel Zeichenzeit und erhalten zugleich eine harmonische Wiederholung. Klonen Sie aber mit Fingerspitzengefühl – zu viele Wiederholungen können schnell künstlich wirken.
DAS AUSWAHLMENÜ IN PROCREATE
Es ist zweifellos das nützlichste Menü, zusammen mit dem Verformungsmenü. Sie erhalten Zugang zu vier verschiedenen Auswahlwerkzeugen:
Automatisch: Diese Auswahl ermöglicht es Ihnen, automatisch (wie der Name schon sagt) alle Farben in ähnlichen Nuancen auszuwählen. Die Empfindlichkeit können Sie einstellen, indem Sie den Finger gedrückt halten und dann von links nach rechts ziehen.
Mit freier Hand: Es ist das nützlichste Auswahlwerkzeug und ermöglicht es Ihnen, mit einer Art Lasso den gesamten Bereich auszuwählen, den Sie möchten. Anfangs ist es etwas schwierig zu handhaben, aber es erlaubt sehr präzise Arbeit.
Rechteck: Dieses Werkzeug wählt alles innerhalb eines Rechtecks (oder eines Quadrats, indem Sie mit einem Finger der anderen Hand gedrückt halten, während Sie zeichnen) aus. Ich persönlich finde dieses Werkzeug jedoch nicht sehr praktisch, da Sie die Auswahl nicht verschieben können. Sie müssen also perfekt alles auswählen, was Sie interessiert, was manchmal komplizierter sein kann als die Verwendung des Freihandwerkzeugs.
Ellipse: Dieses Werkzeug funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie das Rechteck-Werkzeug, jedoch in Form einer Ellipse.
PINSEL, FINGER UND RADIERER
Hier befindet sich endlich der Werkzeugbereich, der Ihnen täglich am nützlichsten sein wird. Procreate bietet dieselbe Pinselbibliothek für den Pinsel, den Finger oder den Radiergummi an, was sehr interessant ist, wenn Sie ein einheitliches Aussehen in Ihren Illustrationen erreichen möchten.
Zudem bietet Procreate die Möglichkeit, zahlreiche Brushes einfach herunterzuladen und zu installieren sowie bestehende zu personalisieren. Es gibt viele Möglichkeiten, Spaß zu haben und die Pinsel zu finden, die Ihnen am besten gefallen.
Das Pinsel-Werkzeug: Das ist das Werkzeug zum Malen und wird die ganze Zeit verwendet.
Das Finger-Werkzeug: Etwas komplizierter zu handhaben, ist es ein Werkzeug, um Farben miteinander zu mischen.
Das Radiergummi-Werkzeug: Wie der Name sagt, dient es zum Radieren.
Hier sind einige Beispiele für Pinsel für jedes der verschiedenen Werkzeuge.
WIE VERWENDET MAN EBENEN IN PROCREATE?
Ebenen sind der große Vorteil des digitalen Zeichnens, da Sie auf mehreren verschiedenen Ebenen (transparent außer an den gefärbten Stellen) zeichnen können. Dadurch lassen sich die verschiedenen Elemente voneinander trennen und verändern, ohne andere zu beeinflussen.
Procreate bietet eine sehr intuitive und wirklich effiziente Ebenenverwaltung. Das einzige Problem ist, dass je nach Leistung Ihres iPads und der Dateigröße die Anzahl der Ebenen begrenzt ist, was manchmal ziemlich lästig sein kann.
Wenn Sie auf eine Ebene klicken, erscheint auf der linken Seite ein Fenster mit vielen Optionen (kopieren, die Ebene füllen usw.).
Wenn Sie eine Ebene nach links ziehen, erhalten Sie die grundlegendsten Optionen wie sperren, duplizieren oder löschen.
Klicken Sie auf das kleine „N“ rechts, öffnet sich das Menü für die Ebenenfusionsoptionen. Hier finden Sie alle Optionen, die auch in anderen Softwareanwendungen wie Photoshop vorhanden sind.
DIE MASKEN
Wenn Sie auf eine Ebene klicken, sind die beiden interessantesten Werkzeuge die Maske und die Schnittmaske.
Die Maske (links): Diese erstellt eine weiße Maske, die mit der Ebene verbunden ist, auf der Sie sie erstellt haben. Sie haben die Möglichkeit, nur in Grautönen darauf zu zeichnen. Alles, was schwarz ist, wird unsichtbar, alles, was weiß ist, bleibt sichtbar. Das ist sehr praktisch zum Experimentieren oder Einbetten von Elementen, da es weniger endgültig als ein Radiergummi ist.
Die Ausblendemaske (rechts): Sie dient dazu, zu kolorieren, ohne über die Konturen hinauszumalen. Das untere Bild wird als Malfläche verwendet, während das obere Bild (die Schnittmaske) nicht über die Konturen der Grundform hinausgeht. Das ist im Alltag wirklich unverzichtbar!
DIE FUSIONSMODI
Dieses Werkzeug ermöglicht es Ihnen, die Art und Weise zu ändern, wie die Ebenen – besonders die Farben – miteinander interagieren. Es gibt viele verschiedene Modi. Ich empfehle Ihnen, zu beobachten, wie sie je nach Zeichnung wirken, damit Sie die finden, die Ihnen am besten gefallen.
Als Beispiel habe ich unten eine Illustration eines Dorfes auf der ersten Ebene platziert und auf der zweiten Ebene eine einheitliche blaue Farbe eingefügt. Durch das Ändern des Fusionsmodus dieser blauen Ebene können Sie sehen, wie unterschiedlich die Ergebnisse je nach Modus ausfallen.
Die beliebtesten Fusionsmodi sind multiplizieren, überlagern, Farbdichte, hinzufügen und weiches Licht (nicht alle sind in den Beispielen unten enthalten).
DIE FARBEN ZUM ZEICHNEN
Das letzte Tool, das Ihnen täglich nützlich sein wird, ist der Farbwähler. Er ermöglicht die Auswahl der Farbe, die Sie verwenden möchten.
Sie können aus fünf verschiedenen Farbtafeln wählen. Es gibt wirklich keine gute oder schlechte Wahl – es ist eine Frage der persönlichen Präferenz. Ich benutze das Panel 2 (klassisch), da ich daran gewöhnt bin, aber alle funktionieren sehr gut. Entscheiden Sie, was Ihnen am besten gefällt!
EINE ZEICHNUNG MIT PROCREATE ERSTELLEN - SCHRITT FÜR SCHRITT
Nach dem ganzen Theorieblock ist es Zeit, zur Praxis überzugehen. Ich schlage vor, eine einfache Illustration zu erstellen, um gut mit Procreate zu starten.
1. Ich beginne damit, das Auswahlwerkzeug zu verwenden, indem ich mit einem Finger einer Hand drücke und mit der anderen Hand einen perfekten Kreis ziehe.
2. Ich wähle eine blaue Farbe aus, tippe auf den Farbkreis oben rechts und fülle die Auswahl mit dieser Farbe.
3. Über meiner ersten Ebene erstelle ich eine neue, setze sie als Schnittmaske und fülle sie mit einer etwas rosafarbenen Tinte.
4. Ich wende einen Gaußschen Weichzeichner zu 100 % auf die rosafarbene Ebene an.
5. Ich verbinde die beiden Ebenen, indem ich sie zusammenklemme.
6. Auf einer neuen Ebene verwende ich das Freihand-Auswahlwerkzeug, zeichne Bergformen auf das obere Drittel des Bildes, fülle die Auswahl mit Nachtblau (derselben Farbe wie zu Beginn) und stelle die Ebene auf den Clipping-Masken-Modus.
7. Ich nutze den weichen Pinsel aus der Kategorie Airbrush (standardmäßig) und erzeuge mit einem hellen Violett einen Nebel-Effekt am unteren Rand der Berge.
8. Ich erstelle eine neue Ebene und zeichne den Schnee auf den Bergen in Grau.
9. Über der Schnee-Ebene lege ich eine neue Ebene als Schnittmaske und füge unten links hellblau zum Schnee hinzu.
10. Ich füge eine weitere neue Ebene im Schnittmaskenmodus hinzu und bringe etwas Licht mit Orange ein.
11. Ich verschmelze alle Schneeebenen und setze diese neue verschmolzene Ebene als Schnittmaske.
12. Ich verwende erneut das Freihand-Auswahlwerkzeug, erstelle Berge und färbe sie in Dunkelblau.
13. Ich erstelle eine Ebene im Clipping-Masken-Modus und füge mit einem hellen Violett einen Nebel-Effekt hinzu.
14. Auf einer neuen Ebene, ebenfalls als Schnittmaske, füge ich Schnee und Reflexionen hinzu.
15. Ich fasse alle Hintergrundebenen zusammen.
16. Nun komme ich dazu, Tannenbäume mit benutzerdefinierten Pinseln hinzuzufügen, die ich erstellt habe. Sie können Tannenbaum-Silhouetten zeichnen (sogar Dreiecke).
17. Auf einer neuen Ebene, als Schnittmaske, nutze ich das Freihand-Auswahlwerkzeug, fülle die Auswahl mit dunklem Blau und füge Reflexionen mit dem weichen Pinsel aus der Airbrush-Kategorie hinzu.
18. Ich wiederhole diesen Vorgang.
19. Ich wiederhole erneut Schritt 17.
20. Auf einer neuen Ebene wähle ich ein blaugrau und erstelle Straßen, die sich zwischen den Hügeln hindurchschlängeln.
21. Ich erstelle eine neue Ebenenmaske im Schnittmaskenmodus, setze sie auf Multiplizieren mit 40% und schattiere die Straßen, indem ich dem Schatten folge, den ich bereits auf jedem der Hügel gemacht hatte.
22. Ich verschmelze den Schatten und die Straße, setze die Ebene als Schnittmaske und verschmelze sie mit allen Ebenen der Hügel. Danach verwende ich das Auswahlwerkzeug, erstelle einen Kreis und fülle ihn auf einer neuen Ebene mit Beige.
23. Ich erstelle eine neue Ebene im Schnittmaskenmodus, setze den Fusionsmodus auf „Hinzufügen“ und nutze den weichen Pinsel aus der Airbrush-Kategorie, um Reflexionen um den Mond herum zu malen.
24. Ich fasse diese beiden Ebenen zusammen und dupliziere sie. Auf der unteren Ebene verwende ich den Gaußschen Weichzeichner (ca. 20–30 %), um das Mondlicht zu erzeugen.
25. Mit dem Leuchtstift aus der Kategorie Leuchtkraft erstelle ich verschieden große Lichtpunkte für die Sterne.
26. Ich setze die Ebene auf den Modus „Hinzufügen“ und reduziere die Deckkraft auf 30 %. Nun überprüfe ich alles und gehe zu den letzten Details und leichten Korrekturen über.
Und voilà! Ihre Illustration auf Procreate ist fertig! 😍
Ich hoffe, Ihnen hat dieser Artikel über Procreate gefallen und dass er Sie dazu anregt, weiterhin diese großartige Software zu erkunden! Sie werden sehen, die Möglichkeiten sind erstaunlich!
Illustratorin und Redakteurin: Chloé